Mittwoch 25. September 2024

"Klimapilgern" als Zeichen des Solidarität

Eine Gruppe von "Klimapilgerern" marschiert derzeit trotz des schlechten Wetters von Wien über Niederösterreich nach Salzburg, um auf die Weltklimakonferenz ab 30. November 2015 in Paris hinzuweisen.

Auf ihrer Zwischenstation in St. Pölten bekamen sie am Dienstag Rückenstärkung durch Diözesanbischof Klaus Küng: Er lobte die Bewusstseinsbildungsaktion auf Schusters Rappen als "hilfreich, um auf unseren persönlichen Lebensstil zu achten und nachhaltig zu leben".

Küng legte drei Leitsätze in den von den Wanderern mitgeführten "Rucksack der Alternativen", der auf dem Weg mit Symbolen für konkrete Alternativen zum "Klimaerwärmungs-Business-as-usual" gefüllt wird: "Jeder ist für unsere Umwelt mitverantwortlich, Orientierung an einem einfachen Leben, und: Zurückhaltung bei der Bodenversiegelung bzw. Verbauung freier Flächen.

Auch die Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten gaben ein "Geschenk" in den Rucksack: Die Räumlichkeiten der Klostergasse, wo die Angestellten der Pastoralen Dienste arbeiten, sollen künftig "öko-fair" gestaltet sein. Angedacht ist laut einer Aussendung der Diözese z.B., bei Dienstfahrten, Reinigungsmittel oder beim Papierverbrauch stärker auf Nachhaltigkeit zu achten.

Einer der "Klimapilger" ist der Sprecher der österreichischen Ordensgemeinschaften, Ferdinand Kaineder, der die ganze Strecke von Wien nach Salzburg mitgeht: Er berichtet in täglichen Blogeinträgen von viel positiver Resonanz auf die Initiative, zum Beispiel seien Gemeindevertreter sehr interessiert am Thema. Das habe sich etwa bei der Klimapilgerstation Stift Herzogenburg gezeigt, wo eine Diskussionsveranstaltung zum Thema "Lokale Energiewende und gelebter Klimaschutz in Klima- und Energiemodellregionen" stattfand. Auch dort sei der "Rucksack der Alternativen" mit vielen regionalen Projekten aufgefüllt worden, so Kaineder.

 

© Christine Dittlbacher

 

In 22 Etappen bis Salzburg


Bis 8. November geht die Pilgergruppe in 22 Tagesetappen zu Fuß nach Salzburg und verbindet dabei spirituelle Aspekte mit dem politischen Engagement für mehr Klimagerechtigkeit. Am Pilgerweg können sich Interessierte auch kurzfristig und tageweise anschließen. Nächste Stationen sind am Donnerstag Melk und am Freitag Maria Taferl. In der kommenden Woche geht es durch Oberösterreich, wo am 29. Oktober ein Gespräch zum Festival "Post City" im Linzer Ars-Electronica-Center geplant ist. Die Ankunft in Salzburg ist für 8. November vorgesehen.

Einige Pilger reisen anschließend von Salzburg aus nach Paris weiter, wo sie auch auf "Klimapilger" aus anderen Ländern treffen werden. Getragen und unterstützt wird der Pilgerweg von einem breiten Bündnis aus Organisationen der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirchen in Österreich.

 

 

Holztrattner: Klimawandel "im Kern eine soziale Frage"


 "Der Klimawandel ist im Kern eine soziale Frage": Das hat die Leiterin der Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe), Magdalena Holztrattner, am Donnerstag zur bevorstehenden Weltklimakonferenz in Paris erklärt. Unmittelbarer Anlass für ihre Aussendung war, dass Holztrattner derzeit auf dem Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit in Österreich als "Klimapilgerin" unterwegs ist und noch bis zum 26. Oktober "per pedes" Solidarität mit den vom Klimawandel geschädigten Menschen bekundet.

"Unsicherheit und die Sorge, in der Gesellschaft sozial abzusteigen bzw. 'abgehängt' zu werden, kann Veränderungen behindern", wies die ksoe-Leiterin hin. "Daher ist es wichtig, dass politische Lösungen im Sinne von Klimagerechtigkeit immer auch Antworten auf die Frage der sozialen Sicherheit geben." Letztlich gehe es "um nichts weniger als um den Primat der Politik vor wirtschaftlichen Interessen", betonte die Theologin. Deshalb erwarte sich die ksoe in puncto Klimaschutz ein "verstärktes Engagement und effektive Lösungen von Seiten der politisch Verantwortlichen".

Eine Gruppe von "Klimapilgern" geht seit 17. Oktober von Wien nach Salzburg, wo man am 8. November eintreffen will. Unterwegs packen die Teilnehmer einen "Rucksack der Alternativen", der schließlich zur Weltklimakonferenz nach Paris gebracht wird. Die ksoe ist eine der InitiatorInnen des Klimapilger-Weges in Österreich. "Klimapilgern verstehe ich als Hinweis auf einen zukunftsfähigen Lebensstil, der menschliche Bedürfnisse wie auch Umweltbelange berücksichtigt", erklärte Holztrattner. "Daher habe ich mich entschlossen, mich einige Tage auf diesen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit zu begeben".

"Brennpunkt" Energiearmut


Besonders wichtig ist der Sozialakademie in diesem Zusammenhang das Thema Energiearmut. Die thermische Sanierung von Gebäuden erweise sich bei deren Bekämpfung als "Brennpunkt". Eine immer größere Zahl an einkommensschwachen Haushalten habe Schwierigkeiten, ihre Energierechnung zu bezahlen bzw. Wohnräume adäquat zu beheizen. Bisherige Förderungssysteme hätten sich als nicht geeignet erwiesen, um beide Ziele gemeinsam zu verwirklichen: Energiearmut effektiv zu beseitigen und die erwünschten Klimaziele zu erreichen.

Teil einer jeden Strategie zur Verwirklichung von sozialer und Klimagerechtigkeit müssen laut ksoe auch Maßnahmen zur Verbesserung von Zeitwohlstand und Lebensqualität in der Gesellschaft sein. Alternative Ansätze im Bereich der Solidarischen Ökonomie gehörten gestärkt.

Die Gestaltung des notwendigen gesellschaftlichen Wandels gehe einher mit einer demokratischen Herausforderung, ist sich Holztrattner bewusst. Unterschiedliche, oft gegensätzliche Interessen müssten sichtbar gemacht und unter breiter Beteiligung der Bevölkerung effektive Wege gefunden werden, "um eine kohlenstoffarme und zukunftsfähige Wirtschaft und Gesellschaft zu verwirklichen".

 

www.klimapilgern.at

 

Blog von Ferdinand Kaineder

 

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