Donnerstag 25. April 2024

Cornelius Obonya bei Internationalem Holocaust-Gedenken in Linz

Auf Einladung der Österreichischen Freunde von Yad Vashem hielt „Jedermann“-Darsteller Cornelius Obonya am 27. Jänner 2016 im Alten Linzer Rathaus eine Lesung zum Internationalen Holocaust-Gedenktag der Vereinten Nationen.

Der vielseitige Schauspieler trug dabei zwei gegensätzliche Texte vor: einserseits Auszüge aus Henry Pickers „Hitlers Tischgespräche im Führerhauptquartier“, andererseits Abschnitte aus Britta Pawelkes Berichtesammlung „Als Häftling geboren“. Im randvollen Pressezentrum des Alten Rathauses nahmen mehr als 130 BesucherInnen an der Gedenkstunde teil, unter ihnen der Linzer Bürgermeister Mag. Klaus Luger, Vizebürgermeister Dr. Bernhard Baier, Landtags-Abgeordneter Severin Mayr und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz Dr.in Charlotte Herman.

 

In solch turbulenten Zeiten ein Gedenken an längst vergangene Ereignisse zu halten, sei nicht allen verständlich, so der Vorsitzende der Österreichischen Freunde von Yad Vashem, Günther Schuster. Die Gegenwart biete vielen Menschen genügend düstere Nachrichten. Doch das Erinnern sei nötig, um einer Wiederholung der Geschichte entgegenzuwirken. An den damaligen NS-Verbrechen tragen die Menschen heute in Österreich keine Schuld – aber die Verantwortung, es besser zu machen.

 

Der Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier bezeichnete das Gedenken als wichtige, aber unheimlich schwierige Aufgabe. Die zeitliche Distanz berge die Gefahr, dass sich Vergessen einschleiche; die Erinnerung schleife sich ab. Auch wenn in der Vergangenheit viel Erinnerungsarbeit geleistet wurde, so dürfe man doch keine Sekunde lang meinen, dass die Arbeit getan wäre.

 

Bürgermeister Klaus Luger zog Parallelen zum Heute: Damals wie heute hatten die Menschen Angst, damals wie heute kam es auch zu pauschalen Verunglimpfungen und zur Stigmatisierung ganzer Gruppen. Heute sei eine massive Aggression in der Bevölkerung spürbar, und die Verunglimpfung sei wieder alltagstauglich geworden: etwa wenn Muslime öffentlich als potenzielle Kinderschänder und Sodomisten bezeichnet werden. Der Weg liege aber im gegenseitigen Respekt und nicht im Ausgrenzen.

 

V. l.: LT-Abg. Severin Mayr; VBgm. Dr. Bernhard Baier; IKG-Präsidentin Dr.in Charlotte Herman; Ulrike & Günther Schuster; HinR Dr.in Beatrix Eypeltauer; Cornelius Obonya; Bgm. Mag.Klaus Luger; Vizerektor Private Pädagogische Hochschule Diözese Linz Dr. Alfred Klampfer. © Freunde von Yad Vashem

 

Charakterdarsteller Cornelius Obonya verlieh den beiden gegensätzlichen Texten seiner Lesung eine besondere Spannung: Einerseits die Abgehobenheit, in der ein „Führer“ mit ein paar Handbewegungen über das Schicksal von Millionen Menschen entschied. Andererseits die unmittelbaren Auswirkungen seiner Entscheidungen, die in unglaublicher Brutalität vollzogen wurden – am Beispiel von Kindern, die im Konzentrationslager Ravensbrück in die Gefangenschaft hineingeboren wurden. In besonders starker Form kam hier auch zum Ausdruck, wie der einen Jugend strahlende Zukunft eingeräumt wurde, während man die andere Jugend emotionslos tötete oder sterben ließ. 

 

Schauspieler Cornelius Obonya. © Freunde von Yad Vashem

 

Die sehr bewegende Lesung wurde von einer Präsentation historischer Fotografien begleitet und vom Linzer Klesmer-Ensemble musikalisch einfühlsam umrahmt. 

 

Georg Schuster / Freunde von Yad Vashem

 

 

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