Orden stellen österreichweit rund 1.000 Plätze für ukrainische Flüchtlinge zur Verfügung
Insgesamt stellen die Ordensgemeinschaften österreichweit aktuell rund 1.000 Plätze zur Verfügung, weitere Unterkünfte kommen laufend hinzu.
Hinsehen, helfen, handeln
Die Österreichische Ordenskonferenz hat die Hilfs- und Unterstützungsleistungen der Orden gesammelt und gibt nachfolgend einen Überblick. „Es ist überwältigend, zu sehen, welche Hebel hier in Bewegung gesetzt werden. Wer auch immer irgendwo einen kleinen oder großen Wohnraum frei hat, teilt diesen mit ukrainischen Flüchtlingen. So schockierend und traurig all diese Erlebnisse sind, so sind es auch berührende Momente der Hilfsbereitschaft, die das Leben hier schreibt“, so Sr. Christine Rod MC, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz.
Unbürokratische und schnelle Hilfe, die bei den Menschen ankommt
Die Hilfsleistungen der heimischen Ordensgemeinschaften reichen von Lebensmittel- und Sachspenden über finanzielle Hilfe, Unterstützung und Einsatz von Ordensleuten vor Ort in der Ukraine und in Österreich, Verbundensein im Gebet, bis hin zur Aufnahme von geflüchteten Menschen. „Viele Ordensgemeinschaften konnten bereits ukrainische Flüchtlinge aufnehmen oder bereiten gerade alles für die Aufnahme vor. Sie stellen leerstehende Wohnungen, einzelne Zimmer oder auch gesamte Gästetrakte zur Verfügung. Diese Hilfe geschieht unbürokratisch und schnell – oft von der Ordensgemeinschaft selbst organisiert und initiiert und oft auch in Kooperation mit anderen Hilfsorganisationen (Caritas, Rotes Kreuz etc.), Pfarren und Diözesen, staatlichen Einrichtungen usw.“, berichtet Sr. Christine Rod.
Sr. Christine Rod: Viele Ordensgemeinschaften helfen unbürokratisch und schnell. © ÖOK / Magdalena Schauer-Burkart
Licht sein gegen die Dunkelheit des Krieges
Helfen und unterstützen zu können ist eine konkrete Möglichkeit, um der oft intensiv erlebten persönlichen Hilflosigkeit angesichts des unfassbaren Ausmaßes der kriegerischen Auseinandersetzungen etwas entgegensetzen zu können. Auch die vielen Angebote mit Gebeten für den Frieden werden wahrgenommen, viele Lichter werden tagsüber in unseren Kirchen angezündet – ein kleines Licht gegen die Dunkelheit des Krieges“, erzählt Sr. Franziska Bruckner, Franziskanerin von Amstetten und stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz.
Nächstenliebe steckt in der DNA der Ordensgemeinschaften
Erzabt Korbinian Birnbacher OSB, Vorsitzender der Österreichischen Ordenskonferenz, findet klare Worte: „Jetzt gilt es hinzusehen, statt wegzusehen: Unterstützung und Solidarität mit den Menschen in der Ukraine stehen an oberster Stelle. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, den Menschen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind, zu helfen und ihnen zumindest ein kleines Stück Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Dieses Engagement im Auftrag der Nächstenliebe steckt in der DNA der Ordensgemeinschaften.“
Ordensgemeinschaften geben Herberge
An den oberösterreichischen Ordensgemeinschaften wird exemplarisch deutlich, wie sich die Orden in der Flüchtlingshilfe engagieren.
Das Stift Lambach öffnet den gesamten Gästetrakt, im Stift St. Florian haben bereits Flüchtlinge eine Herberge gefunden. Im Stift Wilhering befindet sich seit 2014 ein Flüchtlingsheim im Kloster, das von der Caritas betrieben wird, zusätzlich bietet das Stift leerstehende Wohnungen in den Pfarrhöfen an, wo bereits neun Personen untergebracht sind. Im Stift Engelszell wird Wohnraum für rund 15 Personen vorbereitet. Auch das Franziskanerkloster in Pupping rüstet sich aktuell für die Aufnahme von Flüchtlingen
Auch die Schwestern vom Guten Hirten stellen in ihren Standorten Plätze zur Verfügung; am Standort Baumgartenberg ist Platz für 30 Flüchtlinge. Die Kreuzschwestern Wels stellen den Gästebereich – insgesamt fünf Zimmer – zur Verfügung. Drei Frauen mit drei Kindern haben in Wohnungen der Marienschwestern vom Karmel in Linz eine Herberge gefunden; drei weitere Wohnungen und zwei Zimmer sind bezugsfertig und können in den nächsten Tagen von Flüchtlingen bezogen werden.
Eine Familie ist schon im Mutterhaus der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, und zusätzlich stellen die Franziskanerinnen eine Wohnung in ihrem „Quartier 16“ zur Verfügung. Die Franziskanerinnen von der christlichen Liebe stellen ihren leerstehenden Kindergarten in Hellmonsödt als Notunterkunft zur Verfügung. In zwölf Tagen erhielten z.B.: 88 geflüchtete Menschen Schutz und Versorgung– die Personen bleiben nur wenige Tage, bis geeignete Wohnmöglichkeiten gefunden werden, da die Kindergartenräume für einen längeren Aufenthalt nicht geeignet sind. Die Don Bosco Schwestern treffen alle Vorbereitungen, um an ihrem Standort in Vöcklabruck und Stams (Tirol) zwei Flüchtlingsfamilien aufzunehmen.
Auch im Europakloster Gut Aich sind die ersten Flüchtlinge bereits eingezogen, P. Johannes Pausch ist zusätzlich bei der Initiative „Rettet das Kind“ engagiert, wo bereits die ersten Kinder und Jugendliche Quartiere bezogen haben. Bei den Redemptoristen in Maria Puchheim konnten bereits Flüchtlingsfamilien aufgenommen werden. In der Lebenswelt Schenkenfelden konnten die Barmherzigen Brüder 15 gehörlose ukrainische Flüchtlinge aufnehmen.
© RKUU Manuel Pirklbauer / © Klosterblume
Renate Magerl / Medienbüro Ordensgemeinschaften Österreich