Donnerstag 28. März 2024

Gott mitten in der Welt aussäen

Mag. Reinhard Wimmer trug stellvertretend für Dr.in Annette Schleinzer den Impulsvortrag zu Madeleine Delbrêl vor.

Wie wird in der Seelsorge mit der Erfahrung „eigentlich habe ich keinen Bedarf an Kirche“ umgegangen? Das fragten sich 200 Seelsorgeteam-Verantwortliche bei ihrem Jahrestreffen am 22. Jänner 2016.

Im Bildungshaus Schloss Puchberg trafen die Seelsorgeteam-Verantwortlichen der Diözese Linz zusammen.

 

Den Impuls steuerte Dr.in Annette Schleinzer (Theologische Referentin des Bischofs von Magdeburg) bei. Sie konnte zwar krankheitshalber nicht persönlich an der Veranstaltung teilnehmen, ihre Referate wurden aber stellvertretend von Mag. Reinhard Wimmer (Seelsorgeteam-Referent) und Dipl.Päd.in Gabriela Broksch (Seelsorgeteam-Referentin) vorgetragen. Es war eine Begegnung mit einer Pionierin des Glaubens in unserer Zeit: Madeleine Delbrêl (1904-1964).

Madeleine Delbrêl war bis zu ihrem 20. Lebensjahr eine überzeugte Atheistin. Nach einer „überwältigenden Bekehrung“ fand sie für sich eine geeignete Ausdrucksform: ein Leben, das Gott den ersten Platz einräumen will – dies aber mitten in der Welt, ohne Gelübde, ohne Klausur, in keinem anderen kirchlichen Status als dem der Laien, der „Leute von der Straße“, wie sie gerne sagte. Ihre Lebensort wird Ivry, die erste kommunistisch regierte Stadt Frankreichs. Eine Stadt in der sich die Menschen schon lange von der Kirche abgewandt haben.

 

Rund 200 Seelsorgeteamverantwortliche beim Jahrestreffen im Schloss Puchberg.
Mag. Reinhard Wimmer trug stellvertretend für Dr.in Annette Schleinzer den Impulsvortrag zu Madeleine Delbrêl vor.
Die Seelsorgeteam-Wanderikone wurde von Dipl.-Päd.in Gabriela Broksch und Mag. Reinhard Wimmer an Generalvikar DDr. Severin Lederhilger übergeben.

 

Kein Bedarf


Delbrêl beschäftigte sich schon früh mit der Frage, wie soll man den Glauben verkünden, wenn sich niemand dafür zu interessieren scheint? Für Delbrêl war es wichtig zuerst den eigenen Glauben zu entdecken, damit es nicht zu einer Verwechslung zwischen Glauben und „christlicher Mentalität“ kommt. Die Kirche soll nicht um sich selbst kreisen. Delbrêl zog es dementsprechend hinaus zu den Menschen um „auf das Hoffen der Menschen zu lauschen“.

Delbrêl ging es dabei nicht um meßbare „Erfolge“ die unserer wirtschaftsorientierten Zeit oft das Maß der Dinge sind. Ihr ging es vielmehr darum, dass Menschen etwas von der Nähe Gottes spüren können, und dass ihr Leben dadurch vielleicht eine neue Perspektive bekommt. Ganz wesentlich war ihr dafür das Bewusstsein, dass jeder und jede Getaufte eine Berufung hat – dass alle dazu berufen sind, die ganze Fülle der Liebe Gottes zu empfangen und weiterzugeben.

 

Gelebte Nähe zu den Menschen

 

Dr.in Annette Schleinzer hat mit dem Projekt „Vor Ort lebt Kirche“ in Magdeburg ein ähnliches Projekt wie die Seelsorgeteams in der Diözese Linz aufgebaut. Wichtig erscheint ihr, dass die Ehrenamtlichen, die sich zur Verantwortung bereit erklärt haben, dies als ein geistliches Geschehen verstehen und nicht zu einem Organisations-Team werden, das „den Laden am Laufen hält“. Dies benötigt viel an Begleitung, Ermutigung und Bewusstseinsbildung, um aus der Taufe heraus Verantwortung zu übernehmen. Denn die Taufe berechtigt uns den Glauben weiterzugeben und uns nicht nur dahinter zu verstecken.

 

Wanderikone

 

Seit dem Jahr 2014 wird als sichtbares Zeichen der Seelsorgeteams in der Diözese Linz eine Ikone mit der Darstellung „Zu Gast bei Abraham und Sara“ innerhalb der Seelsorgeteams als Wanderikone weitergegeben. Beim heurigen Seelsorgeteam-Jahrestreffen wurde die Ikone an Generalvikar DDr. Severin Lederhilger übergeben, der sich stark für die rechtliche Verankerung von Seelsorgeteams eingesetzt hat. Die Ikone soll dann in weiterer Folge von ihm an den neuen Linzer Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer weitergegeben werden, den die Mitglieder der Seelsorgeteams mit einem Brief und vielen Unterschriften herzlich willkommen hießen.

 

Seelsorgeteams

 

Seelsorgeteams als Gemeindeleitungsmodell mit Beteiligung Ehrenamtlicher wurden in der Diözese Linz vor 14 Jahren eingeführt. Ein Team besteht aus dem zuständigen Priester und 3 bis 5 Ehrenamtlichen, die miteinander die Leitung der Pfarrgemeinde wahrnehmen. Derzeit gibt es 45 Pfarren (von 487 Pfarren der Diözese Linz) in denen Seelsorgeteams aktiv sind. 47 Personen nehmen aktuell an der Ausbildung für Seelsorgeteams teil.

 

Presse-Foto zum Download_Mag. Reinhard Wimmer trug stellvertretend für Dr.in Annette Schleinzer den Impulsvortrag zu Madeleine Delbrêl vor.

 

Presse-Foto zum Download_Rund 200 Seelsorgeteamverantwortliche beim Jahrestreffen im Schloss Puchberg.

 

Presse-Foto zum Download_Die Seelsorgeteam-Wanderikone wurde von Dipl.-Päd.in Gabriela Broksch und Mag. Reinhard Wimmer an Generalvikar DDr. Severin Lederhilger übergeben.

 

Pressemitteilung zum Download

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