Samstag 21. September 2024

Weltmädchentag: Immer noch viel zu viele Kinderbräute

Anlässlich des Weltmädchentags am 11. Oktober erinnert die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt daran, dass es verstärkte Anstrengungen braucht, um die schädliche Praxis der Kinderehen bis zum Jahr 2030 zu beenden. 

Immer noch wird weltweit jede fünfte junge Frau im Kindesalter verheiratet, häufig gegen ihren Willen. Geschätzte 650 Millionen Mädchen und Frauen sind von Kinderehen betroffen. Jedes Jahr kommen laut Unicef rund 12 Millionen weitere Kinderbräute hinzu. Anlässlich des Weltmädchentags am 11. Oktober erinnert die Hilfsorganisation Jugend Eine Welt daran, dass es verstärkte Anstrengungen braucht, um die schädliche Praxis der Kinderehen bis zum Jahr 2030 beenden, wie das die Staatengemeinschaft im Rahmen der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) versprochen hat.

 

 

Menschenrechtsverletzung mit schlimmen Folgen


Viele Mädchen leiden lebenslang unter den Auswirkungen einer frühen Eheschließung: Abgesehen von den oft katastrophalen gesundheitlichen Auswirkungen von Schwangerschaften in jugendlichem Alter müssen sie meist ihren Schulbesuch vorzeitig abbrechen und haben keine Chance auf eine qualifizierte Berufsausbildung. Dadurch geraten junge Ehefrauen häufig in wirtschaftliche Abhängigkeit von ihren Ehepartnern und sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Opfer von Missbrauch und häuslicher Gewalt zu werden. Leider ist auch die Gefahr groß, dass Kinder, die aus Kinderehen stammen, von den eigenen Eltern ebenfalls früh verheiratet werden, wie 2018 eine Studie der Jugend Eine Welt-Partnerorganisation BREADS im indischen Bundesstaat Karnataka ergab: In mehr als 40 Prozent von 350 untersuchten Haushalten, in denen Kinderehen auftraten, waren die Eltern selbst in jungen Jahren verheiratet worden.

 

 

Erfolgreiche „Kinderrechtsclubs“


Dass es möglich ist, die Tradition der Kinderehen erfolgreich zu bekämpfen, zeigt ihr massiver Rückgang in Indien, wo die Anzahl der Kinderbräute seit dem Jahr 2000 um 51 Prozent gesenkt werden konnte. Ausschlaggebend dafür war nicht nur eine verschärfte Gesetzeslage, sondern vor allem ein verbessertes Bewusstsein für Kinderrechte. Als äußerst erfolgreich erweist sich diesbezüglich ein großes Aktionsprogramm der Jugend Eine Welt-Partner in Karnataka, das auf die engagierte Mitarbeit von tausenden Kindern setzt: Im Rahmen des 2012 gestarteten „Child Rights Education and Action Movement“ (CREAM) von Don Bosco werden Schulkinder zu HauptakteurInnen gesellschaftlicher Veränderung. Sie treffen sich regelmäßig in hunderten „Kinderrechtsclubs“ und wachen darüber, ob in ihrer nahen Umgebung Kinderrechtsverletzungen drohen. Im Ernstfall alarmieren sie erwachsene Verbündete, die dann tatkräftig einschreiten. So konnten neben vielen anderen positiven Aktionen alleine hier bereits mehr als 700 Kinderehen verhindert werden.

 

„Probleme wie die viel zu frühe Verheiratung von Mädchen, ausbeuterische Kinderarbeit und Kinderhandel sind in Indien leider immer noch an der Tagesordnung. Unsere Don Bosco-Projektpartner haben es sich zum Ziel gesetzt, über das CREAM-Programm 75.000 Kinder an 450 Schulen, 900 Lehrer und Lehrerinnen sowie zahlreiche BehördenvertreterInnen in Bezug auf Kinderrechte zu sensibilisieren“, berichtet Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. „Dabei geht es nicht nur um die Weitergabe von Wissen über Kinderrechte, sondern vor allem um lebensveränderndes Handeln. Ähnliche Projekte und eine ähnliche Kooperationsbereitschaft der Behörden würden wir uns in vielen anderen Weltgegenden wünschen.“

Mädchen haben ein Recht auf Kindsein!
Mädchen haben ein Recht auf Kindsein! © Jugend Eine Welt


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Angelika Gerstacker | Jugend Eine Welt

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