Donnerstag 25. April 2024

Neue Einheitsübersetzung der Bibel erscheint nun auch in Österreich

Bibel

Die neue Einheitsübersetzung der Bibel erscheint in diesen Tagen auch in Österreich. Man erwarte die Auslieferung der ersten Bibeln ab 7. Dezember 2016, so der Direktor des österreichischen Katholischen Bibelwerks, Wolfgang Schwarz.

Wolfgang Schwarz gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur "Kathpress": "Wir hoffen, dass der Termin hält." Tatsächlich gebe es bereits hunderte Bestellungen etwa der neuen "Bibel-Jahresedition 2017" durch Pfarren in ganz Österreich.

 

Neben dieser Sonderausgabe sind für die Dezember-Auslieferung zwei Standard-Bibelausgaben vorgesehen: eine Ausgabe mit einem schlichten blauen Cover und zweifarbigem Layout sowie eine an jugendliche Leser gerichtete, auch als Schulbibel zugelassene Ausgabe mit einem pfiffigeren Cover und in einem handlicheren Format. Die Auflage dieser Ausgaben beträgt 150.000 Stück. Weitere, hochwertig gestaltete Ausgaben sowie einzelne Publikationen etwa der Psalmen oder des Neuen Testaments sollen dann laut Schwarz ab Jänner sukzessive bis März 2017 folgen - in einer gemeinsamen Auflage von erneut 150.000 Stück.

 

Insgesamt sollen im Lauf des ersten Quartals 2017 über 20 in Format und Ausstattung unterschiedliche Ausgaben erhältlich sein, teilte der Geschäftsführer des deutschen Katholischen Bibelwerkes, Joachim Traub, im Interview mit "katholisch.de" mit. Ab dem zweiten Quartal 2017 soll dann außerdem eine elektronische Fassung in Form eines e-Books vorliegen. Vorgesehen sei außerdem eine frei zugängliche Online-Version, so Traub. Dass die Online-Version erst zeitversetzt erscheint, sei jedoch kein "irgendwie trickreiches 'Geschäftsmodell'", sondern allein der Tatsache der komplexen Entwicklung geschuldet. "Gerade die digitalen Ausgabenformate (...) benötigen deutlich mehr Vorlauf- und Entwicklungszeit." Die bisherige Einheitsübersetzung ist über die Website des deutschen Katholischen Bibelwerkes online abrufbar (www.bibelwerk.de).  

 

 

App noch in Planungsphase

 

Im Blick auf eine eigene Einheitsübersetzungs-App für Smartphones sei man noch in der Planungsphase, so Traub. "Denn eine App ist einerseits in der technischen Programmierung deutlich anspruchsvoller als etwa das E-Book. Andererseits bedarf auch noch der generellen Klärung, wie wir die Entwicklungskosten der App letztendlich finanzieren und welche Features hinein sollen." Prinzipiell werde erwogen, den Bibeltext in einer solchen App kostenlos zur Verfügung zu stellen und dann für spezielle Zusatz-Features "einen kleinen Beitrag seitens der Nutzer" zu verlangen.

 

Die bloße Online-Verfügbarkeit des Bibel-Textes sagt jedoch noch nichts über die Verwertungsrechte aus. So bleibt der Text nach derzeitigem Stand weiterhin geschützt, eine über die bloße Zitation hinausgehende Verbreitung des Textes bedarf der Zustimmung der Katholischen Bibelanstalt Stuttgart. Eine von inzwischen rund 2.200 TheologInnen, SeelsorgerInnen und Ordensleuten unterzeichnete Online-Petition des Salesianers Hatto von Hatzfeld fordert dagegen, dass der Text in den modernen Medien kostenfrei zur Verfügung gestellt werden soll.

 

 

Anpassung der liturgischen Bücher  

 

Die Revision der Einheitsübersetzung wird schließlich auch eine Anpassung der liturgischen Bücher - vor allem der Mess-Lektionare und des Stundenbuches - zur Folge haben. Diesbezüglich sei jedoch noch etwas Geduld angebracht, sagte der Vorsitzende der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Friedhelm Hofmann, bei einem Pressegespräch Ende September 2016 in Fulda. "Einen gesicherten Textbestand zu haben, ist das eine - die Aufbereitung in redaktioneller wie drucktechnischer Hinsicht aber das andere. Wir werden sukzessive die liturgischen Bücher mit der neuen biblischen Textfassung ausstatten." Die dazu notwendigen Abstimmungen seien "in vollem Gange".  

 

Wie der österreichische Bibelwerk-Direktor Schwarz im Gespräch mit "Kathpress" unterstrich, sei die Übersetzung eine positive Überraschung: Der Leser werde rasch merken, dass es an einigen Stellen Abweichungen zur bisherigen Übersetzung gebe - die neue Übersetzung sei nun "näher am Urtext" - und das sei sprachlich "spürbar". Die damit verbundene Irritation sei jedoch durchaus positiv zu sehen, so Schwarz, da der Leser so animiert werde, "sich ganz neu auf den Text einzulassen".  

 

 

ÜbersetzerInnen auch aus Österreich  

 

Das Gesamtprojekt der Revision dauerte rund zehn Jahre. Beteiligt waren dabei auch Bibelwissenschaftler aus Österreich. So arbeiteten an dem von Deutscher, Österreichischer und Schweizer Bischofskonferenz gemeinsam mit den Erzbischöfen von Luxemburg, Vaduz, Straßburg, Bozen-Brixen und Lüttich beauftragten Übersetzung im Bereich des Alten Testaments mit: die Salzburger Bibelwissenschaftler Prof. Ludger Schwienhorst-Schönberger und Prof.in Renate Egger-Wenzel, Prof. Georg Fischer aus Innsbruck, Prof.in Irmtraud Fischer aus Graz und der emeritierte Wiener Exeget Prof. Georg Braulik. Im Bereich des Neuen Testaments waren aus Österreich beteiligt: die Salzburger Neutestamentlerin Prof.in Marlis Gielen sowie der aus Österreich stammende, bis zu seiner Emeritierung an der Universität Luzern lehrende Neutestamentler Prof. Walter Kirchschläger.

 

Dr. Johannes Marböck, emeritierter Professor für Altes Testament, gehörte neben dem emeritierten Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser und dem Neutestamentler Franz Zeilinger zu den österreichischen Mitgliedern des Leitungsgremiums für die Revision.

 

Erläuterungen von Johannes Marböck zur neuen Einheitsübersetzung: "Mehr Mut zur Sprache der Bibel" (Linzer KirchenZeitung online)

 

Interview mit Dr.in Katrin Brockmöller, der Leiterin des Bibelwerks Stuttgart, auf der Website des Linzer Bibelwerks

 

 

Kathpress

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