Samstag 21. September 2024

Ostersonntag: Auferstehung gefragt?

Ostern 2018 im Mariendom

Die „Nachfrage“ nach Ostern wird geringer und mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu tun sich viele schwer, dies attestierte der Linzer Bischof Dr. Manfred Scheuer beim Festgottesdienst am Ostersonntag im Linzer Mariendom.

Maria Magdalena ist durch den gleichnamigen Kinofilm gerade in vieler Munde und auch in allen vier Ostererzählung der Evangelisten findet sie Erwähnung. Bei Bischof Scheuer wurde sie zur zentralen Person der heurigen Predigt zum Ostersonntag. „Ihre Begegnung mit dem Auferstandenen kann unser Verständnis von Ostern erhellen. Aus allen Berichten über die Begegnung mit dem Auferstandenen wird ersichtlich, dass er nach seinem Durchgang durch das ‚Tal des Todesschattens‘ radikal verändert ist. Die Evangelien betonen offensichtlich, dass das Geheimnis der Auferstehung der Toten eine radikale Verwandlung ist, keine bloße Wiederbelebung einer Leiche und die Rückkehr zurück in diese Welt und das Leben. Maria Magdalena erkennt ihn an der Stimme, die ihren Namen ausspricht.“


Für Bischof Manfred ergibt sich daraus die Frage, wo wir uns in unserem Leben ansprechen lassen von Jesu. „Als ich fremd war und nicht angenommen wurde, im Beruf versagte oder an Grenzen der Belastung kam, Misserfolge erlitt, mir die Luft ausging, habe ich Begleiter gehabt, als ich keine Perspektiven mehr hatte und wie mit Blindheit geschlagen war?“ Der Schriftsteller Patrick Roth hat diesen Moment der Hinwendung und des Erkennens als „Magdalenensekunde“ charakterisiert – als „die Sekunde der Wiedererkennung: Mensch und Gott werden einander wieder bewusst. Die ‚Magdalenensekunde‘ markiert also die notwendige Reaktion des Menschen auf den göttlichen Anruf und Zuspruch. Ohne die bewusst ausgeführte Reaktion, ohne die Zuwendung zu Gott, lässt sich Auferweckung nicht verstehen.“

 

Nachfrage nach Auferstehung?

 

Mit der Auferstehung Jesu bzw. mit dem Glauben daran tun sich viele schwer, so Bischof Manfred Scheuer. „Die ‚Nachfrage‘ wird geringer. Medial wird die Osterbotschaft des Papstes von Terrorangst und verstärkten Sicherheitsvorkehrungen im Vatikan überlagert.“ Wie aber steht es bei uns, fragt der Bischof nach. Herrscht da nicht auch manchmal bei uns eine geringe Nachfrage nach Auferstehung vor? „Erschließen sich mir die Zeichen der liebenden Aufmerksamkeit noch? Sehe ich die knospende Natur, höre ich das herzerfrischende Kinderlachen, koste ich das unvoreingenommene Gespräch mit dem Freund aus, spüre ich die zärtliche Nähe des Ehepartners? Bei Ostern geht es um das Vertrauen in Gott, vertrackte Lebenssituationen aufzubrechen. Es geht um die Hoffnung, dass uns ein Engel den Weg aus der dunklen Grabeshöhle unserer Verbohrtheit in das helle Licht der Lebensperspektiven weist. Ostern mag uns auch eine Grundhaltung vermitteln, offen zu sein für den Einbruch Gottes in unser alltägliches Hamsterrad, in die Gegenwart, in unsere Geschichte. Ich muss Ostern mögen und für möglich halten, damit mir Auferstehung geschenkt werden kann.“

 

Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

 

 

Mariazeller Messe

 

Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst am Ostersonntag im Mariendom mit der „Mariazeller Messe“ Missa cellensis (Hob. XXII:8) von Joseph Haydn mit dem Orchester und Solisten der Dommusik Linz unter der Leitung von Domkapellmeister Josef Habringer und Domorganist Wolfgang Kreuzhuber an der Orgel.

 

Die Osterfeierlichkeiten finden heuer erstmals im umgestalten Mariendom statt. Bereits die Feier der Osternacht war rund um den neuen Altar ein besonderes Erlebnis.

 

Bischof Manfred Scheuer beim Osterfeuer vor dem Linzer Mariendom.
Bischof Manfred Scheuer und Dompfarrer Maximilian Strasser beim Einzug in den Mariendom.
Bischof Manfred Scheuer gibt in der Osternacht das Licht an Gläubige im Mariendom weiter.
Das Exsultet, das Osterlob erklingt im Mariendom.
Feier der Osternacht im Linzer Mariendom.
Eucharistiefeier in der Osternacht mit Bischof Manfred Scheuer.

Fotos: © Hermann Wakolbinger

 

50 Jahre gesendete Berufe
Wolfgang Roth

Das Leben in allen Schattierungen sehen – Seelsorger:in sein in den 2010er Jahren

Nachdem die Rolle der Pastoralassistent:innen und Seelsorger:innen inzwischen in weiten Teilen der Diözese bekannt...

Caroline Murauer

Das ist DER soziale Beruf! Seelsorger:in sein in den 2000er Jahren

Anfang des neuen Jahrtausends kehrten immer mehr Menschen der katholischen Kirche den Rücken zu. Das merken auch die...

In die Berufung hineinwachsen - Seelsorger*in sein in den 90er Jahren

Auch wenn Gott sein Chef ist, wie es Josef Rathmaier im Interview beschreibt, so stellt sich in den 1990er Jahren die...

Fehlende weibliche Vorbilder – Seelsorgerin in den 1980er Jahren

Die Auswirkungen unterschiedlicher Bischofsernennungen beschäftigten die Kirche in Österreich in den 1980er Jahren....

Zukunftsweg
Amtseinführung von Pfarrer Mag. Thomas Mazur

Neuer Pfarrer für die Pfarre Ennstal

Am Sonntag, 15.9.2024 fand im Rahmen des Großraminger Erntedankfestes die Amtseinführung von Pfarrer Mag. Thomas...

Informationstreffen

Informationstreffen für Mitglieder der Fachausschüsse für Finanzen

Unter sehr hoher Beteiligung von mehr als 100 Personen im Priesterseminar und gleichzeitig auch online fand diese...
100 Jahre Mariendom
100 Jahre Mariendom
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: