Mittwoch 25. September 2024

Aschermittwoch mit Kunst: Die Krypta der vergessenen Blumen

„für immer“ heißt Regula Dettwilers ortsspezifische Kunstinstallation, die in der Fastenzeit 2020 in der Krypta der Linzer Ursulinenkirche zu sehen ist. 

Die gebürtige Schweizerin thematisiert mit dieser Arbeit Schönheit und Verfall, Täuschung und Wahrhaftigkeit im Rahmen des jährlich stattfindenden „Aschermittwoch mit Kunst“ in der Ursulinenkirche.

 

„Memento Mori“ am Aschermittwoch

 

Seit nahezu 30 Jahren wird in der Linzer Ursulinenkirche das Leitthema des Aschermittwochs „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst“ in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst begangen. Das Thema der Vergänglichkeit wird dabei in unterschiedlichen Facetten sichtbar.

Für die Fastenzeit 2020 hat die aus der Schweiz stammende und in Wien lebende Künstlerin Regula Dettwiler eine ortsspezifische Installation für die Krypta der Ursulinenkirche mit dem Titel „für immer“ entwickelt. Nach dem Aschermittwochsgottesdienst wird die Installation im Beisein der Künstlerin eröffnet.

 

fürimmer_Intervention Regula Dettwiler_Ursulinenkirche

Metapher für Schönheit und Vergänglichkeit – während der Fastenzeit inszeniert die Schweizer Künstlerin Regula Dettwiler Seiden- und Plastikblumen aus dem Friedhofsabfall unter dem Titel „für immer“ in der Krypta der Ursulinenkirche © Studio Eggenberger

 

 

Schönheit, Verfall, Täuschung und Wahrhaftigkeit

 

Auf Friedhöfen gesammelte Plastik- und Seidenblumen, die – ihrer Funktion enthoben – dem Abfall überlassen wurden, werden in der unterirdischen Begräbnisstätte zu einer skulpturalen Intervention und zu Metaphern für Vergänglichkeit und Dauerhaftigkeit, Schönheit und Verfall, Täuschung und Wahrhaftigkeit. 

In der Lourdeskapelle, einem stark frequentierten Ort unmittelbar im Eingangsbereich der Kirche, ist ebenfalls – erst auf den zweiten Blick sichtbar – eine Arbeit von Regula Dettwiler platziert. Inmitten der Vielzahl an Grünpflanzen und Blumen ist eine Fortsetzung jener Werkserie platziert, in der die Künstlerin Blätter von exotischen Zimmerpflanzen mit Spitzenbordüren einfasst. Damit werden Themen wie die Frage der Aneignung eines Ortes oder Objektes am Beispiel der Pflanze sowie das Spannungsfeld von Heimat und Fremde durch die Verbindung der weitgereisten Pflanzen mit einer traditionellen textilen Technik sichtbar.

 

Kunstintervention für immer

Die Kunstintervention „für immer“ von Regula Dettwiler ist während der Fastenzeit in der Krypta der Ursulinenkirche zu sehen © Regula Dettwiler

 

Konstruktion und Aneignung von Natur

 

Die Künstlerin beschäftigt sich seit rund drei Jahrzehnten mit der Natur. Vertraute Sinnbilder und Naturstudien der Kunstgeschichte gehen in ihrem Werk eine spannungsvolle Verbindung mit Phänomenen und Arbeitsweisen der Botanik ein, ihre Methoden sind dabei Aneignung und Transformation. So zerlegt sie in einer Werkserie Plastikblumen, die sie – in immer gleicher Form und gleichem Erscheinungsbild – bei Auslandsaufenthalten findet, analytisch in ihre einzelnen Bestandteile und präsentiert sie in der Art botanischer Bestimmungsbücher als altmeisterliche Aquarellzeichnungen. In ihren Werken interessiert Regula Dettwiler sich nicht für das Abbild, sondern für die – von Menschen geschaffene – Konstruktion von Natur. Im Fokus sind Wetterphänomene, Naturkatastrophen, Klimaveränderungen genauso wie Genmanipulation als das Generieren von Neuem und der Versuch, die Natur zu beherrschen.

 

Regula Dettwiler

 

Regula Dettwiler wurde in Oberkulm im Schweizer Kanton Aargau geboren. Sie studierte zunächst Kunst an der Hochschule in Luzern und von 1991 bis 1996 Bildhauerei bei Bruno Gironcoli an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Auslandsaufenthalte und Stipendien führten sie u. a. nach Chicago, Paris, Montreal und nach Japan. Regula Dettwiler lebt in Wien und arbeitet in den Bereichen Zeichnung, Installation, Skulptur und Kunst im Öffentlichen Raum.

 

Regula Dettwiler und Pflanze mit Spitzenbordüre

Zimmerpflanze mit Spitzenbordüre – Regula Dettwiler vor dem Altar in der Lourdeskapelle der Ursulinenkirche mit einer Fortsetzung ihrer Werkserie, in der die Künstlerin Blätter von exotischen Zimmerpflanzen mit Spitzenbordüre einfasst © Diözese Linz/Appenzeller

 

 

Termine

 

Die Installation „für immer“ in der Linzer Ursulinenkirche wird am Aschermittwoch um 20 Uhr nach dem Aschermittwochsgottesdienst eröffnet. Die Künstlerin ist anwesend, die Krypta ist bis 22.30 Uhr geöffnet.

Ein Kunstgespräch mit Regula Dettwiler findet am Donnerstag, 5. März 2020 um 18.00 Uhr statt.

Die Installation kann in der Fastenzeit jeden Donnerstag und Freitag von 16.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Auch jeden Sonntag nach der Messe, die um 20.00 beginnt, ist die Krypta zugänglich. Weitere Besichtigungstermine sind nach telefonischer Vereinbarung möglich: 0732/244011-4573 (Forum St. Severin).

 

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung (docx / pdf)

 

Fotos:
Foto1_fürimmer_Intervention Regula Dettwiler_Ursulinenkirche © Studio Eggenberger (honorarfrei)
Foto2_fürimmer © RegulaDettwiler (honorarfrei)
Foto3_DettwilerRegula_AschermittwochmitKunst2020 © Diözese Linz/Appenzeller (honorarfrei)

 

Bildtext Foto1: Metapher für Schönheit und Vergänglichkeit – während der Fastenzeit inszeniert die Schweizer Künstlerin Regula Dettwiler Seiden- und Plastikblumen aus dem Friedhofsabfall unter dem Titel „für immer“ in der Krypta der Ursulinenkirche.

 

Bildtext Foto2: Die Kunstinstallation „für immer“ von Regula Dettwiler ist während der Fastenzeit in der Krypta der Ursulinenkirche zu sehen.

 

Bildtext Foto3: Zimmerpflanze mit Spitzenbordüre – Regula Dettwiler vor dem Altar in der Lourdeskapelle der Ursulinenkirche mit einer Fortsetzung ihrer Werkserie, in der die Künstlerin Blätter von exotischen Zimmerpflanzen mit Spitzenbordüre einfasst.
 

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