Donnerstag 28. März 2024

15 Jahre Seelsorgeteams in der Diözese Linz

Rund 200 Seelsorgeteamverantwortliche beim Jahrestreffen im Bildungshaus Schloss Puchberg.

Am Freitag, 3. Februar 2017 trafen sich rund 200 Seelsorgeteam-Verantwortliche der Diözese Linz bei ihrem Jahrestreffen im Bildungshaus Schloss Puchberg und machten sich auf die Suche nach den Wurzeln ihres christlichen Daseins.

Den Impuls dazu setzte der Dramaturg und Regisseur Dr. Bernward Konermann aus Göttingen in Deutschland unter dem Motto: „Du Mensch, steh auf! Ich habe dir etwas zu sagen“.

 

 

Partnerschaftliches Miteinander in Respekt und Wertschätzung

 

Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Seelsorgeteam-MitarbeiterInnen. EhrenamtlicheTätigkeiten würden zunehmend anspruchsvoller, weshalb es eine klare Tätigkeitsbeschreibung, Klärung zeitlicher Belastung, Information über Rechte und Pflichten sowie angemessene Vorbereitung und Qualifizierung brauche. Immer wieder komme es auch zu Spannungen zwischen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen. Scheuer wörtlich: „Es bedarf einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit jenseits von Konkurrenz und Neidgefühlen, und es bedarf eines Klimas des Respekts und der gegenseitigen Wertschätzung.“ Dies bedeute auch, dass Überforderung und der Wunsch nach Unterbrechung bzw. nach einem „bedankten Aufhören-Dürfen“ ernst genommen werden müssten, betonte der Bischof.

 

Am Ende des Treffens wurde die „Wander-Ikone“ der Seelsorgeteams an die Teams Traunsee, Attersee und dem Dekanat Schwanenstadt übergeben, die sie nun für ein Jahr behalten dürfen. Seit dem Jahr 2014 wird diese Ikone mit der Darstellung „Zu Gast bei Abraham und Sara“ als sichtbares Zeichen innerhalb der Seelsorgeteams weitergegeben.

 

 

 

Seelsorgeteams in der Praxis

 

Seelsorgeteams als Gemeindeleitungsmodell mit Beteiligung Ehrenamtlicher wurden in der Diözese Linz vor 15 Jahren eingeführt. Entstanden ist dieses Modell aus dem Wunsch kleiner Pfarren heraus, auch ohne eigenen Pfarrer eine eigenständige und lebendige Gemeinde zu bleiben. Die Diözese Linz schuf die nötige kirchenrechtliche Basis mit einer Rahmenordnung. Alle Seelsorgeteams trägt das starke Bewusstsein der Taufberufung: Durch die Taufe ist jede/r ChristIn von Gott selbst berufen, an der Kirche mitzubauen.


Die Entscheidung, ob dieses Modell in der Pfarre eingeführt werden soll, treffen der jeweilige Pfarrgemeinderat und der zuständige Priester. Sie holen die Zustimmung der Abteilung „Pfarrgemeinde und Spiritualität“ ein und suchen geeignete Personen. In einer intensiven Ausbildung erhalten die Seelsorgeteam-Mitglieder das nötige Rüstzeug für ihre Leitungsaufgabe. Nach Abschluss der Ausbildung werden die Seelsorgeteams im Rahmen eines Sonntagsgottesdienstes beauftragt und gesendet. Einmal im Jahr findet ein Vernetzungstreffen aller Seelsorgeteam-Mitglieder der Diözese Linz statt.


Inzwischen sind in 47 von 487 oberösterreichischen Pfarren Seelsorgeteams aktiv und gewährleisten Glaubensleben und Seelsorge am Ort. Ein Team besteht meist aus vier bis sechs Personen. Es umfasst neben dem zuständigen Priester Frauen und Männer, die gemeinsam die Gemeindeleitung wahrnehmen. Jedes Mitglied eines Seelsorgeteams übernimmt eine der Grundfunktionen von Kirche: Diakonia (Dienst am Menschen in Nächstenliebe und Solidarität), Liturgie (Feier des Glaubens und Entfaltung christlicher Spiritualität), Verkündigung (Gespräch über den Glauben) und Koinonia (Erfahrung von Gemeinschaft).


Längst sind die Seelsorgeteams der Diözese Linz ein „Vorzeige-Modell“. Andere Diözesen und Bistümer (etwa Innsbruck, Magdeburg, Hildesheim, Osnabrück) schicken ihre MitarbeiterInnen zur Ausbildung nach Linz bzw. profitieren vom langjährigen Erfahrungsschatz der Diözese in diesem Bereich.

 

Viele Ehrenamtliche trauen es sich anfangs nicht zu, als Teil eines Leitungsgremiums Verantwortung für die Seelsorge zu übernehmen. „Was brauchst du, damit du diese Aufgabe übernehmen kannst?“, ist die entscheidende Frage. Manche Menschen haben bereits eine Funktion in der Pfarre. Um Teil der Leitung werden zu können, kann es sinnvoll sein, diese aus Zeitgründen abzugeben. Andere benötigen eine Ausbildung, zum Beispiel um Wort-Gottes-Feiern leiten zu können. Entscheidend ist auch, eine Aufgabe dem Menschen zuzuteilen, der ein Talent dafür mitbringt. Außerdem ist ein Miteinander als Team wichtig. Es braucht eine gelingende Gesprächs-, Konflikt- und Feierkultur, klare Regeln und die Bildung von Netzwerken. Pfarrliche Gruppen wie etwa die Jungschar haben im Seelsorgeteam eine Ansprechperson. So sind Aufgaben bewältigbar und die Motivation bleibt erhalten. In der Regel wächst der/die Einzelne an den Aufgaben, fühlt sich gestärkt, wird selbstbewusster und freut sich darüber, ganz wesentlich zu einer gelingenden Gemeinschaft am Ort beizutragen.

 


Seelsorgeteams – eines von vier möglichen Leitungsmodellen

 

Seelsorge findet an vielen Orten und in vielen Lebensbereichen statt: von der Krankenhausseelsorge über Notfallseelsorge und Betriebsseelsorge bis hin zum Internet als pastoralen Ort. In diesem Netzwerk von Seelsorge übernimmt die Pfarrgemeinde die Rolle der „Nahversorgerin“. Die Bedeutung der Pfarre für das Leben in der Kirche betonen sowohl der Diözesane Zukunftsprozess aus den Jahren 1991 bis 1996 als auch die Pastoralen Leitlinien 2001. Mit verschiedenen Leitungsmodellen gewährleistet die Diözese Linz diese Nahversorgung. Das Modell „Seelsorgeteam“ ist eines von vier Leitungsmodellen für Pfarrgemeinden in der Diözese Linz.


Der „Klassiker“ ist Modell eins: die Pfarrleitung durch einen ortsansässigen Pfarrer mit dem Pfarrgemeinderat (PGR). Bei Modell zwei wohnt der Priester meist nicht im Pfarrgebiet. Als sogenannter Pfarrmoderator teilt er sich die Leitung mit einer Pfarrassistentin oder einem Pfarrassistenten und dem PGR. Modell drei ist jenes der Seelsorgeteams: Ein ehrenamtliches Leitungsteam leitet die Pfarre mit dem zuständigen Priester, der für die sakramentalen Dienste zur Verfügung steht und mehrere Pfarren betreuen kann, sowie mit dem PGR. Seit Kurzem wird ein viertes Modell eingesetzt, eine Mischform zwischen Modell zwei und drei: Pfarrmoderator mit PfarrassistentIn, Seelsorgeteam und PGR. Keines dieser Modelle ist schlechter oder besser, Vielfalt ist wichtig. Ziel ist, dass die Menschen in ihrer Pfarre Beheimatung erfahren können, gerade in spiritueller Hinsicht.


Mehr zu den Seelsorgeteams in der Diözese Linz

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Pressefotos zum Download (Diözese Linz / honorarfrei)

 

Foto 1
Rund 200 Seelsorgeteamverantwortliche beim Jahrestreffen im Schloss Puchberg.

 

Foto 2
Dr. Bernward Konermann aus Göttingen bei seinem Impulsreferat

 

Foto 3
Bischof Dr. Manfred Scheuer beim Jahrestreffen der Seelsorgeteams der Diözese Linz.

 

Foto 4
Übergabe der Wanderikone an die Seelsorgeteams Traunsee, Attersee und Dekanat Schwanenstadt.

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