Freitag 19. April 2024

Pfingsten: 230 Firmungen in der Diözese Linz im Jahr 2019

Firmung im Mariendom Linz mit Bischof Manfred Scheuer

Heuer gibt es in der Diözese Linz 230 Firmungen. Der Start war am 26. April in Wels-St. Franziskus, die letzte Firmung wird am 21. September in Schörfling gefeiert.

Viele Firmungen finden um das Pfingstfest (9. Juni) statt. 35 Firmspender gibt es heuer in der Diözese Linz – Diözesanbischof Manfred Scheuer, die emeritierten Bischöfe Ludwig Schwarz und Maximilian Aichern sowie Generalvikar Severin Lederhilger, Mitglieder des Domkapitels, Äbte der oberösterreichischen Stifte und Klöster spenden das Sakrament der Firmung. Hinzu kommen bei einzelnen Firmungen Firmspender aus anderen Diözesen. Im Jahr 2018 wurden 8.966 Personen gefirmt.

 

 

Pfingstfest

 

50 Tage nach Ostern steht im Mittelpunkt des Pfingstfestes die Sendung des göttlichen Geistes – des Beistandes der Christen. Nach biblischer Überlieferung wurden die Apostel mit dem Heiligen Geist erfüllt, der sie ermutigte und befähigte, die Frohe Botschaft Jesu zu verkünden – sogar in fremden Sprachen. Zu Pfingsten feiern Christen also den Beginn der Glaubensverkündung durch die Apostel, sozusagen den Geburtstag der Kirche.


„Pfingsten“ bedeutet im Griechischen fünfzig. Dieses Fest schließt den Osterfestkreis ab. Zunächst war das Pfingstfest im Judentum ein Erntefest, das erst in späterer Zeit historisiert wurde: Man gedachte des Bundesschlusses auf dem Berg Sinai, wo Israel die Zehn Gebote Gottes empfing. Zu diesem Gedächtnis pilgerte man in die Heilige Stadt Jerusalem zum Tempel. Pfingsten wurde zum Wallfahrtsfest. Ab dem 4. Jahrhundert wurde Pfingsten als eigenständiges Fest gefeiert und nicht nur als Abschluss des Osterfestes.

 

 

Heiliger Geist – mehr als eine Taube


Die Christen verstehen unter dem Heiligen Geist die göttliche Lebenskraft, die uns erhält und trägt; er ist die Liebe Gottes, die über uns gekommen ist. Der Heilige Geist ist somit das Geschehen liebender Begegnung. In der christlichen Dreifaltigkeitstheologie ist er eine der drei göttlichen Personen und macht das Wesen Gottes als Beziehung deutlich. Im Altgriechischen heißt Geist „pneuma“, ist also sächlich. Im Hebräischen heißt der Heilige Geist „ruach“ und ist weiblich. In manchen Darstellungen der Dreifaltigkeit Gottes ist daher der Heilige Geist – neben Gott Vater und Jesus – als Frau dargestellt und verkörpert dadurch auch die weibliche Seite Gottes.


Die Geistkraft Gottes wird auch als Feuer, Sturm und Windhauch abgebildet sowie oft als Taube dargestellt. Schon in der Antike galt die Taube als Sinnbild für Liebe, Frieden und Sanftmut. Die Menschen nahmen nämlich an, dass die Taube keine Gallenblase besitzt und daher frei von Bitterem und Bösem sei. In der biblischen Erzählung von der Taufe Jesu ist davon die Rede, dass Jesus den Heiligen Geist „wie eine Taube vom Himmel herab“ kommen sieht. Seit dem Konzil von Nicäa (325) wird der Heilige Geist als Taube dargestellt.

 

 

Geschichte des Firmsakraments


Die Kirche kennt drei Sakramente, die man auch „Initiationssakramente“ nennt. Es sind die Sakramente der „Eingliederung“ in die Gemeinschaft der Kirche: Taufe, Eucharistie und Firmung. In den ersten Zeiten der Kirche wurden diese drei Sakramente in einer einzigen Feier gespendet, nämlich in der Osternacht. Damals wurden allerdings nur erwachsene Menschen nach einer langen Vorbereitungszeit mit regelrechten Abschlussprüfungen in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Die feierliche Aufnahme war das sichtbare Zeichen der neuen Gemeinschaft. Später, als die Kindertaufe aufkam, hat die Kirche die drei Anfangssakramente auseinandergefaltet und begonnen, sie in der uns heute bekannten Reihenfolge – Taufe, Erstkommunion und Firmung – zu spenden.



„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“


Was zu Pfingsten (Apg 2,1-13) geschehen ist, geschieht im Sakrament der Firmung. Die Zeichen und Worte der Firmspendung bringen zum Ausdruck: Jetzt handelt Gott! Er schenkt seinen Heiligen Geist. Er gibt ihn allen, die darauf warten und sich danach sehnen, so wie er sich nach ihnen sehnt.
Dies wird im Ritus der Handauflegung und Salbung ausgedrückt. Der Firmspender breitet die Hände aus und ruft den Heiligen Geist auf die Firmlinge herab. Er zeichnet das Kreuz auf die Stirn des Firmlings, salbt ihn mit Heiligem Öl (griech. Chrisam; mit einem solchen Öl wurden schon die Könige Israels gesalbt; daher auch das Wort „Christus“ = „Gesalbter“) und spricht die Worte: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“

 


Firmung – Firmvorbereitung


Die Firmlinge müssen mindestens 12 Jahre alt sein. Einzelne Pfarren oder Dekanate haben aber ein höheres Firmalter festgelegt, welches durch den Bischof bestätigt wurde.

 

Der Firmung geht eine Firmvorbereitung in einer Pfarre voraus. Sie geschieht auf unterschiedliche Weise und beinhaltet zum Beispiel Projekte, Gruppenstunden, gemeinsame Nachmittage und gemeinsame Gottesdienste.

 

Zusätzlich zur Firmvorbereitung in der Pfarre gibt es ein überregionales Angebot, die sogenannten SpiriNights. Diese gab es im heurigen Jahr im Linzer Mariendom und in Andorf.

Am Ende bekommt jeder Firmling eine Firmkarte, die bei der Firmung abgegeben wird und zur Zulassung notwendig ist.

 

 

Pfingstmontag seit 2018 Gedenktag „Maria, Mutter der Kirche“

 

Seit 2018 wird der Pfingstmontag als Fest „Maria, Mutter der Kirche“ begangen. Der von Papst Franziskus im März vergangenen Jahres ausgerufene Marienfeiertag ist ein Gedenktag, womit offengelassen wird, ob die Feier begangen werden muss oder nicht. Hintergrund ist, dass die Gottesmutter Maria schon in der frühen Kirche als Muttergestalt für die Gemeinschaft der Gläubigen, die Kirche, beschrieben worden ist. Sie war laut den biblischen Berichten auch beim Pfingstereignis in Jerusalem dabei.

 

Dieses neue Fest birgt Chancen für eine theologische Weiterentwicklung der Frauenfrage in der Kirche: Diese Ansicht hat die Osnabrücker Dogmatikprofessorin Margit Eckholt im Interview mit „Vatican News“ im Jahr 2018 vertreten. Das neue katholische Marienfest erinnere an die gleiche Würde von Mann und Frau. Mit dem neuen Fest versuche Papst Franziskus, die Rolle der Frau in der Kirche über liturgische Neuerungen zu stärken, so Eckholt weiter. Bisherige diesbezügliche Neuerungen seien der Einschluss von Frauen in die Fußwaschung am Gründonnerstag, die Aufwertung des bloßen Gedenktags zu Maria Magdalena zum Fest sowie ihre Anrufung als „Apostelin der Apostel“.

 

Informationen:

http://www.firmung.at

https://www.dioezese-linz.at/pfingsten

 

 

Pressemitteilung zum Download (docx / pdf)

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