Freitag 19. April 2024

Abschied von Prälat Josef Ahammer: Dankbarkeit für eine diözesane Persönlichkeit, die Spuren des Segens hinterlassen hat

Auferstehungsgottesdienst für Josef Ahammer in der Pfarrkirche Linz-Hl. Familie

Unter großer Anteilnahme von etwa 450 Mitfeiernden fand am 7. August 2017 das Begräbnis von Prälat Mag. Josef Ahammer statt.

Nach dem Begräbnisgottesdienst in der Kirche Linz-Hl. Familie wurde der beliebte Seelsorger im Priestergrab des Domkapitels auf dem St. Barbara-Friedhof beigesetzt.

 

 

Trauer um einen besonderen Seelsorger und einen großen Oberösterreicher

 

Etwa 450 Verwandte, Vertraute, Priester, Diakone, OrdenschristInnen, WegbegleiterInnen und MitarbeiterInnen aus diözesanen Ämtern und Einrichtungen, PfadfinderInnen sowie VertreterInnen des kirchlichen und öffentlichen Lebens waren am 7. August 2017 um 10.00 Uhr in die Pfarrkirche Linz-Hl. Familie gekommen, um von einer prägenden Persönlichkeit der Diözese Linz Abschied zu nehmen: Prälat Mag. Josef Ahammer ist am 30. Juli 2017 im Hospiz St. Barbara in Linz nach langer Krankheit verstorben. Ahammer bleibt denen, die ihn kannten und mit ihm arbeiteten, als verständnisvoller Seelsorger, guter Ratgeber, Vorbild im Glauben, Kenner der Diözese und als ganz besonderer Mensch in Erinnerung.

 

Den Begräbnisgottesdienst für den früheren Generalvikar und Bischofsvikar für Orden feierte Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer mit der Trauergemeinde. Mit ihm zelebrierten seine beiden Vorgänger Bischof em. Dr. Ludwig Schwarz SDB und Bischof em. Dr. Maximilian Aichern OSB, Generalvikar DDr. Severin Lederhilger OPraem, der emeritierte Generalvikar der Nachbardiözese Passau Lorenz Hüttner, die Bischofsvikare Prälat Wilhelm Vieböck, Mag. Maximilian Mittendorfer und Mag. Franz Haidinger, Abt. Mag. Martin Felhofer OPraem vom Stift Schlägl, Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser, Mag. Ewald Kiener als Prior der Komturei Linz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, die Mitglieder des Linzer Domkapitels, der Pfarrer von Linz-Hl. Familie Mag. Christian Zoidl, die Diakone Fridolin Engl und Peter Schwarzenbacher, MSc. sowie zahlreiche Priester, die mit dem Verstorbenen verbunden waren.

 

Josef Ahammer war von 2003 bis 2012 Bischofsvikar für Orden, Säkularinstitute und geistliche Gemeinschaften gewesen, von 1987 bis 2003 Prior der Komturei Linz der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem sowie Bischöflicher Kommissär der Franziskusschwestern und der Elisabethinen. Viele VertreterInnen oberösterreichischer Ordensgemeinschaften waren gekommen, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen: Abt Mag. Maximilian Neulinger vom Benediktinerstift Lambach, Vertreter der Komturei Linz der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Vertreter des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten, Vertreter des Franziskanerordens, Vertreterinnen aus dem Orden der Elisabethinen, der Franziskusschwestern, der Marienschwestern vom Karmel, der Kreuzschwestern und der Benediktinerinnen von Steinerkirchen mit ihrer Priorin Sr. Dr.in Hanna Jurman, die als Ordinariatskanzlerin mit Ahammer viele Jahre eng zusammengearbeitet hatte. Bei den Elisabethinen war Prälat Josef Ahammer in den letzten Jahren als Seelsorger tätig gewesen und hatte dort auch gewohnt. Die gegenseitige Verbundenheit wurde auch in den letzten Monaten noch einmal besonders spürbar, als Elisabethinen-Schwestern Josef Ahammer im St. Barbara Hospiz liebevoll begleiteten, gemeinsam mit dem Pflegepersonal, seinen drei Nichten Renate, Andrea und Regina und mit seiner langjährigen Sekretärin und Vertrauten Christine Dietachmair.

 

Unter den Mitfeiernden waren weiters Abordnungen aus jenen Pfarren, in denen Ahammer seelsorglich wirkte bzw. mit denen er besonders verbunden war: aus Ahammers Heimatpfarre Neukirchen bei Altmünster, aus der Pfarre Linz-St. Magdalena, wo Ahammer von 1976 bis 2012 als Kurat tätig war, und aus der Pfarre Leonding-Hart-St. Johannes.

 

Am Begräbnisgottesdienst nahmen auch VertreterInnen des öffentlichen Lebens teil, so etwa Landeshauptmann a. D. Dr. Josef Pühringer und Landeshauptmann-Stv. a. D. Franz Hiesl.

 

Die musikalische Gestaltung des Requiems übernahmen Domkapellmeister Mag. Josef Habringer, ein Vokalensemble unter Habringers Leitung und Domorganist Dr. Wolfgang Kreuzhuber. Die Lieder sowie Lesungs- und Evangeliumstext (Röm 14,7-12 und Joh 11,21-27) hatte der Verstorbene zu Lebzeiten selbst ausgewählt. Ein Vers aus dem Johannes-Evangelium, der den Verstorbenen begleitete, ist auch auf der Parte und dem Totenbildchen zu finden: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Joh 11,25-26)

 


Gebet für Josef Ahammer

 

Der Verstorbene war bereits am Vortag in der Pfarrkirche Linz-Hl. Familie aufgebahrt worden, wo am Sonntag, 6. August 2017 um 19.00 Uhr für ihn gebetet wurde. Auch in anderen Kirchen hatten Totenwachen stattgefunden: am 3. August in der Heimatpfarre Ahammers in Neukirchen bei Altmünster, am 4. August in der Klosterkirche der Elisabethinen in Linz und am 6. August in der Pfarrkirche Linz-St. Magdalena. Die Elisabethinen-Schwestern fanden in der Gebetsstunde sehr persönliche Worte zu Prälat Josef Ahammer: „Auf dem Weg seines Lebens als Priester strahlte Josef Ahammer Hoffnung, Freude und Zuversicht aus. Im festen Vertrauen auf die Führung Gottes und an der Hand Mariens ging er seinen Weg und war für so viele Menschen wertvoller Ratgeber und für die Diözese Linz eine segensreiche, zukunftsweisende, prägende Persönlichkeit. Für all die wertvollen Begegnungen sind wir dankbar.“

 

 

Scheuer: Dankbarkeit und Miteinander als prägende Grundhaltungen

 

In seinen Eröffnungsworten betonte Bischof Manfred Scheuer: „Dankbarkeit und Miteinander – diese beiden Brennpunkte habe ich von meinen letzten Besuchen bei Josef Ahammer in guter Erinnerung. Josef Ahammer war ein dankbarer Mensch. Dankbarkeit ist auch die Grundhaltung der Eucharistie. Und: Josef Ahammer hat immer das Miteinander gesucht, das oft so zerbrechlich war in der Diözese Linz. Wir sind dankbar für sein Leben, sein Wirken und seine Arbeit in unserer Diözese.“

 

 

Aichern: „Er war wie ein zweiter Bischof“

 

In seiner Predigt würdigte Bischof em. Dr. Maximilian Aichern, dessen Generalvikar Ahammer 21 Jahre lang gewesen war, den Verstorbenen als menschenfreundlichen, treuen und verlässlichen Seelsorger, dessen Blick über die Diözesangrenzen hinausgegangen sei: „Der frühere Generalvikar unserer Diözese hat seinen verantwortungsvollen Dienst für Gott und die Menschen als Seelsorge gesehen, als Verantwortung für viele in der Heimat und in der Welt. Josef Ahammer hat nicht nur in unserer Diözese gewirkt, sondern auch über unsere Grenzen hinaus: mit der Jungschar, mit der MIVA und als Unterstützer der Mission und der Entwicklungshilfe.“

 

Bischof em. Aichern zeichnete die Lebensstationen und Wirkungsbereiche von Josef Ahammer nach: Diözesan-Kinderseelsorger und Geistlicher Assistent der Katholischen Jungschar (1963 – 1974), Landeskurat der oö. Pfadfinder (1961 – 1976), dann Referent für das Bischöfliche Ordinariat (1974), bald Ordinariatskanzler und Präsident der MIVA (1977), zusätzlich Aufgaben in der Pfarrseelsorge in Leonding-Hart-St. Johannes (damals Harterfeld, 1974 – 1976 ) und in Linz-St. Magdalena (1976 – 2011). Aichern: „Bei allen Verwaltungsaufgaben war Josef Ahammer immer in die praktische Seelsorge eingebunden und in ihr tätig. Das haben die Menschen auch immer sehr geschätzt.“

 

Nach der Bischofsernennung von Bischof Aichern am 15. Dezember 1981 berief dieser Ahammer in das Linzer Domkapitel. Auf seiner Suche nach einem Generalvikar erhielt Aichern vom damaligen Nuntius den Rat, die diözesanen Gremien um ihre Meinung zu fragen. Aicherns Vorgänger Bischof Franz Zauner und dessen Generalvikar Alois Wagner rieten einstimmig: „Nimm dir den Ahammer, mit dem wird die Diözese gut fahren.“ Auch die diözesanen Gremien hätten sich fast zu hundert Prozent für Ahammer als Generalvikar ausgesprochen, so Aichern. Und sie hätten alle recht gehabt. Bischof em. Aichern: „Josef Ahammer war ein loyaler und getreuer Mitarbeiter mit vielen Kontakten in der Diözese und in enger Verbindung mit mir.“ Als er, Aichern, aufgrund seiner zahlreichen Aufgaben viel unterwegs gewesen sei, sei Ahammer ein guter Vertreter gewesen, mehr noch: „Er war wie ein zweiter Bischof.“

2003 habe Ahammer seine Zuständigkeit für die Ausbildung und Betreuung der Ständigen Diakone nach 20 Jahren zurückgelegt. Er wurde zum Bischofsvikar für Orden, Säkularinstitute und geistliche Gemeinschaften bestellt – ein Amt, das er bis 2012 ausübte. Ebenfalls 2003 rückte er als Dompropst an die Spitze des Linzer Domkapitels; in dieser Funktion wurde er im November 2014 emeritiert. Von 2003 bis Anfang 2016 war Prälat Ahammer zudem Hausdirektor im Linzer Bischofshof. Aichern zu den zahlreichen Aufgaben Ahammers: „Ein so großes Programm, das Josef Ahammer immer in Ruhe und ohne zu jammern ausgeübt hat.“ Seine Verdienste seien durch zahlreiche Auszeichnungen gewürdigt worden: durch die Ernennung zum Päpstlichen Ehrenprälaten 1984, durch die Verleihung des Ehrenzeichens für Verdienste um die oö. Jugend 1985, des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Oberösterreich 1995, den Erhalt der Silbernen Palme von Jerusalem 2002 und die Verleihung des Eduard-Ploier-Preises für Entwicklungszusammenarbeit 2009.

 

Bischof em. Aichern würdigte Josef Ahammer als „gläubigen, weltoffenen und freundlichen Menschen“, dessen Kennzeichen seine Freundlichkeit, Fröhlichkeit, Hilfsbereitschaft, Aufrichtigkeit du Loyalität gewesen seien. Aichern wörtlich: „Er konnte geduldig zuhören und auf die Sorgen der Leute eingehen. Kaum jemand kannte die Diözese und die Seelsorger so gut wie er. Ich schätzte besonders an ihm seine Verlässlichkeit und Loyalität. Er hat mich in meinen Aufgaben bestens unterstützt. Vieles hat er im Verborgenen gewirkt, ohne großes Aufsehen. In den Gottesdiensten verstand er es bestens, die Leute einzubeziehen und besonders die Kinder anzusprechen. ‚Er hat der Kirche ein freundliches Gesicht gegeben‘, so hat ihn Abt Martin Felhofer einmal treffend charakterisiert.“ Ahammer habe durch sein Leben Zeugnis für den Glauben und Jesus Christus gegeben: „Josef Ahammer war ein großer Schatz für unsere Diözese. Sein Leben war vom Herrn geprägt, für ihn und den Dienst an den Menschen hat er gelebt. Das hat ihn auch in seiner Krankheit getragen“, so Aichern.

 

Der emeritierte Diözesanbischof beendete seine Predigt mit einem Dank an den Verstorbenen für dessen Wirken, an Gott, „dass er uns einen solch einsatzbereiten und getreuen Seelsorger geschenkt hat“ und an alle, die Josef Ahammer „gestützt und begleitet haben, besonders jetzt in der letzten schweren Zeit“. Aichern schloss, sichtlich bewegt: „Ich kondoliere den Angehörigen und uns allen, denn er wird uns fehlen. So rufe ich dir, lieber Mitbruder und einstiger enger Mitarbeiter, ein letztes Mal in dieser Welt zu: Ave pia anima! Sei gegrüßt, du edle Seele!“

 

Auch die Nachrufe des früheren MIVA-Direktors Franz Xaver Kumpfmüller, von Dr. Hans Matthias Aigner, Leitender Komtur der Komturei Linz der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem und von Landeshauptmann a. D. Dr. Josef Pühringer als Vertreter des Landes Oberösterreich würdigten das gute Miteinander mit Josef Ahammer.

 


„Ein begnadeter, sensibler Seelsorger und ein Geschenk Gottes“

 

Franz Xaver Kumpfmüller, früherer Direktor der Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (MIVA), blickte in großer Dankbarkeit auf die gemeinsamen Jahre mit Josef Ahammer zurück. Er betonte, der Verstorbene habe „seine ganze Persönlichkeit in den Dienst der Kirche und der Diözese gestellt“. Ahammer sei dabei immer bescheiden geblieben. Kumpfmüller: „Wir haben seine ruhige, besonnene Art immer geschätzt. Er war ein begnadeter, sensibler Seelsorger.“ Trotz vieler Herausforderungen in der Diözese habe sich Ahammers den Blick für die weite Welt bewahrt. Der WEKEF (jetzt: Welthaus) und die MIVA seien von Ahammer maßgeblich geprägt worden, so Kumpfmüller. Die MIVA sei unter Ahammers Präsdentschaft außerdem „internationaler“ geworden. Bei MIVA-Themen seien immer Ahammers Überzeugung und sein Rückhalt spürbar gewesen. Kumpfmüller unterstrich, nicht nur die großen Entscheidungen Ahammers, sondern vor allem „die menschlichen Begegnungen der Freundschaft und des Vertrauens“ hätten die Zusammenarbeit geprägt. Kumpfmüller an den Verstorbenen: „Ein herzliches Vergelt’s Gott. Du warst für uns alle ein Geschenk Gottes.“

 


„Ein offenes Herz für die Nöte der Menschen“

 

Dr. Hans Matthias Aigner, Leitender Komtur der Komturei Linz der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem, betonte, Josef Ahammer sei in den 30 Jahren seiner Mitgliedschaft im Ritterorden seinem Versprechen, die Aufgaben mit Mund und Herz zu erfüllen, vorbildlich nachgekommen. „Josef Ahammer hatte immer offene Augen, offene Ohren und ein offenes Herz für die Nöte der Menschen vor allem auch der Christen im Heiligen Land.“ Ahammer sei von 1987 bis 2003 Prior der Komturei Linz gewesen, danach habe er dem Orden spirituelle Impulse gegeben. Aigner wörtlich: „Josef Ahammer war ein gefragter Ratgeber. Wir werden ihn als äußerst liebenswürdigen, bescheidenen und hochgeschätzten Ordensbruder in Erinnerung behalten.“ Und an den Verstorbenen gewendet: „Danke, dass du durch deine liebenswürdige Persönlichkeit unsere Gemeinschaft maßgeblich mitgestaltet und spirituell bereichert hast. Wir werden mit dir im Gebet verbunden bleiben.“

 


Großartige Persönlichkeit, die „eher ein Bürdenträger als ein Würdenträger“ war

 

In Vertretung von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer überbrachte Landeshauptmann a. D. Dr. Josef Pühringer die Anteilnahme des Landes Oberösterreich. „Mit Prälat Josef Ahammer verliert unsere Diözese und unser Land eine großartige Persönlichkeit, vor dessen Lebenswerk ich mich namens des Landes Oberösterreich voll Respekt und Dankbarkeit verneige.“ Pühringer hatte Josef Ahammer in den 1960er Jahren bei einem Jungschar-Wochenende auf der Burg Altpernstein kennengelernt und war seither mit ihm „freundschaftlich verbunden“, wie er in seiner Ansprache betonte. Von dieser Zeit bis zum letzten Projekt, dem Buch „Mission und kirchliche Entwicklungszusammenarbeit aus Oberösterreich“ (im Oktober 2016 erschienen), spanne sich „ein weiter Bogen sehr verschiedenartiger Zusammenarbeit zwischen dem Land Oberösterreich und der Diözese Linz“, so Pühringer – ein Bogen der Zusammenarbeit auch zwischen Pühringer und Ahammer. „Und es war immer eine sehr gute, angenehme und respektvolle Zusammenarbeit“, betonte der Altlandeshauptmann. Pühringer erinnerte sich an seinen letzten Besuch bei Ahammer im Hospiz an dessen Geburtstag am 18. Mai. „Bei der Verabschiedung sagte er, schon klar vernehmbar mit dem Tonfall eines Abschiednehmenden, zu mir: ‚Wir kennen uns sehr lange – eigentlich hatten wir nie mitsammen Probleme. Es ist doch schön, wenn man das sagen kann.‘“ Pühringer würdigte den Verstorbenen als „verständnisvollen, ehrlichen und aufrichtigen Partner, der nie versuchte, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, ganz im Gegenteil: Josef Ahammer war ein guter Zuhörer, ein fairer Verhandler und ein angenehmer Mensch.“ Natürlich habe Ahammer die Sache der Kirche mit Nachdruck vertreten, „aber eben mit Argumenten, Fairness und großer Geduld“.

 

Wenn man auf die Zeit Ahammers als Generalvikar zurückblicke, die mit Problemen und krisenhaften Situationen verbunden gewesen sei, dann sei Ahammer „eher ein Bürdenträger als ein Würdenträger“ gewesen, so Pühringer – was nicht heißen solle, dass Ahammer sein Amt nicht mit Würde ausgeübt hätte: „Gerade in heiklen Situationen hat ihn das ausgezeichnet, dass er Ruhe, Besonnenheit und einen klaren Kopf behalten hat.“ Mit „Bürdenträger“ sei gemeint, erläuterte Pühringer, dass Josef Ahammer keiner war, der sich in die erste Reihe gedrängt hätte, dafür aber einer, dem viel aufgebürdet wurde und dass „der Rucksack voller Probleme oft schwer war“. Ahammer habe diesen Rucksack in großer Loyalität mit Bischof Maximilian Aichern getragen – und immer im Bemühen, eine gute Lösung unter Einbindung aller Beteiligten zu finden.

 

„Was hat Josef Ahammer letztlich ausgemacht?“, fragte Pühringer, um selbst die Antwort zu geben: „Er war ein guter Theologe, ein verständnisvoller Seelsorger, ein Verkünder der Frohbotschaft und nicht der Drohbotschaft. Er war ein Kenner seiner Kirche und Diözese und ein ausgezeichneter Organisator“, ausgestattet mit einer großen Portion an Leidensfähigkeit, Geduld und Demut. Pühringer würdigte Ahammer weiters als „großen Brückenbauer zu den verschiedenen Gruppierungen in der Gesellschaft, aber auch über die Landesgrenzen hinaus“, etwa im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Pühringer unterstrich auch die ökumenische Gesinnung Ahammers. Zwei ganz entscheidende Eigenschaften Ahammers: „Er war ein verlässlicher, treuer Freund, Mitarbeiter und Weggefährte. Und: Er war ein guter und fröhlicher Mensch, trotz Schwierigkeiten und Leiden.“

 

Pühringer dankte dem Verstorbenen für dessen Wirken für die Menschen in Oberösterreich und „dafür, dass Du mit ganzem Herzen ein überzeugter Oberösterreicher warst“. Pühringer schloss im Sinne Ahammers alle in seinen Dank mit ein, die mit dem Verstorbenen über die Jahrzehnte zusammengearbeitet hatten. Besonders hob der Altlandeshauptmann Ahammers langjährige Sekretärin Christine Dietachmair hervor, die „eine ausgezeichnete Mitarbeiterin und eine große Hilfe und Stütze in den Tagen der Krankheit“ gewesen sei. Pühringer schloss mit den Worten: „Wir sind in dieser Stunde fest überzeugt: Josef ist hingestorben zu dem, dem er sein ganzes Leben gedient hat und auf den er alle Hoffnung seines Lebens gesetzt hat. Ich verneige mich in Dankbarkeit vor einem großen Oberösterreicher.“

 

 

Beisetzung im Priestergrab des Domkapitels

 

Nach dem Begräbnisgottesdienst machte sich die Trauergemeinde auf den Weg zum St. Barbara-Friedhof. In der Aussegnungshalle wurde mit Gebeten und Liedern noch einmal des Verstorbenen gedacht. Danach zogen die Trauernden mit dem Sarg zum Priestergrab des Domkapitels, wo Bischof em. Dr. Ludwig Schwarz die Beisetzung vornahm. Alle Anwesenden hatten die Möglichkeit, sich am offenen Grab vom Verstorbenen persönlich in Stille zu verabschieden.

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)


Fotos: © Diözese Linz / Wakolbinger (honorarfrei)


Foto 1: Die Bischöfe Manfred Scheuer, Ludwig Schwarz OSB und Maximilian Aichern SDB mit den Konzelebranten und dem Sarg mit den sterblichen Überresten von Prälat Mag. Josef Ahammer beim Begräbnisgottesdienst in der Pfarrkirche Linz-Hl. Familie.

 

Foto 2: Bischof em. Maximilian Aichern bei seiner Predigt.

 

Foto 3: Der Trauerzug auf dem St. Barbara-Friedhof. Vor dem Sarg die Bischöfe Manfred Scheuer, Ludwig Schwarz und Maximilian Aichern.

 

 

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