70 Jahre Kroatisch-Katholische Seelsorge: „Bereicherung für Kirche und Gesellschaft“
Vor 70 Jahren begann die Seelsorge für Kroaten, die vertrieben wurden und auf der Flucht nach Oberösterreich kamen. Vor 50 Jahren fingen die Seelsorge und die Caritasarbeit für „Gastarbeiter“ an. Seit 40 Jahren gibt es die kroatische Gemeinde in der Diözese Linz. Von Linz über Wels bis Braunau und Bad Ischl spannt sich das Netz der kroatischen Gottesdienste in Oberösterreich. 15.000 Kroaten sind froh über Seelsorger, mit denen sie in der Muttersprache beten und sprechen können.
Beim festlichen Gottesdienst am 5. Juni 2016 im Linzer Mariendom dankte Bischof Manfred Scheuer den kroatischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen für ihr Zeugnis des Lebens und für die Treue im Glauben. „Sie haben den Glauben in Österreich bereichert und lebendig erhalten. Wie oft erlebe ich, dass kroatischstämmige Kinder unter den MinistrantInnen sind! Und es sind gar nicht so wenige MitarbeiterInnen im Pastoralamt und in der Caritas. Sie haben durch ihre Arbeit das Gemeinwesen bei uns mit aufgebaut und getragen. Vergelt’s Gott den Seelsorgern, den Franziskanern!“, so Bischof Scheuer. In die 70 Jahre hätten sich auch die Erfahrungen der Flucht, der Vertreibung und des Krieges eingeprägt. Auch das „Gastarbeiterdasein“ gehöre dazu mit dem Verlassen der Heimat und der Migration. So stammten 80 Prozent der Kroaten in Oberösterreich aus Bosnien, betonte Scheuer. Der Bischof wörtlich: „70 Jahre Seelsorge sind verbunden mit Wunden und Verletzungen, mit der Sehnsucht nach der geliebten Heimat. Ihr habt die Gesellschaft und die Kirche in Oberösterreich und in der Diözese Linz beschenkt und bereichert. Danke! Mögen die Wunden heilen, möge Versöhnung in den Herzen und zwischen den Völkern wachsen.“
Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen
© Diözese Linz / Reischl
Nach dem Gottesdienst klang das Fest auf dem Domplatz mit Speis, Trank und Musik fröhlich aus.
© Diözese Linz / Reischl
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