Donnerstag 16. Mai 2024

10. Dezember: Gedenktag für verstorbene (Sternen-)Kinder

Rund um den zweiten Sonntag im Dezember finden weltweit Gedenkfeiern für verstorbene Kinder statt, es werden Kerzen für sie entzündet. Auch in Oberösterreich werden zahlreiche Gedenkgottesdienste gefeiert.

Worldwide Candle Lighting Day: Ein Licht geht um die Welt


Viele Familien gedenken jährlich weltweit am zweiten Sonntag im Dezember (heuer ist das der 10. Dezember) ihrer verstorbenen (Sternen-)Kinder, indem sie um 19.00 Uhr eine Kerze ans Fenster stellen („Worldwide Candle Lighting“). Durch die Zeitverschiebung entsteht eine Lichterwelle, die innerhalb von 24 Stunden einmal um die gesamte Erde wandert: Nachdem in einer Zeitzone die Kerzen ein paar Stunden gebrannt haben, erlöschen sie und werden in der nächsten Zeitzone wieder angezündet. „Möge ihr Licht für immer scheinen“, so ist die Grundidee hinter dieser Lichterwelle. Jede Kerze brennt zum Gedenken an eine Kinderseele, die Spuren auf dieser Welt hinterlassen hat.


Die im Jahr 1996 gegründete Initiative geht auf eine Vereinigung verwaister Eltern und ihrer Angehörigen in den USA zurück. Eltern, Großeltern, Geschwister und andere nahestehende Menschen erinnern sich an all jene, die zu früh verstorben sind: ob vor, während oder nach der Geburt, als Babys, Kleinkinder, Jugendliche oder Erwachsene.


An diesem Tag wird besonders auch jener Kinder gedacht, die diese Welt nie kennenlernen konnten, weil sie noch im Mutterleib, während oder unmittelbar nach der Geburt verstorben sind. Hinter der Bezeichnung „Sternenkinder“ steht die Vorstellung, dass frühverstorbene Kinder als Sterne am Himmel funkeln. Sie haben den Himmel erreicht, noch bevor sie das Licht der Welt erblicken durften.


Für Angehörige von (Sternen-)Kindern ist der Schein einer Kerze Erinnerung und Hoffnung zugleich. Erinnerung an eine viel zu kurze Zeit mit ihrem Kind, und Hoffnung, dass sich das Dunkel der Trauer wandelt. Das Licht steht auch für Gemeinschaft und Zusammenhalt. Der Weltgedenktag zeigt betroffenen Frauen, Paaren und Familien: „Ihr seid nicht allein – eure Kinder sind nicht vergessen.“

 

 

Der Trauer Raum geben: Gedenkveranstaltungen und Gedenkstätten in ganz Oberösterreich


Der Katholischen Kirche in Oberösterreich ist es ein Anliegen, betroffenen Menschen einen Raum für ihre Trauer zu eröffnen und sie seelsorglich und beratend zu begleiten. In ganz Oberösterreich gibt es in Kirchen, Kapellen, Krankenhäusern und auf Friedhöfen Gedenkorte für Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Rund um den 10. Dezember, aber auch an anderen Terminen finden zahlreiche Gedenkfeiern statt, bei denen der frühverstorbenen Kinder gedacht wird.


Auch zu Hause kann es hilfreich sein, einen Gedenkplatz für das verstorbene (Sternen-)Kind einzurichten bzw. in Stille ein persönliches Gedenken zu feiern.


Informationen zu Gedenkorten und Gedenkfeiern für Sternenkinder in Oberösterreich und ein Vorschlag für das persönliche Gedenken zu Hause finden sich unter:
www.dioezese-linz.at/sternenkinder


Aktuelle Termine für Begleitangebote, Kontakte zu Trauerbegleiter:innen, Materialien und Buchtipps für Eltern und Geschwister finden sich unter www.dioezese-linz.at/trauerhilfe

 

 

Trauer als Heilungsprozess, der Zeit braucht


Doris Wierzbicki, Leiterin des Teams Krankenhauspastoral der Diözese Linz, schildert die Situation betroffener Eltern: „Der frühe Tod eines Kindes trifft Eltern oft völlig unvorbereitet. Eben waren sie noch voller Freude über die Schwangerschaft – und plötzlich sind sie damit konfrontiert, dass ihr Kind stirbt, noch bevor sie es richtig kennenlernen konnten. Es wird keine gemeinsame Zukunft mit ihrem Kind mehr geben – das zu realisieren und zu verarbeiten, tut unfassbar weh. Die Folge sind Gefühle wie Trauer, Verzweiflung, manchmal auch Scham und Schuldgefühle. Eine große Leere macht sich breit. Außenstehende können sich in den Schmerz der Betroffenen meist nur schwer einfühlen. Für diese bedeutet das eine zusätzliche Verletzung; sie erfahren sich in ihrer Trauer alleingelassen. Sie fühlen sich als Eltern, werden aber von ihrem Umfeld nicht als Eltern wahrgenommen. Dieses Nichtverstandensein kann dazu führen, dass sich Betroffene noch mehr zurückziehen.“ Seelsorger:innen ist es wichtig, betroffenen Eltern Zeit und Raum für Trauer zu eröffnen, damit diese ihren Weg zurück in den Alltag finden können. Denn, so Wierzbicki: „Trauer ist ein Heilungsprozess. Jeder Mensch trauert anders und braucht unterschiedlich viel Trauerzeit. Gedenkgottesdienste mit ihren Gebeten, Liedern und Ritualen können dabei helfen, der Trauer und gleichzeitig der Hoffnung Raum zu geben.“


Die Krankenhausseelsorger:innen in den oö. Krankenhäusern begleiten Menschen, die um ein Sternenkind trauern. Kontakte der Seelsorger:innen in den Krankenhäusern.

 

Auch Andrea Holzer-Breid, Diplomierte Ehe-, Familien- und Lebensberaterin bei BEZIEHUNGLEBEN.AT, der Abteilung Beziehung, Ehe und Familie der Diözese Linz, weiß aus ihrer Beratungserfahrung: „Der Tod eines Kindes in der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt kann für die Beziehung eines Paares eine große Belastung darstellen, weil der Umgang der beiden Partner mit der Trauer meist sehr unterschiedlich ist. Manche Menschen trauern aktiv, lassen ihre Gefühle zu und möchten darüber sprechen, andere können nicht darüber reden.“ Wenn ein Kind nicht leben konnte oder durfte, könne es auch sein, dass dieses Thema zur Gänze tabuisiert und die Trauer unterdrückt werde. Manchmal komme diese Trauer erst nach Jahren wieder hoch und könne dann erst bearbeitet werden, erklärt Holzer-Breid. Es brauche daher Angebote, in der diese Trauer behutsam zur Sprache komme, wie die Beraterin betont: „Meine Erfahrung ist, dass es allen Menschen sehr wohltut, in der Familienberatung einen Schutz-Raum und eine Sprache für ihre Trauer zu bekommen, damit die Seele wieder leichter werden kann. Die Berater:innen unterliegen der gesetzlichen Schweigepflicht. Feiern und Gottesdienste zum Gedenken an Sternenkinder bieten Eltern eine gute Möglichkeit, der Trauer Ausdruck zu verleihen.“


BEZIEHUNGLEBEN.AT bietet Beratung an 25 Standorten in Oberösterreich (http://www.beziehungleben.at/beratung/vorort) sowie Online-Beratung an. 

 

BEZIEHUNGLEBEN.AT
Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung
T: 0732 77 36 76
E: beziehungleben@dioezese-linz.at
W: www.beziehungleben.at/beratung
www.antworten.at

 


Medien-Interviewpartner:innen zum Thema Sternenkinder 
von BEZIEHUNG
LEBEN.AT und aus der Krankenhausseelsorge 


Mag.a Andrea Holzer-Breid
Diplomierte Ehe-, Familien- und Lebensberaterin bei BEZIEHUNGLEBEN.AT
M: 0676 87 76 35 14
E: andrea.holzer-breid@dioezese-linz.at

 

Dipl.-PAss.in Dipl. Päd.in Wierzbicki Doris MASSc
Leiterin Team Krankenhauspastoral der Diözese Linz
M: 0676 87 76 12 79
E: doris.wierzbicki@dioezese-linz.at

 

Mag.a Gabriele Hohensinn
Leitung Krankenhausseelsorge Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf 
M: 0676 87 76 12 85
E: gabriele.hohensinn@dioezese-linz.at

 

Mag.a Claudia Brandl
Krankenhausseelsorgerin Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck
M: 0676 87 76 12 31
E: claudia.brandl@ooeg.at

 

Dipl.-PAss.in Christa Himmelbauer
Krankenhausseelsorgerin Barmherzige Brüder Linz
M: 0676 87 76 12 46
E: christa.himmelbauer@bblinz.at

 

Mag. Josef Schmidinger
Leitung Krankenhausseelsorge Salzkammergut Klinikum Bad Ischl
M: 0676 87 76 12 35
E: josef.schmidinger@ooeg.at

 

Dr.in Karin Hartmann
Leitung Krankenhausseelsorge Klinikum Freistadt
M: 0664 28 38 920
E: karin.hartmann@ooeg.at


Zusätzlich können angefragt werden:

 

Maria Merzinger
Ehemalige Krankenhausseelsorgerin Landesfrauen- und Kinderklinik Med Campus IV, Linz
M: 0664 42 83 940
E: maria.merzinger@dioezese-linz.at

 

Dipl.-PAss.in Edith Ratzinger
Krankenhausseelsorgerin Landesfrauen- und Kinderklinik Med Campus IV, Linz
M: 0676 8776 1236
E: edith.ratzinger@dioezese-linz.at

 

Carola Reitzinger 
DGKS auf der Intensivstation des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums Steyr
M: 0664 88 38 0205
E: carolareitzinger@aon.at

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Fotos: © siehe jeweiliges Foto (honorarfrei)

 

Foto 1: Gedenkort BadZell von Sigrid Kurz © Sigrid Kurz
Foto 2: Gedenkort Pregarten von Margit Greinöcker und Tobias Hagleitner © Margit Greinöcker Tobias Hagleitner
Foto 3: Gedenkort Ungenach von Su-Mara Kainz © Sonja Meller
Foto 4: Gedenkort Wartberg an der Krems von Claudia Czimek © Claudia Czimek
Foto 5: Gedenkort St. Marien © Thomas Markowetz

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