Mittwoch 15. Mai 2024

Jägerstätter-Gedenken richtet Fokus auf P. Franz Reinisch

Franz Jägerstätter

Pax Christi Österreich lädt am 8. und 9. August zum internationalen Jägerstätter-Gedenken ins oberösterreichische St. Radegund.

Am Dienstag, 9. August, jährt sich der Todestag des seliggesprochenen Franz Jägerstätters (1907-1943) zum 79. Mal. Aus diesem Anlass lädt Pax Christi Österreich zum internationalen Jägerstätter-Gedenken mit dichtem Programm ins oberösterreichische St. Radegund ein (8. und 9. August). Dort hatte Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg mit seiner Frau Franziska und drei Töchtern gelebt. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf dem Lebenszeugnis des Feldkircher Kriegsdienstverweigerers und Pallottinerpaters Franz Reinisch (1903-1942). Er war für Jägerstätter ein Vorbild im Blick auf die Bedeutung der eigenen Gewissensentscheidung. Zudem wird in St. Radegund über ein neu gefundenes Dokument von Franz Jägerstätter berichtet.

Für die bevorstehende Gedenkveranstaltung haben trotz Pandemie unter anderem Gäste aus Amerika und Italien ihr Kommen angekündigt, zeigte sich die Historikerin und Jägerstätter-Biografin Erna Putz im Interview mit Kathpress erfreut. Das internationale Interesse an den Übersetzungen ihrer Bücher sei aufgrund des Jägerstätter-Films von Terrence Malick „ungebrochen“, so Putz.

Vor Kurzem hat auch einmal mehr Papst Franziskus das Lebens- und Glaubenszeugnis Franz Jägerstätters gewürdigt. „Hätten alle zu den Waffen gerufenen jungen Männer so gehandelt wie er, hätte Hitler seine teuflischen Pläne nicht verwirklichen können“, sagte Franziskus in einer Botschaft für eine EU-Jugendkonferenz in Prag. „Für den Sieg braucht das Böse Komplizen“, so der Papst.


Beten, gedenken und reflektieren

 

Am 8. August gibt es um 18 Uhr in der Kirche St. Radegund ein gemeinsames Abendgebet mit anschließendem "Social Evening" im Gasthaus Hofbauer. Am 9. August um 9.30 Uhr hält Franz Josef Tremer einen Vortrag mit dem Titel "Bei mir beißen die auf Granit" über den Kriegsdienstverweigerer P. Franz Reinisch im Pfarrheim Tarsdorf. Gezeigt wird zusätzlich ein Dokumentarfilm. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Romstötter startet die Fußwallfahrt von Tarsdorf nach St. Radegund, wo um 16.30 Uhr eine Andacht zur Todesstunde in der Pfarrkirche stattfindet. Andreas Schmoller, Leiter des „Franz & Franziska Jägerstätter Instituts der Katholischen Privat-Universitat Linz“, wird anschließend von einem neu gefundenen Dokument von Franz Jägerstätter berichten. Am Abend (19.30 Uhr) steht eine Eucharistiefeier mit Propst Johann Holzinger aus dem Stift St. Florian in der Pfarrkirche St. Radegund auf dem Programm. Den Abschluss des Gedenkens bildet wieder die traditionelle Lichterprozession zur Jägerstätter-Grabstätte. (Infos und Anmeldung: E-Mail: office@paxchristi.at, Tel.: 0732 7610 3253)

 

„Als Christ“ Fahneneid auf Hitler verweigert

 

Franz Reinisch (1903-1942) war der einzige Priester, der während der nationalsozialistischen Diktatur den Fahneneid auf Adolf Hitler und damit den Kriegsdienst verweigerte. Dafür starb er unter dem Fallbeil. Er wuchs in Bozen, Bruneck und Innsbruck auf. 1928 zum Priester geweiht, trat er noch im selben Jahr in das Pallottinerkloster Untermerzbach bei Bamberg ein. Der Ordensmann war ein entschiedener Gegner der Nazis, der in seinen Ansprachen offen die Unvereinbarkeit des christlichen Glaubens mit dem NS-Regime thematisierte. Im September 1940 verhängte die Gestapo gegen ihn ein Rede- und Predigtverbot im ganzen Reichsgebiet. Unter anderem hatte er in einer Predigt Hitler und dessen Schergen indirekt als "Teufel mit seinem Anhang" bezeichnet. Der totalitäre NS-Staat war für ihn eine antichristliche Macht, gegen die sich ein gläubiger Christ wehren musste.

Bei der dritten Einberufung zur Wehrmacht forderten ihn seine Ordensoberen auf, den Fahneneid zu leisten, doch der Pallottiner ließ sich nicht umstimmen: „Ich kann als Christ und Österreicher einem Mann wie Hitler niemals den Eid der Treue leisten.“ Am 15. April 1942 traf Reinisch einen Tag später als angeordnet in der Kaserne Bad Kissingen ein und weigerte sich, den Fahneneid zu leisten. Er wurde verhaftet und in das Gefängnis Berlin-Tegel, dann nach Brandenburg an der Havel überführt. Das sogenannte „Reichskriegsgericht“ verurteilte ihn zum Tod. Am 21. August 1942 wurde der 39-jährige Priester in Brandenburg hingerichtet.

Reinisch wurde nach Kriegsende in einem Urnengrab neben der Wallfahrtskapelle von Schönstatt in Vallendar im deutschen Rheinland-Pfalz beigesetzt - als enger Mitarbeiter des Gründers der Schönstatt-Bewegung, Josef Kentenich (1885-1968). 1978 wurde er posthum mit dem „Ehrenzeichen der Republik Österreich für Verdienste um die Befreiung Österreichs“ ausgezeichnet. Ein Seligsprechungsverfahren der Diözese Trier wurde 2019 abgeschlossen. „Am 24. März 2021 wurde in einer Sitzung in der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechung die Gültigkeit der diözesanen Untersuchung bestätigt und per Dekret veröffentlicht“, heißt es auf der Webseite des „Franz Reinisch Forums“. Nun ist Rom am Zug.

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