Freitag 29. März 2024

Ölweihmesse im Linzer Mariendom als Auftakt zu den Kartagen

Chrisammesse mit Bischof Manfred Scheuer im Linzer Mariendom

Am 28. März 2018 weihte Bischof Manfred Scheuer im Linzer Mariendom im Beisein von Bischof em. Maximilian Aichern, etwa 100 Priestern und Diakonen und zahlreichen Gläubigen die heiligen Öle für die Diözese Linz: das Chrisamöl, das Krankenöl und das Katechumenenöl.

In den diözesanen Bischofskirchen werden jedes Jahr am Gründonnerstag (oder einem anderen osternahen Tag vor dem Gründonnerstag) durch den Ortsbischof die heiligen Öle geweiht, die anschließend in der gesamten Diözese verteilt werden: das Chrisamöl, das Krankenöl und das Katechumenenöl.

 

In der Diözese Linz wird die Chrisam-Messe (Missa Chrismatis) traditionell am Mittwoch vor dem Gründonnerstag um 15.00 Uhr gefeiert. Bei dieser Feier werden mehrere große Kessel mit Öl in der Karwoche zum Altar im Linzer Mariendom gebracht und dort im Beisein vieler Priester und Diakone der Diözese Linz vom Bischof geweiht. Die Priester erneuern in diesem Gottesdienst zudem ihr Weiheversprechen und bitten erneut um die Weihegnade.

 

 

„Auferstehung Jesu, neues Leben der Kirche ist nicht machbar und nicht planbar“

 

In seiner Predigt erzählte Bischof Manfred Scheuer, er sei in Tirol einmal bei einer Schul-Visitation von einem Achtjährigen gefragt worden, wie alt er sei. Nach seiner Antwort folgte die Frage: „Hast du schon gelebt, als Jesus von den Toten auferstanden ist?“ Diese scheinbar naive Kinderfrage sei lebensentscheidend und treffe den Nerv des Glaubens, so Scheuer: „Lebst du in einer Gleichzeitigkeit und lebendigen Beziehung mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus? Lebst du als Bischof, als Priester, als Diakon, als kirchliche/r MitarbeiterIn als Zeuge der Auferstehung Jesu? Lebst du aus der Quelle einer unverbrauchbaren Hoffnung? Warst du dabei, als Jesus gekreuzigt wurde? Hast du erlebt, wie Jesus von den Toten auferstanden ist?“ Biblische Erzählungen, gerade jene von Tod und Auferstehung Jesu, seien keine abgeschlossenen Geschichten von damals, keine Wiederkehr des Gleichen, sondern ein heutiges Geschehen, bei dem „Gleichzeitigkeit mit Jesus“ erfahren werden könne.

 

Scheuer diagnostizierte „eine Situation des Umbruchs, der Unsicherheit und der Unübersichtlichkeit in der Kirche“, die unter anderem in der Frage bestehe, wie die Kirche mit ihrer Botschaft und mit ihrem Auftrag in der Gesellschaft präsent sein könne. Scheuer wörtlich: „Die Kirche verkündet das Ostergeheimnis, sie hat ihre Wurzeln in Tod und Auferstehung Jesu. Tod und Auferstehung gehen durch die eigene Glaubensbiografie und durch die geschichtliche Gestalt von Kirche. Wie ist das Abnehmen von Kirchlichkeit zu deuten? Befinden wir uns als Kirche am Karsamstag, an dem das konkrete Profil der neuen Gestalt noch nicht sichtbar ist? Die Auferstehung Jesu, das neue Leben der Kirche ist jedenfalls nicht machbar und nicht planbar. Auferstehung geschieht auch nicht am Karfreitag vorbei.“

 

Gleichzeitigkeit mit Jesus zeige sich auch in der Zeitgenossenschaft mit den Menschen von heute, so der Linzer Diözesanbischof. Dabei gehe es nicht bloß „um temporale Gleichzeitigkeit, sondern um Solidargemeinschaft mit jenen, die die gleichen zeitlichen Umstände erleiden und leben“. Indem Priester und Diakone bei der Chrisam-Messe ihr Weiheversprechen erneuerten, seien sie aufgerufen, sich einzulassen auf das Drama der Menschen, auf ihre Verletzungen und Konfliktgeschichten, betonte Scheuer. Der Bischof fragte selbstkritisch: „Spüren wir die Sorgen der Leute wirklich?“ Wichtig sei dabei auch, für andere zu beten, denn: „Wer für andere betet, schaut auf sie mit anderen Augen, er begegnet ihnen anders. Jugendliche schätzen es, wenn Oma und Opa für sie beten, und auch viele Nichtchristen sind dankbar dafür. Beten hat eine verbindende Kraft, es setzt eine Kraft frei.“

 

 

Gesalbt als Kind Gottes mit königlicher Würde

 

Das Wort Chrisam bedeutet Salböl. Beim Öl handelt es sich um reines Olivenöl, dem wohlduftender Saft der Balsampflanze beigegeben wird. Die Salbung mit Öl unterstreicht die besondere Würde jedes Menschen als Kind Gottes und macht die besondere Erwählung durch Gott sinnlich erfahrbar. Die Gesalbten sollen spüren, dass Gott sie „mit dem Öl der Freude“ salbt (vgl. Psalm 45,8). Die Salbung nimmt Bezug auf die alttestamentliche Salbung von Königen, Priestern und Propheten, die damit als von Gott Gesegnete ausgezeichnet wurden. Diese alttestamentliche Salbung ist eine Vorausschau auf Jesus Christus als den Gesalbten Gottes (hebräisch: Messias, griechisch: Christos von chrinein = salben), der von sich mit den Worten Jesajas sagt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. (Lukas 4,18-19)

 

 

Die drei heiligen Öle und ihre Verwendung

 

Mit dem Chrisamöl – dem zudem der wohlduftende Saft der Balsampflanze beigeben wird – werden beispielsweise die Tauf- und FirmkandidatInnen gesalbt. Es wird auch bei der Weihe von Priestern und Bischöfen verwendet. Das Chrisamöl erinnert an die Verbundenheit aller Getauften mit Christus, dem Gesalbten.

 

Darüber hinaus werden damit auch die Wände einer neuen Kirche, Altäre und neue Glocken gesalbt.

Das Krankenöl soll als Gabe von Gottes guter Schöpfung den Kranken in ihren Leiden Heilung bringen, den Leib stärken und beleben. Auf der Stirn und in den Handflächen wird es bei der Feier der Krankensalbung aufgetragen.

 

Das Katechumenenöl ist jenes Öl, mit dem (speziell erwachsene) TaufwerberInnen (Katechumenen) in der Vorbereitungszeit auf die Taufe (Katechumenat) gesalbt werden – als Bestärkung auf dem Weg zur Taufe, als Schutz und zur Bewahrung vor dem Bösen. Die Salbung soll ihnen Kraft, Entschlossenheit und Weisheit schenken, damit sie „das Evangelium Christi (…) tiefer erfassen und die Mühen und Aufgaben eines christlichen Lebens hochherzig auf sich nehmen“, wie es im Weihegebet heißt.

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Pressefotos zum Download: © Diözese Linz Kraml (honorarfrei)

 

Foto 1: Bischof Manfred Scheuer gibt dem Olivenöl den Saft der Balsampflanze bei.

 

Foto 2: Diözesanbischof Manfred Scheuer weiht die heiligen Öle.

 

Foto 3: Chrisam-Messe mit Bischof Manfred Scheuer, Bischof em. Maximilian Aichern und etwa 100 Priestern und Diakonen im Linzer Mariendom.

 

Foto 4: Dompfarrer Maximilian Strasser hilft beim Verteilen der heiligen Öle, die in der gesamten Diözese verteilt werden.

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