Freitag 19. April 2024

Bischof Manfred Scheuer weihte acht Männer zu Ständigen Diakonen

Diakonenweihe im Linzer Mariendom

Sie tun ihren seelsorglichen und sozialen Dienst in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld: jene acht Oberösterreicher, die am Sonntag, 18. Oktober 2020 um 15 Uhr von Bischof Manfred Scheuer im Linzer Mariendom zu Ständigen Diakonen geweiht wurden.

Acht Kandidaten wurden am 18. Oktober 2020 in einem gemeinsamen Gottesdienst im Linzer Mariendom von Bischof Manfred Scheuer zu Ständigen Diakonen geweiht. Die gemeinsame Weihe in der Bischofskirche – lange Zeit wurden die Diakone in ihren Pfarren geweiht – im Mariendom bringt zum Ausdruck, dass der Einsatz der Diakone nicht auf die Pfarren bzw. andere Seelsorgestellen beschränkt, sondern mit der gesamten Diözese verwoben ist. Ebenso wichtig ist die Einbindung der neugeweihten Diakone in die Pfarre, in der sie tätig sind und in der sie meist auch wohnen. Deshalb wird es in den Wochen nach der Weihe in den Pfarren Einführungsfeste geben.

 

Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer feierte mit zahlreichen Gläubigen im Linzer Mariendom den Festgottesdienst zur Diakonenweihe. Mit ihm feierten Generalvikar DDr. Severin Lederhilger OPraem, der Bischofsvikar für Orden, Säkularinstitute und geistliche Gemeinschaften Dr. Adi Trawöger, der Leiter der Abteilung Priester und Diakone der Diözese Linz Dr. Martin Füreder, Mitglieder des Linzer Domkapitels, der Referent für Diakone Peter Schwarzenbacher MSc., der Sprecher der Diakone Mag. Herbert Mitterlehner sowie Priester und Diakone aus den Heimatgemeinden und Dekanaten der Weihekandidaten. Auch Angehörige, WegbegleiterInnen und Pfarrmitglieder aus den Heimatorten der neuen Diakone waren gekommen, um mitzufeiern.

 

Musikalisch gestaltet wurde der festliche Gottesdienst im Linzer Mariendom vom Vokalensemble der Dommusik unter Domkapellmeister Mag. Josef Habringer. Die Orgel spielte Stiftskapellmeister Ewald Nathanael Donhoffer OPraem vom Stift Schlägl.

 

 

Die neugeweihten Ständigen Diakone:

  • Josef Fuchs: Geboren 1960, verheiratet | Beruf: Diplomkrankenpfleger | Künftiger Einsatzort: Pfarre Ried im Innkreis
  • Karl Gebetsroither: Geboren 1964, verheiratet | Beruf: Kaufmännischer Angestellter | Künftiger Einsatzort: Pfarre Weyregg
  • Mag. Florian Hartl: Geboren 1981, verheiratet | Beruf: Religionspädagoge | Künftiger Einsatzort: Pfarre Kirchschlag
  • Kornel Kalamar MBA: Geboren 1965, unverheiratet | Beruf: Immobilienmakler und Hausverwalter | Künftiger Einsatzort: Pfarre Asten
  • MMag. Viktor Mayer: Geboren 1974, verheiratet | Beruf: Tonmeister | Künftiger Einsatzort: Pfarre Puchkirchen am Trattberg
  • Alexander Niederwimmer: Geboren 1973, verheiratet | Beruf: Unternehmensberater und Projektmanager | Künftiger Einsatzort: Caritas Oberösterreich
  • Mag. Hans Otmar Pum: Geboren 1964, verheiratet | Beruf: Religionspädagoge | Künftiger Einsatzort: Pfarre St. Martin am Römerberg
  • René G. Schielin: Geboren 1963, verheiratet | Beruf: Selbstständiger Unternehmer | Künftiger Einsatzort: Pfarre Grieskirchen

 

„Danke, dass ihr diesen Weg gegangen seid“

 

Bischof Manfred Scheuer in seiner Begrüßung: „Ich danke euch, dass ihr diesen Weg gegangen seid. Danke sage ich auch allen, die euch das Leben geschenkt und euch im Leben, im Glauben und in der Ausbildung begleitet und gefördert haben.“

 

Am Beginn des Gottesdienstes wurde jeder Kandidat einzeln aufgerufen und bekräftigte seine Bereitschaft zum Dienst als Diakon mit den Worten: „Hier bin ich“.

 

Die Verantwortlichen für die Ausbildung der Ständigen Diakone, Mag.a Margarethe Birngruber-Wimmer und Mag. Anton Birngruber, bezeugten, dass die Weihekandidaten gut vorbereitet sind, das Volk Gottes deren Weihe unterstützt und dass sie würdig sind, die Diakonenweihe zu empfangen. Hierauf wurden die acht Kandidaten von Bischof Scheuer zu Diakonen erwählt.

 

 

„Diakone sind das Gesicht der Kirche im Alltag der Menschen“

 

In seiner Predigt betonte Bischof Manfred Scheuer in Anlehnung an ein Wort des Jesuiten Alfred Delp, der Dienst des Diakons meine ein „Sich-Gesellen zum Menschen in allen Situationen“. Am Weltmissionssonntag, an dem die Diakonenweihe stattfand, erinnerte Scheuer daran, dass sich Papst Franziskus eine missionarische Kirche wünsche, die „an die Ränder“ gehe – nicht nur an die geografischen Grenzen, sondern an die sozialen Grenzen und an die Grenzen der menschlichen Existenz, in die „Höllen der Gegenwart“. „Eine Mission ohne Abstieg in diese Abgründe ist nicht Mitvollzug der Sendung Jesu“, so der Bischof. Er ermutigte dazu, wie die Patronin der Weltmission, die hl. Thérèse von Lisieux, im Kleinen Liebe und Freude zu verschenken: „Arbeit, Unterricht, Feste: Sie brauchen die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit im Kleinen. Jeder Ruf Gottes zeigt und bewährt sich in der Treue im Kleinen. Diakonat ist Mission im Alltag: die geringfügigsten Handlungen aus Liebe tun.“

 

Der Diakon sei Vermittler und Botschafter Jesu Christi, in dem das Soziale und Pastorale zusammenfließen. „Er ist Auge der Kirche und Sinnbild für eine barmherzige und solidarische Kirche. Sein Wesen ist, Gott nachzuahmen in seiner Liebe zum Nächsten. Die Diakone sind das Gesicht der Kirche im Alltag der Menschen, dort wo sie wohnen, arbeiten, einkaufen, sich in Vereinen engagieren und ihre Freizeit verbringen“, meinte Scheuer. Als kirchlicher Amtsträger einerseits und außerkirchlich Erwerbstätiger andererseits, der häufig auch Familie habe, reise ein Diakon „zwischen den Welten“: Er sei Brückenbauer, Wegweiser, Übersetzer, aber auch „Fremdenführer für den Glauben an das Evangelium in der einen bzw. für soziale, kulturelle und wirtschaftliche Erfahrungen in der anderen Welt“.

 

Der Diözesanbischof nannte drei Aspekte einer diakonischen Spiritualität. Zunächst brauche es eine „Spiritualität des Augenblicks“, die offen sei für die Begegnung im Augenblick und sich absichtslos dem Gegenüber zuwende. Scheuer wörtlich: „Diakonische Spiritualität sucht den Augenblick der Liebe Gottes.“ Ein zweiter Aspekt sei die „Spiritualität der Zuwendung“, die gekennzeichnet sei von der liebevollen Zuwendung zu allen Menschen. Ziel sei, eine solche Spiritualität der offenen Augen und helfenden Hände nach dem Vorbild Jesu zu leben und sie in den Pfarren und Gemeinden zu fördern. Als Drittes nannte Scheuer die „Spiritualität der Teilhabe“, ein echtes Anteilnehmen am Leben des anderen, das auch die Dimension des Teilgebens mit einschließe.

 

Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen

 

 

Bereitschaft zum Dienst an den Menschen

 

Nach der Predigt von Bischof Manfred Scheuer erfolgte die Weihezeremonie. Nach der Anrufung des Heiligen Geistes in einem gemeinsamen Lied fragte Bischof Scheuer die Weihekandidaten nach ihrer Bereitschaft, den Glauben in Wort und Tat zu verkünden, das Stundengebet der Kirche zu pflegen, sich für Arme und Kranke einzusetzen, Heimatlosen und Notleidenden zu helfen und so ihr Leben nach dem Beispiel Christi zu gestalten. Die persönliche Antwort der Kandidaten: „Ich bin bereit“. Danach legten die acht Männer ihr Gehorsamsversprechen gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern ab. Bischof Scheuer befragte nun auch die Ehefrauen von sieben der acht Kandidaten, ob sie bereit seien, ihre Ehemänner in ihrer Entscheidung und ihrem Dienst zu unterstützen. Auch sie bekundeten vor der Feiergemeinde ihre Bereitschaft.

 

Während der Heiligenlitanei, in der die Heiligen von der Gottesdienstgemeinde als Fürsprecher und Helfer angerufen wurden, lagen die Weihekandidaten ausgestreckt auf dem Boden der Altarinsel – als Zeichen der Hingabe, Bereitschaft und Demut vor Gott.

 

Danach empfingen die Kandidaten einzeln und kniend die Weihe durch Handauflegung und Gebet von Bischof Manfred Scheuer. Im Weihegebet heißt es: „Sende auf sie herab, o Herr, den Heiligen Geist. Seine siebenfältige Gnade möge sie stärken, ihren Dienst getreu zu erfüllen. Das Evangelium Christi durchdringe ihr Leben. Selbstlose Liebe sei ihnen eigen, unermüdliche Sorge für die Kranken und Armen. Mit Würde und Bescheidenheit sollen sie allen begegnen, lauter im Wesen und treu im geistlichen Dienste. In ihrem Wirken sollen deine Weisungen aufleuchten; das Beispiel ihres Lebens soll die Gemeinde auf den Weg der Nachfolge führen. So bezeugen sie wahrhaft den Glauben und bleiben bis ans Ende fest in Christus verwurzelt.“

 

Anschließend halfen die Diakone Peter Schwarzenbacher und Herbert Mitterlehner ihren neugeweihten Mitbrüdern beim Anlegen der Stola, die von Diakonen quer über der Brust getragen wird. Danach überreichte Bischof Manfred Scheuer jedem neugeweihten Diakon einzeln das Evangeliar mit den Worten: „Empfange das Evangelium Christi: Zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben, was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben.“ Der Bischof sprach den neugeweihten Diakonen den Frieden zu und besiegelte damit ihre Aufnahme in das neue Amt. Auch die anderen Diakone begrüßten die Neugeweihten mit dem Friedensgruß als Zeichen der Brüderlichkeit und Verbundenheit im gemeinsamen Dienst.

 

 

Ständiger Diakonat

 

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) ist das Diakonenamt nicht mehr vorwiegend eine Station auf dem Weg zum Priesteramt, sondern steht auch (verheirateten) Männern offen, die „ständig“ Diakone bleiben wollen – daher die Bezeichnung „Ständige Diakone“. Die Aufgaben sind die gleichen: Diakone assistieren dem Priester in der Messe, verkünden das Evangelium und dürfen predigen. Sie können die Taufe spenden, Trauungen und Begräbnisfeiern leiten, Wortgottesdienste feiern und Segnungen spenden. In der Liturgie sind Diakone an der quer über der Brust getragenen Stola zu erkennen.

 

Zum spezifischen Profil eines Diakons gehört der Dienst an den Armen und Benachteiligten. Die soziale Dimension von Kirche ist somit stark mit dem Dienen und Helfen – dem diakonalen Amt – verbunden. In diesem Dienst liegt auch der Ursprung des Diakonats: In der Apostelgeschichte der Bibel ist nachzulesen, dass sieben Diakone, unter ihnen Stephanus, ausgewählt wurden, um für die benachteiligten Witwen der Gemeinde zu sorgen.

 

Bei verheirateten Bewerbern zum Diakonat ist die Zustimmung der Ehefrau Voraussetzung für die Weihe. Häufig sind die Ehefrauen wie ihre Männer kirchlich sehr engagiert.

 

Immer wieder wird auch das Diakonat für Frauen diskutiert bzw. gefordert – und diese Forderung ist historisch begründet: Es gab in der Kirche immer wieder Diakoninnen. Papst Franziskus hat eine Studienkommission für das Frauendiakonat eingesetzt.

 

Mit den Neugeweihten gibt es in der Diözese Linz 144 aktive Ständige Diakone. Sie sind vielfach unterstützt und begleitet von ihren Frauen. Mehrmals im Jahr kommen die Diakone und ihre Ehefrauen bei Vernetzungstreffen zum Austausch und zur inhaltlichen Auseinandersetzung zusammen. Der Sprecher der Diakone aus jeder Diözese vertritt die Anliegen der Diakone bei der „ARGE Diakone Österreichs“.

 

Grundvoraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung zum Diakonat sind eine bereits bewährte diakonale Lebenspraxis in Beruf und Familie sowie die mehrjährige Verwurzelung in einer Pfarrgemeinde bzw. kirchlichen Gemeinschaft. Als theologische Grundqualifikation ist der „Berufsbegleitende Theologische Lehrgang“ an der Katholischen Privat-Universität Linz bzw. der „Theologische Fernkurs“ erforderlich. Der berufsbegleitende diözesane Ausbildungsweg dauert mindestens dreieinhalb Jahre. Den laufenden Vorbereitungslehrgang besuchen sieben Kandidaten, ein neuer Lehrgang beginnt mit Jänner 2021.

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Pressefotos zum Download: © Diözese Linz / Wakolbinger (honorarfrei)

 

Foto 1: Bischof Manfred Scheuer und die Weihekandidaten.

 

Foto 2 und Foto 3: Die Weihekandidaten liegen ausgestreckt auf dem Boden der Altarinsel – als Zeichen der Hingabe, Bereitschaft und Demut vor Gott.

 

Foto 4: Bischof Manfred Scheuer spendet jedem Kandidaten die Weihe durch Handauflegung und Gebet.

 

Foto 5: Bischof Manfred Scheuer und die neugeweihten Diakone.

 

Foto 6: Bischof Manfred Scheuer mit Generalvikar Severin Lederhilger, Bischofsvikar Adi Trawöger und dem Leiter der Abteilung Priester und Diakone Martin Füreder am Altar. Dahinter stehen die neugeweihten Diakone.

 

Foto 7: Bischof Manfred Scheuer mit Generalvikar Severin Lederhilger, Bischofsvikar Adi Trawöger, dem Leiter der Abteilung Priester und Diakone Martin Füreder, dem Referenten für Diakone Peter Schwarzenbacher, dem Sprecher der Diakone Herbert Mitterlehner und den neugeweihten Diakonen.

 

Foto 8: Bischof Manfred Scheuer mit den neugeweihten Diakonen und deren Ehefrauen bzw. Angehörigen.

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