Warum Leid?
Leid zu erfahren und damit umzugehen, Leid zu ertragen und zu bewältigen, am Leid zu scheitern: Das sind existenzielle Grunderfahrungen jedes Menschen und gleichzeitig zentrale Fragen an Religion und Philosophie.
Nach zwei vorwiegend gesellschaftspolitischen Themen behandelt die Ökumenische Sommerakademie 2015 wieder ein Thema, das sich im Leben des einzelnen Menschen und seiner persönlichen Umgebung aber auch in der kollektiven Erfahrung stellt.
Zunächst sind es die Fragen, wo die Ursachen des Leids zu finden sind, und ob Leid vielleicht sogar Sinn und Zweck haben kann. Ob Leid in Demut und Geduld, mit der Gelassenheit des Unausweichlichen hingenommen wird oder Wut und Auflehnung auslöst, hängt einerseits vom Charakter des Individuums andererseits von dessen religiöser und philosophischer Grundeinstellung ab.
Schließlich sind die Kirchen und Religionsgemeinschaften aber nicht nur mit diesen Grundfragen konfrontiert, sondern müssen auch Wege finden, dem Leid des Einzelnen und der Gesellschaft zu begegnen und es nach Möglichkeit zu vermindern und zu verhindern.
Die Vorträge und Diskussionen unserer diesjährigen Ökumenischen Sommerakademie berücksichtigen diese verschiedenen Aspekte des Themas.
Programm
Mittwoch, 15. Juli 2015
14.00 Eröffnung und Begrüßung
Die Unlösbarkeit des Problems des Übels
DDr. Norbert HOERSTER
Professor em. der Rechts- und Sozialphilosophie an der Universität Mainz
15.45 Pause
16.15 Hat Gott kein Erbarmen oder existiert er nicht?
Gott vor dem Gerichtshof der Vernunft
Dr. Magnus STRIET
Professor für Fundamentaltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Diskussion
19.00 Empfang durch LH Dr. Josef PÜHRINGER
Donnerstag, 16. Juli 2015
09.00 Zwischen Kiddush ha-Shem und Widerstand –
Historischer Umgang mit Leideserfahrungen im Judentum
Dr. Klaus DAVIDOWICZ
Studienprogrammleiter am Institut für Judaistik der Universität Wien
10.15 Pause
10.45 Zwischen Hinnehmen und Aufbegehren.
Alttestamentliche Ansätze im Umgang mit dem Leid
Dr. Ilse MÜLLNER
Professorin für Altes Testament an der Universität Kassel
12.00 Mittagspause
14.00 Gottes Macht und Gottes Liebe.
Zum Problem der Theodizee bei Paulus
Dr. Ulrich HECKEL
Professor für Neues Testament an der Eberhard Karls Universität Tübingen
15.15 Pause
15.45 „... was es ist“ – Das ganze Leben vor Gott
Dr. Ulrike WAGNER-RAU
Professorin für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Philipps-Universität Marburg
„Satt ist nicht genug“
Cecily CORTI
Leiterin der VinziRast-Einrichtungen in Wien
Leid und Hoffnung – Jüdische Erfahrungen in der Gegenwart
Dr. Willy WEISZ
(jüdischer) Vizepräsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit
17.15 Podiumsdiskussion
Moderation: Mag. Matthäus FELLINGER / KirchenZeitung Diözese Linz
Freitag, 17. Juli 2015
08.30 War Hiob arm? Eine sozialethische Perspektive
DDDr. Clemens SEDMAK
Professor für Sozialethik an der Universität London, Leiter des Zentrums für Ethik und Armutsforschung an der Universität Salzburg
09.45 Pause
10.15 Nur leidige Tröster? – Die Kirchen vor der Frage des Leids
Dr. Hannelore REINER
Geistliche Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche Österreich
Bischof Andrej Ćilerdžić
Nur leidige Tröster?
Dr. Manfred SCHEUER
Diözesanbischof der Diözese Innsbruck
12.00 Ökumenischer Gottesdienst in der Stiftskirche
Moderation: Dr. Helmut OBERMAYR
Veranstaltungshinweise
Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich. Die Teilnahme an nur einem Vortrag ist nicht möglich.
Veranstaltungsort: Stift Kremsmünster / Kaisersaal. Registrierung und Tagungsunterlagen im Tagungsbüro neben dem Kaisersaal.
Tagungsbeitrag: 3 Tage € 60,00 ▪ 2 Tage € 45,00 ▪ 1 Tag € 25,00
Ermäßigungen / 3 Tage: Studierende € 25,00 ▪ Ö1-Mitglieder € 55,00
Quartierbestellungen: Tourismusverband Kremsmünster, Rathausplatz 1, A-4550 Kremsmünster. Tel.: +43(0)7583 7212, Fax: +43(0)7583 7049. E-Mail: tourismus[at]kremsmuenster.at