Leid und Hoffnung
Gerade als sie sich in Europa über eine immer größer werdende Akzeptanz in der Gesellschaft, den Künsten und der Wissenschaft freuen konnten, brach in den 30er Jahren die Nacht der nationalsozialistischen Herrschaft, die Schoah, über die Juden des Kontinents herein. Auch dem arabischen Nationalismus fielen älteste jüdische Gemeinden zum Opfer: 1929 Hebron und 1941 Bagdad. Selbst nach Ende des 2. Weltkriegs gab es noch je ein Pogrom in Polen und der Slowakei.
1948 entstand dann nach fast 2000 Jahren wieder ein jüdischer Staat. Israel wurde zur Hoffnung vieler Juden, die die Schoah oder die Verfolgungen in arabischen Ländern überlebt haben. 1967 wurden dann für Juden heilige Orte in Jerusalem und anderswo im Heiligen Land wieder zugänglich. Trotz vieler Opfer durch Terroranschläge überwiegt dennoch das Gefühl, dass sich die Tür zur Erlösung einen kleinen Spalt geöffnet hat.
Mit dem Überleben war das Leid des Individuums aber noch nicht beendet. Die Trauer um den Verlust von Familie und Freunden wich nur ganz langsam der Hoffnung, die der Aufbau einer neuen Existenz und neuer Familien mit sich brachte. Die Zuversicht war wieder da, als man daran gehen konnte, die Hilfe für andere Menschen zu organisieren.
Auch ohne politische Auslöser sind wir mit Leid als Folge von Krankheit konfrontiert. Die Erfolge der neuzeitlichen Bio- und Medizinwissenschaften sowie verbessertes Wissen um die menschliche Psyche geben jedoch Hoffnung und sind daher auf allen Ebenen zu fördern. Leid als „g‘ttliche Strafe“ oder als „heilbringendes Martyrium“ für den Einzelnen zu sehen, widerspricht jüdischen Vorstellungen.
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Nähere Informationen zu Dr. Willy Weisz.