Freitag 19. April 2024

Christliche Kirchen feierten gemeinsam Gottesdienst in Linz

Ökumenischer Gottesdienst im Linzer Mariendom am 23. Jänner 2020 mit VertreterInnen der christlichen Kirchen

VertreterInnen von sieben der neun christlichen Kirchen in Oberösterreich feierten am Donnerstag, 23. Jänner 2020 anlässlich der weltweiten Gebetswoche für die Einheit der Christen einen gemeinsamen Gottesdienst im Linzer Mariendom. 

Katholische Kirche als Gastgeberin

 

Den Gottesdienst feierten VertreterInnen von sieben der neun christlichen Kirchen in Oberösterreich. Vertreten waren von der gastgebenden Römisch-Katholischen Kirche Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser, Bischof Dr. Manfred Scheuer und Ökumene-Referentin Mag.a Gudrun Becker; von der Altkatholischen Kirche Pfarrer Mag. Samuel Ebner und Vikarin Elisabeth Steinegger; von der Evangelischen Kirche A. B. Superintendent Dr. Gerold Lehner, Pfarrer Dr. Wolfgang Ernst und Pfarrer Dr. Thomas Pitters; von der Evangelischen Kirche H. B. Kurator Prof. Heinrich Benz; von der Evangelisch-methodistischen Kirche Pastor Mag. Martin Obermeir-Siegrist; von der Rumänisch-orthodoxen Kirche Pfarrer Dr. Sorin Bugner; von der Serbisch-orthodoxen Kirche Erzpriester Dragan Micic.

 

Musikalisch wurde der Gottesdienst von Domorganist Dr. Wolfgang Kreuzhuber und Domkapellmeister Mag. Josef Habringer gestaltet.

 

 

„Die ‚Flotte der Christenheit‘ ist nur gemeinsam stark“

 

Inhaltlich ist die heurige Gebetswoche für die Einheit der Christen besonders Gastfreundschaft und Gemeinschaft gewidmet. Das internationale Leitthema der Woche ist dem biblischen Buch der Apostelgeschichte entnommen: „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ (Apg 28,2). Es bezieht sich darauf, wie der Apostel Paulus und seine Mitreisenden Schiffbruch auf Malta erleiden. Die Schiffbrüchigen werden von der einheimischen Bevölkerung gastfreundlich aufgenommen und versorgt.

Das Bild des Schiffes als Symbol für die christliche Kirche begleitete durch den ökumenischen Gottesdienst. Die VertreterInnen der christlichen Kirchen trugen beim Einzug in den Mariendom Ruder, auf denen die Wörter „Einsicht“, „Hoffnung“, „Umkehr“, „Kraft“, „Großzügigkeit“, „Versöhnung“, „Gastfreundlichkeit“, „Vertrauen“ und „Gemeinschaft“ zu lesen waren – jahrtausendealte Haltungen des Christentums, die das Schiff auf dem richtigen Kurs halten und um die bei den Fürbitten gebetet wurde. Auch die Bibelstellen griffen das Thema auf: mit dem Schiffbruch des Paulus (Apg 27,9–28,2) und dem Sturm auf dem See, dem Jesus Einhalt gebietet (Mt 8,23–27).

 

Pfarrer Dr. Thomas Pitters von der Evangelischen Kirche A. B. betonte in seiner Predigt, die Schiffe der Christenheit hätten zwei Ziele, zu denen sie unterwegs seien: einerseits Gottes Ewigkeit und andererseits das Hier und Heute. Pitters wörtlich: „Die Kirche gibt in dem, wohin sie unterwegs ist, Antwort auf letzte Fragen. Sie nimmt Menschen mit durch die Zeit dieser Welt in eine andere Realität, in jene Transzendenz hinein des Reiches Gottes, zu dem wir alle unterwegs sind. Gleichzeitig gibt sie durch ihr Da-Sein auch Antwort auf Sinn und Ziel des Irdischen – und sie ist in dem, was sie tut, Hilfe für die, die sich selbst nicht helfen können.“ Die „Flotte der Christenheit“, wie Pitters die christlichen Kirchen nannte, wisse heute, dass sie nur gemeinsam, in den gemeinsamen Zielen stark sei. Natürlich gebe es Gegenwind, der die Schiffe hin- und herschleudere, denn, so Pitters: „Es liegt in der DNA der Kirche, sich mit den Gewalten dieser Welt auseinanderzusetzen.“ Bestehen könne sie durch jene Haltungen und Tugenden, die auf den Rudern zu lesen seien und auf die die Kirche ebenso vertrauen dürfe wie „auf den Admiral im Himmel, der Richtung und Ziel weist, der das Schiff der Kirche nicht fallen lässt, auch in den höchsten Wellen nicht“.

 

Am Ende des ökumenischen Gottesdienstes spendeten die VertreterInnen der christlichen Kirchen gemeinsam den Segen. Nach dem Gottesdienst waren alle Mitfeiernden zu einer Agape in den Dompfarrhof eingeladen.

 

 

Weltgebetswoche für die Einheit der Christen

 

Von 18. bis 25. Jänner 2020 findet die internationale „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ statt. Während der Gebetswoche kommen weltweit Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten.

 

Sie wurde 1909 in den USA ins Leben gerufen und 1916 von Papst Benedikt XV. mit einem Apostolischen Schreiben auf die ganze katholische Kirche ausgeweitet. Seit 1968 werden die Themen und Texte für die Gebetswoche vom Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen und dem weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen (Weltkirchenrat, WKR) veröffentlicht. Die Grundtexte für die Weltgebetswoche stammen jedes Jahr aus einem anderen Land, heuer wurden sie auf Malta vorbereitet.

 

Inhaltlich ist die Gebetswoche heuer besonders Gastfreundschaft und Gemeinschaft gewidmet. Das internationale Leitthema der Woche ist dem biblischen Buch der Apostelgeschichte entnommen: „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“ (Apg 28,2). Es bezieht sich darauf, wie der Apostel Paulus und seine Mitreisenden Schiffbruch auf Malta erleiden. Die Schiffbrüchigen werden von der einheimischen Bevölkerung gastfreundlich aufgenommen und versorgt.

 

Die Texte für die Gebetswoche kommen heuer dementsprechend aus Malta. Die römisch-katholische Bischofskonferenz hat sie in Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen in Malta erarbeitet. Die maltesischen Christen sehen in dieser Geschichte die Wurzeln des christlichen Glaubens und der christlichen Gemeinde auf ihrer Insel. Daran wird jedes Jahr am 10. Jänner mit einem eigenen Festtag erinnert.

 

In der Diözese Linz wird seit vielen Jahren im Rahmen der Weltgebetswoche ein Gottesdienst mit insgesamt neun Konfessionen gefeiert, der jedes Jahr in einer anderen Kirche stattfindet. Die Gastgeber laden jeweils zur Vorbereitung und zur abschließenden Agape ein. Ob katholisch, evangelisch, altkatholisch, methodistisch oder orthodox: Die beteiligten Kirchen bemühen sich, trotz aller Unterschiede und Stolpersteine das Gemeinsame und Verbindende in den Vordergrund zu stellen.

 

Weitere Informationen zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen unter

https://www.oekumene-ack.de/themen/geistliche-oekumene/gebetswoche/2020/

 

 

Solidarität mit benachteiligten Frauen in Indien

 

Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich schlägt jedes Jahr Projekte vor, denen die „ökumenische Kollekte“ in der Gebetswoche für die Einheit der Christen zugutekommt. Heuer wird unter anderem ein Projekt in Indien unterstützt. Im indischen Bundesstaat Gujarat kümmern sich Ordensfrauen (Dominican Missionary Sisters of the Rosary) seit 1954 in der Millionenstadt Ahmedabad um arme Frauen und Kinder. Der Orden hat verschiedene Einrichtungen: Ein Näh- und Stickzentrum, ein Ärztezentrum, eine Pflegeeinrichtung und eine Apotheke, die den Bewohnern der städtischen Armenviertel und der benachbarten Dörfer zur Verfügung stehen. Es werden Workshops in Rechtsberatung und Persönlichkeitsentwicklung angeboten, die Bildung von kleinen Selbsthilfegruppen gefördert, sowie die eigenen Kompetenzen gestärkt, wie zum Beispiel durch Fortbildungen in den Bereichen Schneiderei, Modedesign und Krankenpflege.

 

 

Spendenkonto Österreich:

Ökumenischer Rat der Kirchen Österreich

IBAN: AT87 3200 0000 0747 9157

BIC: RLNWATWW

Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien

Stichwort „Gebetswoche“ + „Projekt in Ahmedabad in Indien“

 

https://www.dioezese-linz.at/oekumene

 

 

Kontakt für Rückfragen:

Mag.a Gudrun Becker

Referentin für Ökumene und Judentum in der Diözese Linz

Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

E: gudrun.becker@dioezese-linz.at

M: 0676 87 76 32 56

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Pressefotos zum Download © Diözese Linz / Fürlinger (honorarfrei)

 

Foto 1: Ökumenischer Gottesdienst im Linzer Mariendom am 23. Jänner 2020.

V. l.: Ökumene-Referentin Mag.a Gudrun Becker (Römisch-Katholische Kirche), Kurator Prof. Heinrich Benz (Evangelische Kirche H. B.), Pfarrer Mag. Samuel Ebner (Altkatholische Kirche), Pastor Mag. Martin Obermeir-Siegrist (Evangelisch-methodistische Kirche), Superintendent Dr. Gerold Lehner (Evangelische Kirche A. B.), Bischof Dr. Manfred Scheuer (Römisch-Katholische Kirche), Erzpriester Dragan Micic (Serbisch-orthodoxe Kirche), Pfarrer Dr. Sorin Bugner (Rumänisch-orthodoxe Kirche), Pfarrer Dr. Thomas Pitters (Evangelische Kirche A. B.), Pfarrer Dr. Wolfgang Ernst (Evangelische Kirche A. B.), Vikarin Elisabeth Steinegger (Altkatholische Kirche) und Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser (Römisch-Katholische Kirche).

 

Foto 2: Beschriftete Ruder erinnerten im ökumenischen Gottesdienst an jahrtausendealte Haltungen des Christentums, die das „Schiff Kirche“ auf dem richtigen Kurs halten.

 

Foto 3: Die VertreterInnen der christlichen Kirchen baten in den Fürbitten mit den Rudern in der Hand um „Einsicht“, „Hoffnung“, „Umkehr“, „Kraft“, „Großzügigkeit“, „Versöhnung“, „Gastfreundlichkeit“, „Vertrauen“ und „Gemeinschaft“.

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