Samstag 21. September 2024

Eröffnung der Ausstellung von Heimo Zobernig im Linzer Bischofshof

Bis Ende September 2024 sind im Festsaal des Linzer Bischofshofs Werke des Künstlers Heimo Zobernig zu sehen. Die Ausstellung schlägt eine Brücke zum von Zobernig entworfenen Altarraum des Mariendoms.

Am 12. Dezember 2023 wurde die Ausstellung von Heimo Zobernig im Festsaal des Linzer Bischofshofs im Beisein des Künstlers eröffnet. Der Einladung zur Vernissage waren Vertreter:innen der Diözesanleitung, Mitarbeiter:innen des Bischofshofs sowie Vertreter:innen befreundeter Kunst- und Kultureinrichtungen des Landes OÖ und der Stadt Linz gefolgt. Musikalisch gestaltet wurde die Eröffnung von Elena Deinhammer (Katholische Privat-Universität Linz) am Cello.

 

Künstler Heimo Zobernig

Der österreichische Künstler Heimo Zobernig hat 2017 gemeinsam mit Kuehn Malvezzi den Altarraum des Mariendoms gestaltet. Derzeit zieren fünf seiner Werke den Festsaal des Bischofshofs. © Diözese Linz / Kienberger

 

Die Ausstellung schlägt eine gedankliche Brücke zum Altarraum des Mariendoms, der ebenfalls von Zobernig – gemeinsam mit den Architekten Kuehn Malvezzi – gestaltet wurde. „Hausherr“ Bischof Manfred Scheuer dankte Zobernig für seine Werke und zeigte sich nicht nur von der Ausstellung im Bischofshof beeindruckt, sondern auch von der vorangegangenen Altarraumgestaltung im Mariendom. Diese hätte in den letzten Jahren „stark inspiriert, bereichert und aufgebaut“, betonte Bischof Manfred Scheuer in seinen einleitenden Worten. „Der Mariendom Linz begeht 2024 sein hundertjähriges Weihejubiläum. Mit der Gestaltung des Altarraums durch den Künstler Heimo Zobernig gemeinsam mit den Architekten Kuehn/Malvezzi im Jahr 2017 wurde dem Sakralraum ein neuer liturgischer Ort eingeschrieben. Dem ,Gestalter-Duo‘ ist es gelungen, in die neugotische ,Weg-Kirche‘ einen ,Versammlungsort‘ für die feiernde Gemeinde einzubauen. In der Mitte steht das Geheimnis Gottes in Jesus Christus. Zugleich ist die ,offene Mitte‘ ein Symbol für den Menschen, der sich dem Geheimnis Gottes öffnet und sich von Wort und Sakrament ergreifen lässt“, beschrieb Scheuer Zobernigs Werk im Mariendom. Die aktuelle Ausstellung mache nun das „künstlerische Schaffen von Heimo Zobernig im Festsaal des Bischofshofes präsent“, würdigte Scheuer Zobernigs Wirken.

 

Bischof Manfred Scheuer bei seinen Grußworten.

Bischof Manfred Scheuer bei seinen Grußworten. © Diözese Linz / Kienberger

 

Der Bischof betonte weiters, Sprache, Musik und Kunst seien als Vermittlungsdimensionen des Glaubens unerlässlich. „Mystik, Zeit, Gedächtnis, Körper oder auch Leiden sind nicht ohne Ästhetik zu denken oder zu ‚erfahren‘. Dabei können Kunst und Kunstwerke zu ‚Platzhaltern‘ des ‚Geheimnisses‘, von ‚Andersheit‘ werden“, so Manfred Scheuer.

 

Gedanken von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

 

Zobernigs Bilder als „Gleichnis für unsere Welt“

 

Hubert Nitsch, Kunstreferent, Diözesankonservator und Kurator der Ausstellung, gab vertiefende Einblicke in die fünf ausgestellten Bilder Zobernigs. „Jede Arbeit steht für sich und bietet einen anderen thematischen Zugang. Sie sind als Einzelwerke, aber auch als Gruppe in ihrer Verschiedenheit beachtlich. Mit den Stichworten Ordnung, Perspektive, Empfindung, Sprache, Aktualität sind verschiedene Charakteristika angesprochen, die einen Faden zur Erfassung der einzelnen Bilder bieten können“, erklärte Nitsch. „Heimo Zobernig schafft mit seinen Bildern ein Gleichnis für unsere Welt, für unser Denken, unsere Strukturen, unsere Eindeutigkeiten, die manchmal doch mehrdeutig sind. Er schafft ein Gleichnis für unser Erkennen, unsere Einsichten und unser Empfinden. Heimo Zobernigs Kunst wird so zu einem Spiegel und zu einem inhaltlichen Partner. Seine Kunst wird zu einem Bildmedium, einem ,Statement‘, einer neuen Erfahrung. Und das alles im Festsaal des Bischofshofs Linz – einem Ort, wo gefeiert, entwickelt, ausgetauscht, diskutiert, entschieden, verkündet und Kunst geschaut wird“, brachte Nitsch die Wirkmacht Zobernigs Bilder auf den Punkt.

 

(v. l.) Bischofsvikar Johann Hintermaier, Hubert Nitsch (Kunstreferent und Diözesankonservator), Künstler Heimo Zobernig, Andreas Kaltseis (Büroleiter Bischofssekretariat), Bischof Manfred Scheuer

(v. l.) Bischofsvikar Johann Hintermaier, Kurator Hubert Nitsch, Künstler Heimo Zobernig, Andreas Kaltseis (Organisator der Ausstellung), Bischof Manfred Scheuer © Diözese Linz / Kienberger

 

Künstler Heimo Zobernig teilte mit den Besucher:innen seine Inspiration zu seinen Arbeiten und schilderte seine Herangehensweise, einen Raum bzw. eine Ausstellung zu gestalten. „Es sind Bilder, die aus einer Reihe von Bildern kommen. Es ist nicht so, dass nach ,diesem‘ Bild ,dieses‘ käme. Bei meiner Atelierarbeit und bei meiner persönlichen Verfassung ist es immer wieder der Fall, dass ich (vorerst) das ,letzte‘ Bild male. Nach einem Bild weiß ich nicht, was kommt. Die Bilder entstehen nicht in einer Serie, sondern es geht immer von einem Bild zum nächsten. Die Erfahrungen aus dem letzten finden sich verarbeitet oder reflektiert im nächsten wieder“, erklärte Zobernig.

 

Künstler Heimo Zobernig gibt Einblicke in seine Arbeiten im Festsaal des Bischofshofs.

Künstler Heimo Zobernig gibt Einblicke in seine Arbeitsweise und die Dimensionen seiner Bilder. © Diözese Linz / Kienberger

 

Heimo Zobernig


Heimo Zobernig wurde 1958 in Mauthen/Kärnten geboren und lebt in Wien. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste (1977 – 1980) und an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien (1980 – 1983). 1994 bis 1995 war er Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg und 1999 bis 2000 Professor für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste, Städelschule, Frankfurt/M., sowie 2000 bis 2021 Professor für Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste, Wien. Heimo Zobernig erhielt verschiedene Preise, u. a. 1993 den Otto Mauer-Preis, 2010 den Friedrich Kiesler-Preis für Kunst und Architektur, 2016 den Roswitha Haftmann-Preis und ist international bei verschiedensten Ausstellungen und Projekten präsent.

 

Die Ausstellung kann gegen Voranmeldung zu den Öffnungszeiten des Bischofshofes bis Ende September 2024 besucht werden:
Festsaal (1. Stock), Herrenstraße 19, 4020 Linz.
Telefonische Voranmeldung bei Bischofsvikar Johann Hintermaier (0676 8776 1114) oder Andreas Kaltseis (0676 8776 1102).

 

 

50 Jahre gesendete Berufe
Wolfgang Roth

Das Leben in allen Schattierungen sehen – Seelsorger:in sein in den 2010er Jahren

Nachdem die Rolle der Pastoralassistent:innen und Seelsorger:innen inzwischen in weiten Teilen der Diözese bekannt...

Caroline Murauer

Das ist DER soziale Beruf! Seelsorger:in sein in den 2000er Jahren

Anfang des neuen Jahrtausends kehrten immer mehr Menschen der katholischen Kirche den Rücken zu. Das merken auch die...

In die Berufung hineinwachsen - Seelsorger*in sein in den 90er Jahren

Auch wenn Gott sein Chef ist, wie es Josef Rathmaier im Interview beschreibt, so stellt sich in den 1990er Jahren die...

Fehlende weibliche Vorbilder – Seelsorgerin in den 1980er Jahren

Die Auswirkungen unterschiedlicher Bischofsernennungen beschäftigten die Kirche in Österreich in den 1980er Jahren....

Zukunftsweg
Amtseinführung von Pfarrer Mag. Thomas Mazur

Neuer Pfarrer für die Pfarre Ennstal

Am Sonntag, 15.9.2024 fand im Rahmen des Großraminger Erntedankfestes die Amtseinführung von Pfarrer Mag. Thomas...

Informationstreffen

Informationstreffen für Mitglieder der Fachausschüsse für Finanzen

Unter sehr hoher Beteiligung von mehr als 100 Personen im Priesterseminar und gleichzeitig auch online fand diese...
100 Jahre Mariendom
100 Jahre Mariendom
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: