Donnerstag 28. März 2024

Christi Himmelfahrt

Deckenmalerei in der Kalvarienbergkirche Neumarkt am Hausruck

Am 21. Mai feiert die katholische Kirche das Fest Christi Himmelfahrt, das erst seit dem 4. Jahrhundert als eigenständiges Fest 40 Tage nach Ostern gefeiert wird.

Christi Himmelfahrt: Bedeutung und Geschichte des Festes

 

Die Himmelfahrt des auferstandenen Jesus hat im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte ihr biblisches Fundament. Die Entrückung Jesu in den Himmel wird dabei anschaulich geschildert: Jesus wird vor den Augen der Jünger in den Himmel emporgehoben und von einer Wolke den Blicken entzogen. Die Wolke am Himmel drückt in der Erzählung die Anwesenheit Gottes aus. Theologisch ist die Erzählung als Illustration der Erkenntnis zu verstehen, dass Jesus nach seiner Auferweckung ganz und unmittelbar bei Gott ist. Um zu verstehen, was mit Himmel gemeint ist, hilft die englische Sprache: „Sky“ bedeutet der äußere Himmel der Natur. „Heaven“ meint den inneren, spirituellen Himmel aller Wirklichkeit – auf diesen Himmel bezieht sich das Fest „Christi Himmelfahrt“. Der Himmel ist theologisch gesprochen Gott selber.

 

Christi Himmelfahrt wurde erst ab dem 4. Jahrhundert als eigenständiges Fest 40 Tage nach Ostern gefeiert. Davor wurde die Himmelfahrt des auferstandenen Jesus zu Pfingsten mitgefeiert. Die Zahl der 40 Tage hat eine besondere Bedeutung. Die Zahl 40 kommt in der Bibel oft vor (Israeliten wandern 40 Tage in der Wüste, 40 Tage Versuchung Jesu in der Wüste) und bedeutet die Zwischenzeit vor einem Neubeginn.

 

 

Christi Himmelfahrt als das Fest des Loslassens

 

Prof.in Dr.in Silvia Habringer-Hagleitner, Professorin für Religionspädagogik an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, erklärt das Fest Christi Himmelfahrt in der März-Ausgabe 2020 des „Grüß Gott!“-Magazins der Diözese Linz folgendermaßen: „Man könnte Christi Himmelfahrt als das Fest des Loslassens bezeichnen. Jesus wurde gekreuzigt, er ist auferstanden, und nun begreifen seine Jüngerinnen und Jünger, dass es einen Neuanfang braucht: Jesus wird vor den Augen seiner Freunde ‚emporgehoben‘, heißt es in der Bibel, dann ‚ihren Blicken entzogen‘. Es ist der Moment, wo die Freunde Jesu aus ihrer Trauer herausfinden in jene Rolle, die Jesus ihnen überantwortet. ‚Ihr werdet meine Zeugen sein‘, sagt er. Also: Ich habe euch alles gesagt und gezeigt, und jetzt seid ihr dran, jetzt kommt es auf euch an! Das ist ein zentrales Momentum im Christentum, denn Jesus macht deutlich, dass er kein ‚Guru‘ ist, dessen Lehre allein an ihm hängt und mit dessen Tod alles vorbei ist. Nein, die Anhänger Jesu sollen in die Welt bringen, was sie an ihm beeindruckt hat, was sie mit seinem körperlichen Verschwinden in der Welt vermissen – seine Zärtlichkeit, seine Nähe zu den Schwachen, seinen Mut gegenüber den Mächtigen, den Glauben an eine Grenzen sprengende Liebe. Und mit diesem Auftrag verabschiedet sich der irdische Jesus ‚endgültig‘ von seinen Freundinnen und Freunden.“

 

 

Christi Himmelfahrt – Kindern erklärt

 

Von der Katholischen Jungschar OÖ stammt die folgende Erklärung des Festes Christi Himmelfahrt für Kinder:

 

„Jesus lebt! Er ist auferstanden.“ Das erzählen die Frauen am Ostermorgen. Jesus zeigt den Jüngern und Jüngerinnen, dass er lebt und dass er immer bei ihnen sein wird – auch wenn er bei seinem Vater im Himmel sein wird.

Zu Christi Himmelfahrt feiern wir, dass Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel aufgenommen wird. Ab jetzt erscheint er den Jüngerinnen und Jüngern nicht mehr, er ist aber trotzdem mitten unter ihnen, wenn sie von Jesus erzählen und nach seinen Worten leben. Der Heilige Geist hilft ihnen dabei – aber der kommt dann Pfingsten …

Und: Jesus ist auch mitten unter uns, wenn wir miteinander feiern, das Brot teilen, an ihn denken, von ihm hören und weitererzählen.

Wie diese „Himmelfahrt“ genau passiert ist, wissen wir nicht. Rakete oder Flugzeug können wir ausschließen (die hat es außerdem damals noch gar nicht gegeben). In der Apostelgeschichte (1,9) wird erzählt, das eine Wolke Jesus aufnahm. Lukas (24,51) berichtet, dass Jesus in den Himmel emporgehoben wurde.

 

Himmel – was und wo ist der für dich?

 

Der Himmel ist „das blaue Ding“ über der Erde – dort wo die Sonne runter lacht und die Wolken ziehen. Als Christinnen und Christen bedeutet „Himmel“ auch noch etwas anderes: Es ist der Ort, an dem Gott ist. So ist der Himmel auch ein bisschen in dir!

 

 

„Feiertag im Dom“ auf LT 1

 

Aus dem Linzer Mariendom wird am Fest Christi Himmelfahrt um 11 Uhr unter dem Titel „Feiertag im Dom“ eine Feierstunde aus dem Linzer Mariendom übertragen. Das neue TV-Feierformat ist im Mai und Juni an insgesamt 7 Sonn- bzw. Feiertagen jeweils um 11 Uhr auf LT1 und via Internet-Stream auf www.dioezese-linz.at zu sehen. Die Feierstunden werden von unterschiedlichen SeelsorgerInnen und Teams zu verschiedenen inhaltlichen Akzenten gestaltet. Auch die musikalische Gestaltung wird variieren; Fixpunkt am Ende jeder Feierstunde ist eine Improvisation an der Rudigierorgel, gestaltet von Domorganist Wolfgang Kreuzhuber und Organist Gerhard Raab.

 

Am Fest Christi Himmelfahrt wird die Feierstunde aus dem Linzer Mariendom das Hochfest mit einem Gedenken an den seligen Franz Jägerstätter verbinden, da der 21. Mai Jägerstätters Tauf- und Gedenktag ist. Gestaltet wird die Feierstunde im Stil eines Stundengebets von Mitgliedern des diözesanen Jägerstätter-Beirats und Jägerstätter-Biografin Dr.in Erna Putz. Bischof Manfred Scheuer leitet die Feierstunde und hält auch die Predigt.

 

Franz Jägerstätter stand ab 1940 in regem brieflichem Austausch mit Frontsoldaten. Briefe von Verwandten wie von Rudolf Mayr, seinem Mitbruder im Dritten Orden des hl. Franziskus, geben Einblick in deren Erlebnisse und seelische Erfahrungen. Im Rahmen der Feierstunde werden Auszüge aus dem Briefwechsel zwischen Franz Jägerstätter und Rudolf Mayr verlesen.

 

Bei der Feierstunde wird auch die Komposition für Mezzosopran und Orgel mit dem Titel „Der Friede sei mit Euch“ erklingen. Es handelt sich dabei um die Vertonung eines Textes von Franz Jägerstätter durch Domorganist Wolfgang Kreuzhuber. Das Stück wurde im Oktober 2017 zum 10-Jahr-Jubiläum der Seligsprechung von Franz Jägerstätter in der Linzer Minoritenkirche uraufgeführt. Es musizieren Domorganist Wolfgang Kreuzhuber und Mezzosopranistin Monika Schwabegger. In der Komposition heißt es auch: „Wollen wir die Welt verbessern, so müssen wir bei uns selbst anfangen“ – eine Passage, die gegenwärtig besondere Aktualität erlangt.

 

 

ORF-Radiogottesdienst aus Schärding

 

Am Donnerstag, 21. Mai 2020, dem Fest Christi Himmelfahrt, wird der ORF-Radiogottesdienst um 10.00 Uhr aus der Kirche des Kurhauses der Barmherzigen Brüder in Schärding übertragen. Mit den Gläubigen, die via Radio dabei sind, feiert Fr. Saji Mullankuzhy OH, Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz und Prior des Kurhauses der Barmherzigen Brüder Schärding am Inn.

 

Musikalisch gestaltet wird die Messe vom Solistensensemble der Cantorey der Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding unter der Leitung von Johannes Dandler. An der Orgel: Johannes Dandler, die Continuo-Orgel spielt Wolfgang Skala. Die musikalische Gesamtleitung liegt bei Johannes Dandler. Musiziert werden die „Missa brevis Sancti Joannis de Deo ex B“ von F. J. Haydn in der Fassung von J. M. Haydn (1795), weiters der Chorsatz „Heut triumphieret Gottes Sohn“ (BWV 342) von J. S. Bach (1685-1750), „Aller Augen warten auf dich, Herre“ (Heinrich Schütz (1585-1672), „Regina caeli“ (1628) von Johannes Degen (um 1587-1637) sowie Lieder aus dem Gotteslob. Als Postludium erklingt J. S. Bachs „Heut triumphieret Gottes Sohn, der vom Tod erstanden schon, Halleluja! Halleluja!“ (BWV 630, Orgelbüchlein).

 

 

Christi-Himmelfahrts-Darstellungen in oö. Kirchen

 

Wenn auch keine der 486 oberösterreichischen Pfarren ihr Patrozinium zu Christi Himmelfahrt feiert, finden sich doch in etlichen oberösterreichischen Pfarrkirchen Darstellungen von der Himmelfahrt Christi. So gibt es etwa ein Buntfenster in der Pfarrkirche Schwanenstadt (um 1905), ein Gemälde Öl/Leinwand in der Pfarrkirche Schiedlberg (um 1800), eine Deckenmalerei in der Kalvarienbergkirche Neumarkt am Hausruck (Mitte 18. Jahrhundert), ein ehemaliges Wechselbild in der Pfarrkirche Enns-St. Marien, ein Gemälde im Presbyterium der Pfarrkirche Gaspoltshofen, ein Gemälde am linken Seitenaltar in der Pfarrkirche Bad Hall, eine Deckenmalerei in der Pfarrkirche Aspach sowie weitere Buntfenster u. a. in den Pfarrkirchen Bad Schallerbach, Pram, Wendling und Eferding.

 

www.dioezese-linz.at/christihimmelfahrt

 

Presseunterlagen zum Download 

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

Pressefotos zum Download: honorarfrei (Fotocredit siehe jeweiliges Foto)

 

Foto 1: Buntfenster in der Pfarrkirche Schwanenstadt. © Kunstreferat / Judith Wimmer

Foto 2: Gemälde Öl/Leinwand in der Pfarrkirche Schiedlberg. © Andreas Hofinger

Foto 3: Deckenmalerei in der Kalvarienbergkirche Neumarkt am Hausruck. © Kunstreferat / Judith Wimmer

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