Donnerstag 25. April 2024

Bischof em. Maximilian Aichern zum Tod des früheren oö. Superintendenten Hansjörg Eichmeyer

Bischof em. Maximilian Aichern

Den emeritierten Linzer Bischof Maximilian Aichern und den früheren oö. Superintendenten Hansjörg Eichmeyer verband ein sehr gutes Miteinander. Aichern würdigte den am Sonntag, 12. Mai 2019 verstorbenen Eichmeyer mit herzlichen Worten.

Aichern blickt in Dankbarkeit auf die gemeinsame Zeit zurück: „Zwischen mir als Bischof und Superintendent Hansjörg Eichmeyer hat es eine intensive ökumenische Zusammenarbeit gegeben, weil wir eine sehr, sehr positive Gesprächsbasis hatten. Im christlichen Sinn hatten wir gemeinsame Anliegen für unsere Seelsorgsaufgaben für die Menschen. Ihm und mir ist Ökumene wirklich DAS christliche Anliegen gewesen im Geiste Jesu: ‚Dass sie alle eins seien‘.“ Anliegen und Meinungsaustausch seien weniger im Briefverkehr als vielmehr bei persönlichen Gesprächen – „oder wenn es rasch sein musste, auch am Telefon“ – besprochen worden. Öfters habe es auch Gespräche unter vier Augen, „speziell bei theologischen Fragen“, gegeben, erinnert sich Aichern.

 

Wichtig waren beiden die jährlichen ökumenischen Gespräche der christlichen Kirchen Oberösterreichs, und auch der persönliche Kontakt war sehr gut, wie Aichern schildert: „Immer wieder gab es unsere Zusammenkünfte, besonders am Ende eines Arbeitsjahres – entweder im Haus und Garten der Superintendentur oder im Bischofshof und im Bischofsgarten –, und selbstverständlich auch bei einer einfachen, aber frohen Tischrunde.“ Ebenfalls ein wichtiges Anliegen: das gemeinsame Gebet in der Gebetswoche um die Einheit der Christen, das jedes Jahr in einer anderen christlichen Kirche stattfand – eine Tradition, die bis heute besteht.

 

Unter Eichmeyers Ägide wurde das Evangelische Museum in Rutzenmoos errichtet, was Aichern damals schon begrüßte: „Die Errichtung eines Evangelischen Museums mit der Geschichte des Glaubenslebens der Evangelischen fand ich sehr wichtig als Information auch für die KatholikInnen. In meiner Eröffnungsansprache damals habe ich mich entschuldigt über die Verfolgung und, damit verbunden, auch für viel menschliches Leid bei den Evangelischen. Seither finden in Rutzenmoos immer wieder auch Veranstaltungen der Evangelischen Kirche statt, die viel Geist der Versöhnung und ökumenischen Entwicklung bieten – und so auch Information für viele teilnehmende KatholikInnen. Auch ich selbst habe an gar nicht wenigen Veranstaltungen teilgenommen.“

 

Gern erinnert sich Bischof em. Aichern auch an gemeinsame Segnungen mit Superintendent Eichmeyer, zu denen die beiden häufig gemeinsam anreisten: „Oft sind wir gemeinsam im Auto hingefahren und konnten am Weg dorthin noch so manches besprechen. Deswegen waren solche Fahrten, wie es Eichmeyer öfters sagte, ‚ökumenisch, ökonomisch und ökologisch in Ordnung‘.“

Aichern betonte, allen christlichen Kirchen sei auch die „Allianz für den freien Sonntag“ ein großes Anliegen gewesen, die am 28. November 1997 im Linzer Bischofshof gemeinsam mit den politischen Parteien sowie den Sport- und Hilfsorganisationen geschlossen wurde. Aichern: „Dies war uns sehr wichtig, weil es dabei doch um das dritte Gebot Gottes geht – das wohl älteste Sozialgesetz der Welt, das nicht nur den Leitenden, sondern auch den Arbeitenden einen Ruhetag in der Woche garantiert.“ Superintendent Eichmeyer und ihm sei auch das 2003 erschienene Ökumenische Sozialwort ein großes Anliegen gewesen, bei dem beide an der Basisarbeit ihrer Kirchen in ganz Österreich mitgewirkt und öfter bei Diskussionen gemeinsam referiert hätten, so Aichern.

 

 

Verbundenheit über das Amt hinaus

 

Der emeritierte Linzer Bischof bezeichnet Eichmeyer als „gläubigen, menschenfreundlichen und weltoffenen Menschen, der als Pfarrer und dann als Superintendent auch sehr basisorientiert war, im Gespräch auf die Menschen in Augenhöhe zuging, was wir christlichen Kirchen Oberösterreichs auch in der Ökumene so praktizierten.“

 

Die Verbundenheit zwischen beiden „Oberhirten“ blieb auch nach deren Emeritierung erhalten, wie Aichern erzählt: „Auch als sogenannte ‚Pensionisten‘ haben wir uns öfter getroffen – auch bei so manchen Veranstaltungen der Öffentlichkeit und in den letzten Zeiten auch bei Gottesdiensten in unseren Kirchen. Dort haben wir immer wieder Gedanken ausgetauscht – jeder über die Seelsorgsarbeiten, die wir nach wie vor für das Volk Gottes tun konnten. Als einstiger Diözesanbischof war ich immer dankbar für unsere Gespräche und gemeinsamen Tagungen und Diskussionen mit den christlichen Kirchen, besonders auch immer für die gemeinsamen Veranstaltungen von Evangelisch und Katholisch.“

 

In der letzten Zeit sei Eichmeyer sehr leidend gewesen und er, Aichern, habe oft gebetet, dass Gott ihn stärke und „ihn uns noch länger schenke“. An einem Sonntag, dem Gedenktag der Auferstehung Christi, habe Gott ihn nun heimgeholt. Aichern: „So danke ich und danken wir alle Gott, dass wir ihn gehabt haben – wir danken ihm, dass er für uns alle als Mensch und in christlicher Ökumene da war.“

 

 

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