Montag 13. Mai 2024

Religionsunterricht bringt das Leben zur Sprache

Kampagne für den Religionsunterricht

Mit Schulbeginn startet die katholische Kirche eine bundesweite Kampagne für den katholischen Religionsunterricht. Sie soll ein zeitgemäßes Bild des Religionsunterrichts ins Gespräch bringen und seine Bedeutung hervorheben.

Die Kampagne, die unter dem Titel „Ich glaube – Ja“ steht, läuft ab September und umfasst u. a. Plakate, Infoscreens, Citylights und Rollingboards im öffentlichen Raum. Kern der Kampagne sind Fragen mit religiösem Bezug wie „Gibt es heute noch Wunder?“, „Mag Gott mich immer?“, „Gibt es Hoffnung für die Welt?“ oder „Darf ich auch mal zweifeln?“. Die Fragen stammen von Kindern und Jugendlichen, die sie im Unterrichtsalltag stellen. Diese und weitere Fragen werden auf der Kampagnen-Website unter www.mein-religionsunterricht.at in Texten und Videos von ReligionspädagogInnen beantwortet; stets unter dem Motto „Ich glaube – Ja“. Die Fragen und die Antwortversuche sollen zur persönlichen Auseinandersetzung anregen. Auf der Website werden auch elektronische Unterrichtsmaterialien für LehrerInnen zur Verfügung gestellt.

 

Die Kampagne wurde von der Konferenz der SchulamtsleiterInnen (SALK) initiiert und von den kirchlichen Verantwortlichen gemeinsam mit der Kreativagentur „isobar“ und der Mediaagentur media.at umgesetzt. Für das gesamte Schuljahr 2020/21 sind zudem weitere Aktivitäten und Initiativen geplant, die über die Landingpage der Kampagne, www.mein-religionsunterricht.at, abgerufen werden können.

 

 

Bischof Scheuer: „Religion fordert zur Entscheidung heraus“

 

Diözesanbischof Manfred Scheuer zur Bedeutung des Religionsunterrichts: „Religion prägt unsere Gesellschaft und Kultur. Es ist nicht einfach, mit den großen Fragen des Lebens und der religiösen Vielfalt umzugehen. Wir alle kennen die zerstörerischen Folgen von Intoleranz und Fanatismus, aber auch von Gleichgültigkeit und Beliebigkeit. Religionsunterricht erschließt Kindern und Jugendlichen einen verstehenden Zugang zu religiösen Weltdeutungen und Lebensweisen. Er hilft ihnen, einen eigenen Standpunkt zu religiösen Fragen zu entwickeln und bildet sie in religiöser Toleranz und Dialogfähigkeit. Der konfessionelle Religionsunterricht beschränkt sich nicht auf Sachinformationen, sondern fördert einen lebendigen persönlichen Bildungsprozess in existenziellen Fragen.“ Die Gesellschaft brauche GesprächspartnerInnen, die eine eigene Überzeugung hätten und sie argumentativ vertreten könnten, die aber auch fähig und bereit seien, den anderen zu verstehen und seine Perspektive einzunehmen, betonte Scheuer. Der Bischof wörtlich: „Im konfessionellen Religionsunterricht wird deutlich, dass Religion zur Entscheidung herausfordert und dass gültige Orientierung im Leben nur vor dem Hintergrund einer begründeten Entscheidung gegeben werden kann. Guter Religionsunterricht verbindet die Vermittlung von religiösem Grundwissen mit der Frage nach Orientierung für das eigene Leben. Kinder und Jugendliche wollen natürlich wissen, welche Religionen es gibt, worin Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Religionen bestehen. Sie wollen aber auch wissen, was sie selbst glauben können, was wahr und gut ist.“

 

 

Schulamtsleiter Asanger: Der Religionsunterricht – eine Einladung zum Gespräch auf Augenhöhe

 

Mag. Franz Asanger, Leiter des Bischöflichen Schulamtes der Diözese Linz: „Der Religionsunterricht leistet einen wichtigen schulischen Beitrag zur Lebensorientierung von Kindern und Jugendlichen sowie zur Reflexion von Werten und religiösen Fragen. Er ist eine ausgestreckte Hand, eine Einladung zum Gespräch auf Augenhöhe. Der Religionsunterricht ist also zuallererst ein Ort des Zuhörens und des Aufeinander-Hörens, des Ringens um tragfähige Antworten. Und er ist ein guter Ort, um Beten und Feiern kennenzulernen.“ In Oberösterreich besuchen mehr als 93 Prozent der katholischen Kinder und Jugendlichen den Religionsunterricht. Asanger: „Damit ist dieses Unterrichtsfach das größte und wichtigste Feld, in dem die Kirche Kinder und Jugendliche ansprechen kann.“

 

Der Kern von Religionsstunden sei, dass LehrerInnen mit Kindern und Jugendliche über tiefgreifende Themen wie Glaube, Leben und religiöse Inhalte ins Gespräch kommen, erklärt Asanger. Ein zeitgemäßer Religionsunterricht leiste damit einen unverzichtbaren schulischen Beitrag zur religiös-weltanschaulichen Bildung. Religionsunterricht am Puls der Zeit – dieses Bild solle durch die Kampagne gefestigt werden.

 

 

Religionsunterricht in Österreich

 

Für alle SchülerInnen, die einer gesetzlich anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft angehören, ist der Religionsunterricht ihres Bekenntnisses ein Pflichtgegenstand an den öffentlichen und mit Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten Schulen. Es besteht aber die Möglichkeit, sich vom Religionsunterricht abzumelden. Ab dem Schuljahr 2021/22 ist für alle SchülerInnen, die keinen Religionsunterricht besuchen, ab der neunten Schulstufe das Pflichtfach Ethik vorgesehen.

In Österreich nehmen rund 586.000 SchülerInnen am katholischen Religionsunterricht teil. Das sind mehr als 91 Prozent aller katholischen SchülerInnen im Land. Dazu kommen noch mehr als 24.300 SchülerInnen ohne religiöses Bekenntnis, die sich zum katholischen Religionsunterricht anmelden.

Organisiert und verantwortet wird der katholische Religionsunterricht von den Schulämtern der Diözesen gemeinsam mit den Bildungsdirektionen. Das Interdiözesane Amt für Unterricht und Erziehung (IDA) – eine Einrichtung der Österreichischen Bischofskonferenz – ist u. a. für die Wahrnehmung und Wahrung aller schulpolitischen Interessen der Kirche auf Bundesebene zuständig. Das Recht, Religionsunterricht zu erteilen, kommt allen gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften in Österreich zu.

 

 

Religionsunterricht in Oberösterreich: Zahlen und Fakten

 

93 Prozent aller katholischen SchülerInnen nehmen am Religionsunterricht teil – Insgesamt waren das im Schuljahr 2018/19 126.806 SchülerInnen. Die Teilnahmequote lag in den vergangenen fünf Jahren konstant über 93 Prozent.

 

Die Zahl jener SchülerInnen ohne religiöses Bekenntnis, die sich zum katholischen Religionsunterricht anmelden, steigt kontinuierlich (2019/20: 2.490 SchülerInnen). Im Pflichtschulbereich meldeten sich im Schuljahr 2019/20 27,9 Prozent aller SchülerInnen ohne religiöses Bekenntnis zum katholischen Religionsunterricht an.

 

 

Warum positioneller (konfessioneller) Religionsunterricht?

  • Religionsunterricht eröffnet die Frage nach dem Woher, Wohin und Wozu aus religiös-konfessioneller Perspektive. Es geht um ernsthaftes, verantwortbares, geglücktes Leben.
  • Religionsunterricht unterstützt den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit, ermutigt zur Solidarität und steht für ein gerechtes und gutes Leben für alle ein.
  • Im Religionsunterricht wird offengelegt, aus welcher Perspektive gesprochen wird. Damit sind wir transparent und im offenen Dialog mit anderen Positionen. Die SchülerInnen wissen, woran sie sind. Es ist ein Blick aus der Innenperspektive, der um den Blick von außen ergänzt wird.
  • Religionsunterricht ist auch ein Ort für die kritische Beschäftigung mit der eigenen Religion und Tradition sowie mit gesellschaftlichen Entwicklungen.
  • Ernsthafter interreligiöser Dialog bedarf eines konfessionellen Bewusstseins und der Rückbindung an die jeweilige Glaubensgemeinschaft.
  • Religionsunterricht stärkt die Feierkultur im Kontext Schule.

(vgl. Franz Asanger: Vom Mehrwert des konfessionellen Religionsunterrichts, Linz 2014:
https://www.dioezese-linz.at/schulamt/religionsunterricht/mehrwert-ru)

 

 

Kontakt für Rückfragen:

Schulamtsleiter Mag. Franz Asanger

M: 0676 8776 1151

E: franz.asanger@dioezese-linz.at

W: https://www.dioezese-linz.at/schulamt

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)

 

Pressemappe und Bildmaterial (honorarfrei) unter

https://www.mein-religionsunterricht.at/presse

 

Bilder von Bischof Manfred Scheuer:

https://www.dioezese-linz.at/bischof-scheuer/offizielle-bilder-zum-download-bischof-manfred-scheuer

 

Bild Franz Asanger: © Diözese Linz / Appenzeller (honorarfrei)

Kirche vor Ort
Mini-Ausflug

Pfarrgemeinde Brunnenthal: Ministranten-Ausflug in den Ikunapark

Einen wunderbaren Ministrant:innen-Ausflug erlebten die Minis der Pfarrgemeinde Brunnenthal am 3. Mai 2024im...

Die Erste Kommunion

Frankenburg: Freudige Erste Kommunion

45Erstkommunionkinder feierten am 4. Mai 2024 in der Pfarre Frankenburg ein wunderschönes Fest, bei dem sie das erste...

Florianimesse in Kollerschlag.

Florianiamt in der Pfarre Kollerschlag

Am 5. Mai 2024zelebrierte Pfarrer Laurenz die Florianimesse in der Pfarre Kollerschlag.Die Kamerad:innen der...
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: