Donnerstag 25. April 2024

Die Diözese zusammenhalten

Vor knapp 10 Jahren wurde der Salesianer Dr. Ludwig Schwarz zum Bischof der Diözese Linz ernannt. Am 4. Juni feiert er seinen 75. Geburtstag – für Bischöfe ein markanter Geburtstag. 

Die diözesane MitarbeiterInnenzeitung „informiert“ hat Bischof Ludwig Schwarz zum Interview gebeten.

 

„informiert“: Wie geht es Ihnen nach einem Jahrzehnt als Bischof der Diözese Linz?

 

Bischof Schwarz: Ich konnte gut hineinwachsen in diese Diözese. Eine große Hilfe dabei waren mir die vielen Begegnungen mit den Menschen, den Gläubigen in den einzelnen Pfarrgemeinden. Mein Anliegen war immer, diese große Diözese zusammenzuhalten und im Glauben zu vertiefen, die Menschen zu Christus hinzuführen. Das ist die Hauptaufgabe des Bischofs – natürlich in Zusammen­arbeit mit allen MitarbeiterInnen, den Priestern, Pfarrern, den Diakonen und den vielen Laien. Zum Glück haben wir in Oberösterreich sehr gute Pfarr- und PastoralassistentInnen.

 

„informiert“: Der 75er ist „nur“ ein halbrunder Geburtstag, der für Bischöfe aber von großer Bedeutung ist. Haben Sie in letzter Zeit viele Anfragen zum Thema Rücktritt erhalten?

 

Bischof Schwarz: Den Rücktritt habe ich bereits mit Anfang Mai eingereicht und ihn Papst Franziskus angeboten, wie es das Kirchenrecht vorsieht. Jeder Bischof, der 75 wird, soll kurze Zeit vorher dem Papst den Rücktritt anbieten, aber im Amt bleiben, bis der Papst eine genauere Entscheidung trifft. Wenn man 75 Jahre alt wird, spürt man schon, dass die Kräfte nachlassen. Es wird mit den Jahren sicher nicht leichter, aber ich bin gerne in dieser Diözese und gerne für die Menschen da.

 

„informiert“: Stichwort Papst Franziskus: Gefällt Ihnen sein Stil?

 

Bischof Schwarz: Jeder Papst hat seinen eigenen Stil. Papst Franziskus bringt einen ganz neuen, schwungvollen, für ihn charakteristischen Stil in die Leitung der Gesamtkirche ein. Er macht seine Sache sehr gut. Er ist mutig, spricht wichtige Themen gezielt an und begeistert die Menschen.

 

„informiert“: Ein Thema, das Papst Franziskus ganz vehement und immer wieder anspricht, ist jenes der Flüchtlinge. Welche Vorgangs­weise befürworten Sie?

 

Bischof Schwarz: Ich bin in der katholischen Sozialakademie mit einem Team auch mit diesen Fragen beschäftigt. Ich denke, die Flüchtlinge sollten aufgenommen und dann auf die einzelnen Länder aufgeteilt werden, damit nicht die Länder Italien und Malta alles bewältigen müssen. Es müssen auch mehr Einsätze von Rettungsmannschaften erfolgen, um die Flüchtlinge vor dem Ertrinken zu bewahren. Da sind wir alle aufgerufen, Verantwortung zu übernehmen. Letztlich sind wir vom Evangelium beauftragt, denn Christus sagt in seiner Gerichtsrede nicht nur: „Ich war hungrig und du hast mir zu essen gegeben“, sondern auch: „Ich war obdachlos und du hast mich aufgenommen. Ich war ein Flüchtling, du hast mir geholfen.“

 

„informiert“: Viele flüchten vor Krieg und Terror, der teilweise im Namen des Islam ausgetragen wird. Hat das Auswirkungen auf den Dialog mit dem Islam?

 

Bischof Schwarz: Der Islam ist vielfältig und mit vielen Gruppen ist ein guter Dialog möglich. In Österreich ist der Islam seit 1912 als Religion anerkannte. Es gibt also bereits ein langes gemeinsames Unterwegssein. Anders verhält es sich mit den radikalen Milizgruppen in Syrien und anderswo, die brutal morden. Mit ihnen ins Gespräch zu kommen, erweist sich als unmöglich, wie wir aus den Medien immer wieder erfahren. Wir hier in Oberösterreich sind sehr bemüht, mit dem Islam in Kontakt zu bleiben. Dazu haben wir vielfache Foren der Begegnung eingerichtet.

 

 Bischof Ludwig Schwarz feiert seinen 75. Geburtstag.

 © Diözese Linz / Kraml

 

Das Interview erschien in der MitarbeiterInnen-Zeitung der Diözese Linz „informiert“, Ausgabe 6/2015. Verfasser ist Michael Kraml.

 

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