Dienstag 14. Mai 2024

Bischof Elbs: "Synode wird Nagelprobe für Kirche und Papst"

Bischof Benno Elbs © Katholische Kirche Vorarlberg / Mathis

Die kommende außerordentliche Bischofssynode im Vatikan zu Ehe- und Familienfragen (5. bis 19. Oktober) wird nichts weniger als eine "Nagelprobe für die Kirche und den Papst": Das hat der Feldkircher Bischof Benno Elbs im Gespräch mit "Kathpress" unterstrichen.

Die Fragen einer zeitgemäßen Familienpastoral brennen unter den Nägeln, so der Bischof, der u.a. auch als Familientherapeut tätig ist. Schließlich umfasse die Familie "alle Dimensionen des menschlichen Lebens" und verändere sich heute gemeinsam mit der gesamten Gesellschaft "rasant".

 

Vertrauen zurückgewinnen

 

Das Gelingen der Synode werde daran hängen, ob es der Kirche gelinge, den Menschen künftig "auch in schweren Lebenssituationen nahe zu sein". In dieser Hinsicht müsse die Kirche "Vertrauen zurückgewinnen", so der Feldkircher Bischof. Zugleich warnte auch Elbs vor einer Verengung der Erwartungen an die Synode auf die bekannten "heißen Eisen" wie etwa den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen: Es sei schon viel erreicht, wenn es der Synode gelinge, "die Familie insgesamt in ihrem rasanten Wandel neu in den Fokus zu rücken". Schließlich seien intakte Familien "die Grundlage jeder gesunden Gesellschaft".

 

Themen der Familien heute

 

Die Familie sehe sich heute zahlreichen Problemen und Infragestellungen ausgesetzt, so der Bischof weiter; dazu zähle nicht nur die wirtschaftliche bzw. finanzielle Frage und damit verbunden jene nach der Kinderbetreuung, sondern auch die Generationenfrage und die Frage, wie Familien zu "spirituellen und religiösen Lernorten" werden können. "Die Eltern haben ihre Kinder in die Welt begleitet - heute stehen wir aber vor der Aufgabe, dass Kinder immer häufiger ihre Eltern im Alter begleiten müssen." Dies bringe enorme Belastungen für die Familien mit sich, so Elbs.

Im Blick auf das medial im Vorfeld der Synode hoch gehängte Thema des kirchlichen Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen plädierte Elbs für einen Perspektivenwechsel: Die Unauflöslichkeit der Ehe stehe nicht zur Disposition, unterstrich Elbs, es gebe jedoch Veränderungsbedarf bei der kirchlichen Haltung den Betroffenen gegenüber. So dürfe nicht mehr die moralische Verfehlung im Fokus stehen, vielmehr sollte die Kirche unter den Leitbegriffen "Nähe und Barmherzigkeit" die Betroffenen auf ihrem Weg begleiten. "Die Kirche darf sich nicht gerade dann von den Familien abwenden, wenn Scheitern, Probleme und Not drohen", mahnte der Bischof.

 

Gewissensentscheidungen des Einzelnen respektieren

 

Zu diesem Perspektivenwechsel gehöre auch, die Gewissensentscheidung des Einzelnen zu respektieren: "Wenn man das Gewissen und die reife Gewissensentscheidung des Einzelnen ernst nimmt, muss man in der pastoralen Praxis von Generallösungen Abstand nehmen". Dies entspreche auch der Praxis Jesu, erinnerte Elbs etwa an das Gleichnis vom verlorenen Schaf. Die sakramentale, unauflösliche Ehe sei Ziel und "Verheißung" zugleich, so der Bischof. Wo dieses Ziel jedoch nicht voll erreicht werde, dürfe die Kirche nicht sogleich nach der Schuld des Scheiterns fragen. Vielmehr gelte es, den Betroffenen nah zu sein - auch in der Sakramentenpastoral: "Sakramente sind Heilmittel und weder Belohnung noch Mittel der Disziplinierung. Daher muss man im Einzelfall auch die Einzelperson mit den Sakramenten stärken können."


Kathpress, gec

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