Amtseinführung von Pfarrer und Pfarrvorständen in der neuen Pfarre Perg
Nach Jahren intensiver Vorbereitung wurde mit 1. Oktober 2025 das Dekanat Perg als neue Pfarre Perg kirchenrechtlich gegründet. Die neue Pfarre besteht aus den 14 Pfarrteilgemeinden Allerheiligen, Arbing, Baumgartenberg, Mauthausen, Mitterkirchen, Münzbach, Naarn, Perg-St. Jakob, Pergkirchen, Rechberg, Ried in der Riedmark, Schwertberg, St. Georgen an der Gusen und Windhaag bei Perg. Geleitet wird sie von Pfarrer Mag. Konrad Hörmanseder, Pastoralvorstand Dipl.-PAss. Josef Froschauer und Verwaltungsvorstand Karl Kriechbaumer. Wesentlich bleiben bzw. weiter intensiviert werden die Zusammenarbeit bzw. die Mithilfe und Leitungsverantwortung in unterschiedlichen Aufgabenbereichen von Priestern, Ständigen Diakonen, Seelsorger:innen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen vor Ort in den Pfarrteilgemeinden bzw. im pastoralen Handlungsraum der Pfarre.
Den Festgottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer und Pfarrvorständen feierte Bischof Manfred Scheuer gemeinsam mit Priestern, Diakonen und weiteren Seelsorger:innen aus den Pfarrteilgemeinden am 11. Oktober 2025 um 18 Uhr in der Pfarrkirche Naarn mit den Gläubigen. Gekommen waren Vertreter:innen aller 14 Pfarrteilgemeinden und der pastoralen Orte, die den Gottesdienst aktiv mitgestalteten, und zahlreiche Pfarrmitglieder der neuen Pfarre Perg. Die Politik war u. a. durch Bezirkshauptmann Werner Kreisl vertreten, der auch ein Grußwort sprach. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor Naarn und Klemens Öhlinger an der Orgel.
Beim Festgottesdienst bekundeten die Ernannten vor Bischof Manfred Scheuer und der versammelten Feiergemeinde ihre Bereitschaft, die Pflichten dieser Ämter auf sich zu nehmen: So versprachen sie, die Pfarre Perg umsichtig zu leiten, in ihr die Grundvollzüge von Kirche lebendig zu halten, dafür zu sorgen, dass die frohe Botschaft des Evangeliums zeitgemäß verkündet wird, Arme und Bedrängte in die Mitte der Gemeinschaft zu stellen, an Freud und Leid der Menschen Anteil zu nehmen und mit Wertschätzung sowie im Dienst an der Einheit mit allen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden und pastoralen Orten zusammenzuarbeiten und dabei Bischof Scheuer gegenüber loyal zu sein.
Bischof Scheuer: „Durch euer Wirken soll der Seele ein Raum gegeben werden“
In seiner Predigt stellte Bischof Manfred Scheuer die Frage nach dem Wozu pfarrlicher und kirchlicher Arbeit. „Wozu arbeitet ihr und wozu ist das Ganze gut? Damit ihr anderen nützt, damit ihr sie aufbaut. Damit Gott gelobt wird und damit mehr Liebe, Freude und Gemeinschaft in die Welt kommt. Durch euer Wirken und durch eure Arbeit soll der Seele ein Raum gegeben werden.“
Christinnen und Christen in der Pfarre Perg seien „Mitarbeiter im Reich Gottes, Mitliebende Gottes in dieser Welt“ und als Pilger der Hoffnung unterwegs, so Scheuer. „Wir vertrauen, dass wir als Christinnen und Christen eine Zukunft haben. Dieses Vertrauen in die Zukunft, die Hoffnung lebt aus der Dankbarkeit.“ Der Bischof dankte allen, die sich hauptamtlich und ehrenamtlich in vielfältiger Weise in der Pfarre Perg engagieren und sie lebendig halten. „Wie viel von der Freundschaft mit Jesus und von der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft ist bei euch zu spüren! Wie viele Vereine und Freiwillige geben der Tradition ein lebendiges Gesicht!“, so der Bischof an die Feiergemeinde gewandt. Scheuers Dank galt auch allen, „die den Kirchenbeitrag mit Sympathie leisten. Sie signalisieren: Es ist gut, dass es euch, die Pfarre und die Kirche gibt.“
Feiern in Verbundenheit
Nach der Predigt von Bischof Manfred Scheuer bekannten Pfarrer Konrad Hörmanseder, Pastoralvorstand Josef Froschauer und Verwaltungsvorstand Karl Kriechbaumer ihren Glauben. Nun erklärte Bischof Scheuer die Rechtmäßigkeit des Amtsantritts. Vertreter:innen der Pfarrgemeinden und pastoralen Orte drückten dem Pfarrer und den beiden Pfarrvorständen per Handschlag ihre Verbundenheit und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit zum Wohl der ganzen Pfarre aus. Abschließend segnete Bischof Scheuer die Neubestellten für ihren Dienst.
Orte echter Gemeinschaft und Wegbegleitung
Am Ende des Gottesdienstes betonte Bezirkshauptmann Werner Kreisl in seinem Grußwort, die Pfarren seien „besonders wichtige Säulen, ja Fundamente für gelebte Gemeinschaft in der gerade heute so herausfordernden Zeit“. Angesichts der Herausforderungen, denen die Kirche gegenüberstehe, brauche es für eine gute Zukunft neue Lösungen, neue Modelle von Kirche und gemeinsame Entscheidungen. An den Pfarrer und die beiden Vorstände gewandt, meinte der Bezirkshauptmann: „Ihr habt gemeinsam das geschafft, was uns in anderen Bereichen noch bevorsteht. Wir müssen Zukunft neu denken und möglicherweise auch Liebgewordenes aufgeben, um die positiven Wirkungen einer neuen Kirche oder anderer neuer Entwicklungen auch in Zukunft erleben zu können. Dazu braucht es Menschen wie euch. Veränderung braucht Gemeinschaft, braucht Zeit. Und manchmal auch den Mut, Einwände auszuhalten.“
Kreisl dankte allen, die haupt- und ehrenamtlich das Miteinander in der neuen Pfarre Perg mitgestalten. „Euer Beitrag ist nicht selbstverständlich, aber unverzichtbar. Ihr alle seid das Gesicht der Kirche vor Ort.“ Der Bezirkshauptmann wünschte der neuen Pfarre „Zuversicht, Offenheit füreinander und den langen Atem, den es für echte Zusammenarbeit und aktive Pfarrleben in unserem Bezirk braucht. Möge eure neue Pfarre viele Orte haben, an denen Kirche nicht nur Struktur ist, sondern echte Gemeinschaft und Wegbegleitung, die wir Christen täglich brauchen.“ Kreisl gratulierte zur Amtseinführung und wünschte Gottes Segen für den neuen Weg.
Gemeinsam gestalten, gemeinsam feiern, gemeinsam Agape halten
Danach formulierten die Neubestellten ihre Freude und ihren Dank. Dabei nahmen sie Bezug auf die Worte, die auf der Einladung zur Amtseinführung zu lesen waren: „Gemeinsam gestalten, gemeinsam feiern, gemeinsam Agape halten“.
Pfarrer Konrad Hörmanseder betonte: „Wir haben in den letzten zwei Jahren viel vorbereitet, viel gestaltet und auch umgestaltet. Ich denke, wir haben einen Weg bereitet, auf dem die neue Pfarre gut weitergehen kann. Danke allen, die uns bis heute begleitet haben, besonders den Mitgliedern des Kernteams, den vielen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen. Es tut gut zu wissen, dass man begleitet wird und nicht allein entscheiden und die Verantwortung tragen muss.“ Bischof Scheuer dankte er für das Vertrauen, das Mitfeiern, den Rückhalt und sein Vorangehen. „Wir werden uns bemühen, gut weiterzugehen. Wir dürfen auch wissen, wir sind nicht allein. Gottes Geist, sein Spirit wird uns führen und leiten, darauf vertrauen wir“, so Hörmanseder.
Pastoralvorstand Josef Froschauer unterstrich, das gemeinsame Feiern bilde die Mitte des kirchlichen Lebens und stärke den Zusammenhalt: „Gemeinsam unseren Glauben feiern, mit Gott und mit den Menschen, den Glauben und das Leben mit seinen Höhen und Tiefen im Gottesdienst in seinen vielfältigen Formen.“ Was den Christinnen und Christen in der Pfarre Perg wichtig ist? „Zu den Menschen hingehen und füreinander da sein, miteinander reden und einander zuhören, vernetzen und zusammenarbeiten, über den eigenen Kirchturm hinausblicken und Brücken zueinander bauen, zusammenhelfen und kooperieren, Überkommenes neu denken und Neues wagen.“ Als Pastoralvorstand sei er dankbar, so Froschauer, dass sich so viele Menschen in den Pfarrgemeinden und an den pastoralen Orten, in Gliederungen, Gruppen und Gremien „interessiert einbringen, konkret beteiligen und sich mit Hand, Herz und Hirn engagieren“.
Verwaltungsvorstand Karl Kriechbaumer verwies auf die gemeinsame Agape nach dem Gottesdienst: „Mit diesem gemeinschaftlichen Mahl zur Stärkung unserer körperlichen Bedürfnisse möchten wir den Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung in unserer Pfarre symbolisieren. In einer Strophe eines bekannten Kirchenliedes heißt es: ‚Selig seid ihr, wenn ihr Krüge füllt, Hunger und Durst füreinander stillt‘. Ich glaube, dieser kurze und einfache Satz spiegelt unser Lebensideal als Pfarre und als christliche Gemeinschaft in der modernen Lebenswirklichkeit wider.“ Es gelte, aktiv füreinander zu sorgen und alle Formen von Bedürftigkeit gemeinsam zu lindern, so Kriechbaumer. Er dankte der Pfarrgemeinde Naarn für die Gastfreundschaft und allen Pfarrgemeinden der Pfarre, die für die Agape Brot und Wein mitgebracht hatten.
Brot und Wein wurden am Ende des Gottesdienstes von Pfarrer Konrad Hörmanseder gesegnet und bei guten Gesprächen bei der Agape von den Mitfeiernden gemeinsam genossen.
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Die Pfarrstrukturreform
Das Umsetzungskonzept der Pfarrstrukturreform sieht 39 „Pfarren“ vor, die aus mehreren Pfarrteilgemeinden mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern „Pfarrkirche“ und „Pfarrpfründe“ bestehen. Damit soll sowohl die Zusammengehörigkeit innerhalb des pastoralen Raumes einer Pfarre bewusst gemacht als auch die konkrete Beheimatung und Verantwortung in einer konkreten Gemeinschaft vor Ort zum Ausdruck gebracht werden. Die Pfarrteilgemeinden werden daher zwar eine weitgehende Selbstständigkeit (auch finanzieller Art) für ihren Bereich bewahren können, zugleich profitieren sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorgeverantwortlichen. Die gemeinsame Erarbeitung pastoraler Schwerpunkte in einem pfarrlichen Pastoralkonzept konkretisiert das Wirksamwerden von Kirche in Verkündigung, Gottesdienst, Diakonie und Gemeinschaft in der Pfarre und den Pfarrgemeinden.
Geleitet werden die Pfarren von jeweils einem Pfarrer in Zusammenarbeit mit zwei Vorständ:innen für pastorale und wirtschaftliche Angelegenheiten (Pastoral- und Verwaltungsvorständ:innen). Wesentlich bleibt dabei weiterhin die Mithilfe und Leitungsverantwortung in unterschiedlichen Aufgabenbereichen von Priestern, Ständigen Diakonen sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort in den Pfarrgemeinden bzw. im pastoralen Handlungsraum der Pfarre. Erreichbarkeit, Seelsorge, Glaubenszeugnis und sozialer Einsatz sollen durch eine bessere Koordination und Aufgabenbeschreibung langfristig für alle Pfarrteilgemeinden sichergestellt werden.
Ziel der neuen Struktur ist es vor allem, einen unterstützenden Rahmen für eine inhaltliche, an der Botschaft Jesu orientierte Neuausrichtung der Christinnen und Christen zu schaffen, damit Kirche im Sinne des Evangeliums auch weiterhin nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft ist. Bischof Manfred Scheuer im Diözesanblatt vom Mai 2021: „Kirchliche Strukturen sollen gute Rahmenbedingungen schaffen, damit Kirche als offene und positive Kraft in unserer Gesellschaft erlebbar ist.“
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Kontakt für Rückfragen:
Pastoralvorstand Josef Froschauer
Pfarre Perg
josef.froschauer@dioezese-linz.at
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Presseunterlagen zum Download
Pressemitteilung zum Download (doc/pdf)
Fotos der Amtseinführung zum Download: © Pfarre Perg / Johannes Prinz (honorarfrei)


