Donnerstag 25. April 2024

Ölweihmesse im Linzer Mariendom als Auftakt zu den Kartagen

Segnung der heiligen Öle

Am Mittwoch, 12. April 2017 um 15.00 Uhr weihte Bischof Manfred Scheuer im Linzer Mariendom im Beisein zahlreicher Priester die heiligen Öle für die Diözese Linz: das Chrisamöl, das Krankenöl und das Katechumenenöl.

In den diözesanen Bischofskirchen werden jedes Jahr am Gründonnerstag (oder einem anderen osternahen Tag vor dem Gründonnerstag) durch den Ortsbischof die heiligen Öle geweiht, die anschließend in der gesamten Diözese verteilt werden: das Chrisamöl, das Krankenöl und das Katechumenenöl.

 

In der Diözese Linz wird die Chrisam-Messe (Missa Chrismatis) traditionell am Mittwoch vor dem Gründonnerstag um 15.00 Uhr gefeiert. Bei dieser Feier werden mehrere große Kessel mit Öl in der Karwoche vor den Altar im Mariendom in Linz gebracht und dort im Beisein vieler Priester der Diözese Linz vom Bischof geweiht. Die Priester erneuern in diesem Gottesdienst zudem ihr Weiheversprechen und bitten erneut um die Weihegnade.

 


„Die eigentliche Krise der Kirche ist unsere Liebesarmut“

 

In seiner Predigt nahm Bischof Manfred Scheuer Bezug auf das Leiden von bis zu 200 Millionen Christen, die weltweit verfolgt, viele von ihnen auch getötet werden. In Österreich habe die Kirche aus unterschiedlichsten Gründen viel von ihrer Strahlkraft verloren, so Scheuer. Die „Kirche in der Krise“ löse bei vielen haupt- und ehrenamtlich Engagierten Gefühle der Ohnmacht, Bitterkeit, Lähmung und Wut aus. Das „Herz“ dieser Krise liegt nach Scheuers Ansicht darin, „nicht mehr daran glauben zu können, dass Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit allen Kräften und mit seinem ganzen Denken und Sinnen, in Fleisch und Blut uns alle liebt. Uns liebt. Jeden und jede liebt. Seine ganze Welt liebt. Bis zur Vollendung: Bis ins Sterben hinein, in dem Auferstehung geschieht. – Kirchenkrise? Man kann dazu vieles sagen, aber ist nicht eine entscheidende Antwort: unsere Liebesarmut, unsere Kleingläubigkeit an die ‚Macht der Liebe“?


Die gegenwärtige Landschaft des (Un-)Glaubens, die heutigen Beziehungsfelder, die politischen Auseinandersetzungen hier in Österreich oder im Nahen und Mittleren Osten seien auch das Spannungsfeld, in das Jesus hineingestellt gewesen sei. Scheuer wörtlich: „Leben, Leiden, Sterben und Auferstehung Jesu sind in meine Biografie eingeschrieben, sie sind auch Leben, Leiden, Tod und Auferstehung der Kirche.“ Die Karwoche fordere ChristInnen dazu heraus, sich vorzustellen, wie es gewesen wäre, selbst beteiligt zu sein an der Leidensgeschichte Jesu vor 2.000 Jahren, sich hineinzuversetzen in die beteiligten Personen. Scheuer: „Welchen handelnden Personen bin ich nahe oder näher? Den dunklen Gestalten wie Kaiphas, Herodes oder Pilatus? Oder den weinenden Frauen? Simon von Cyrene, der Jesus das Kreuz tragen hilft? Veronika, die Jesus das Schweißtuch reicht?“ Übertragen auf das Leben heiße das: Wer die Rolle des Zuschauers, der Zuschauerin einnehme, sei beteiligt: „Wenn wir und kritisch absetzen, stecken wir mitten drinnen, wenn wir gleichgültig sind, werden wir mitschuldig. Wenn wir uns alle Möglichkeiten offenhalten wollen, entscheiden wir uns schon gegen die Liebe, wenn wir unentschieden sind, besetzen uns andere Ideologien. Wir sind Beteiligte, ob wir wollen oder nicht. Wir sind in das Drama des Kreuzweges involviert.“

 

Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

 

Diözesanbischof Manfred Scheuer bei der Predigt.
Diakone bringen die Gefäße mit den Ölen.
Bischof Manfred Scheuer gibt dem Chrisamöl den Saft der Balsampflanze bei.

 

weiterführender Artikel:

„Gesalbt mit dem Öl der Freude“: Die Weihe der heiligen Öle

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