Donnerstag 26. September 2024

Arbeiten und Wirtschaften im monastischen Kontext

Gruppe Workshop WiEGe © KTU Linz

Eine kritische Analyse des benediktinischen Arbeits- und Wirtschaftsverständnisses war zentrales Thema des interdisziplinären wissenschaftlicher Workshop der Arbeitsgruppe Wirtschaft – Ethik – Gesellschaft (WiEGe) der Katholisch-Theologischen Privatuniversität (KTU) Linz im Stift Lambach.

Die Arbeitsgruppe Wirtschaft – Ethik – Gesellschaft (WiEGe) lud vom 17. bis 18. Oktober 2014 eine Gruppe hochkarätiger WissenschaftlerInnen zu einer interdisziplinären Tagung zum Thema des benediktinischen Arbeits- und Wirtschaftsverständnisses ein. Das Ziel dieser Tagung war es, aktuelle theologische, wirtschaftswissenschaftliche und soziologische Zugänge zur Benediktinerforschung in einen wissenschaftlichen Dialog zu bringen. Bei der Tagung wurden einerseits die historischen Grundlagen und Entwicklungen der Benediktsregel in Bezug auf das Verständnis und Ethos von Arbeiten und Wirtschaften erschlossen, und andererseits die gegenwärtige Praxis in den Klöstern aus soziologischer, theologisch-spiritueller und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive analysiert und diskutiert.

Der Workshop fand im Rahmen des aktuellen WiEGe-Projekts statt, das danach fragt, was sich von den sozio-ökonomischen Prozessen in Klöstern für aktuelle wirtschaftliche Probleme in Unternehmen lernen lässt. Die interdisziplinäre Vernetzung der aktuellen Forschungsansätze in diesem Workshop soll Anstöße zur weiteren Forschungskooperationen geben.

 

Die Schwerpunktthemen der einzelnen Beiträge:

 

Dr. Ferdinand Reisinger, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian und emeritierter Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der KTU Linz, zeigte ausgehend von einer ersten Theologie der Arbeit beim Hl. Augustinus Hauptstränge der „Entstehung einer (christlichen) Spiritualität der Arbeit“ auf.

Dr.in Sr. Michaela Pfeifer OCist vom Stift Marienkron und Emerita an der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo in Rom erkundete, welches Verständnis von Arbeiten und Wirtschaften sich in der Regel Benedikts zeigt und welchen Stellenwert darin unterschiedliche Arbeitsformen haben.

Dr.in Barbara Müller, Professorin für Kirchen- und Dogmengeschichte am Fachbereich Evangelische Theologie an der Universität Hamburg, referierte Brennpunkte des benediktinischen Arbeits- und Wirtschaftsverständnisses im Hinblick auf die Wirkungsgeschichte in benediktinischen Klöstern.

Gitte Grätzer, Mitarbeiterin und Dissertantin am Soziologischen Institut der Universität Zürich, stellte Ergebnisse aus ihrem soziologischen Forschungsprojekt vor. Sie wertete über 4.600 Klöster der letzten 1483 Jahre aus, um den Zusammenhang von Managementfaktoren und der Lebensdauer der Klöster als „multinationalen Organisationen“ zu ergründen.

Dr. P. Bernhard Eckerstorfer OSB, Benediktiner des Stifts Kremsmünster, referierte zum Sinn und zur spirituellen Formung von Arbeiten und Wirtschaften im heutigen Kloster. Er arbeitete aktuelle Herausforderungen heraus, die sich den Mönchen in Bezug auf Arbeiten und Wirtschaften stellen.

Dr. Günter Müller-Stewens, Professor für Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen in der Schweiz, beschäftigte sich mit dem Konflikt, der in der doppelten Zielsetzung eines Klosters liegt, nämlich einerseits eine geistliche Gemeinschaft, andererseits aber auch ein Wirtschaftsbetrieb zu sein. Dr. Müller-Stewens gab dabei einen Einblick einen neuen Kurs, der an der Universität Sant’Anselmo in Rom für BenediktinerInnen in Leitungsverantwortung stattfindet.

Beim abendlichen „Kamingespräch“ wurden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Frauen- und Männerklöstern diskutiert. Dabei zeigte sich sehr rasch, dass eine intensivere Beschäftigung mit dem klösterlichen Frauenleben und der Struktur von Frauenklöstern ein Forschungsdesiderat darstellt.

(KTU Linz, Eder / ej)

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