Donnerstag 28. März 2024

Nur leidige Tröster? - Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer

Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer

Leiden ist nie neutral oder ein personenfremdes Vorkommnis. Es wird in Freiheit angenommen oder abgelehnt. Leid selbst ist zweideutig: Nicht selten werden Erfahrungen des Leidens zum Nährboden von Rachegelüsten und Revanchedenken, von Hass, Aggression oder Resignation.

Leid wird für manche zum Haltegriff der Verweigerung, zum Amboss des Atheismus, zum Grund sich herauszuhalten. Es gibt auch die Flucht in die Sucht, in die Oberflächlichkeit und auch Abstumpfung und Fühllosigkeit. Und dann gibt es gar nicht so wenig Wehleidigkeit, das Verliebtsein in die eigene Traurigkeit, das lähmende Ressentiment, das Zelebrieren des eigenen Opferstatus. Erfahrungen von Krisen, diese inneren und äußeren Nächte werden andere zum Sprungbrett in die je größere Liebe Gottes hinein.

Erfahrung des Leidens und Begegnung mit Leidenden steht im Kontext von Sympathie, Apathie oder Antipathie, von Gleichgültigkeit, Nihilismus, Hoffnung, Hass, Verachtung, Verzweiflung, Verzeihen, Freude am Leben, Bitterkeit, Funktionalisierung. In die Erfahrungen und Begegnungen mischt sich die Frage nach Gerechtigkeit, aber auch der Wille zur Macht.

 

 

 

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Ich hab erkannt, dass du alles vermagst; kein Vorhaben ist dir verwehrt. Wer ist es, der ohne Einsicht den Rat verdunkelt? So habe ich denn im Unverstand geredet über Dinge, die zu wunderbar für mich und unbegreiflich sind. Hör doch, ich will nun reden, ich will dich fragen, du belehre mich! Vom Hörensagen nur hatte ich von dir vernommen; jetzt aber hat mein Auge dich geschaut. Darum widerrufe ich und atme auf, in Staub und Asche.

Hiob 42, 2-5

Und Gott?

Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm.
1Joh 1,5

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