10 Prozent der AsylwerberInnen in kirchlich betreuter Grundversorgung
Zusätzlich würden 10.500 Menschen mobil betreut", gab die Caritas Österreich am Donnerstag in einer Aussendung bekannt. Die kirchliche Hilfsorganisation habe in den vergangenen zwölf Monaten 1.700 zusätzliche Plätze für schutzsuchende Menschen schaffen können. In der mobilen Betreuung würden gegenwärtig doppelt so viele Menschen versorgt wie im Sommer 2014, informierte Caritas-Generalsekretär Bernd Wachter.
Rückenwind bekommen die Bemühungen in den einzelnen Diözesen durch die Österreichische Bischofskonferenz: Bei ihrer jüngsten Sommervollversammlung in Mariazell legte sie fest, dass in jeder Diözese ein "Diözesankoordinator für Flüchtlingsunterbringung" bestellt wird, der die bereits existierenden kirchlichen Maßnahmen in diesem Bereich erheben und die Suche nach geeigneten weiteren Quartieren für die Grundversorgung hauptverantwortlich übernehmen soll. Diese Koordinatoren sind in allen Diözesen bereits im Einsatz und führen auch die erforderlichen Gespräche mit politisch Verantwortlichen in Ländern und Gemeinden über geeignete kirchliche Quartiere oder Wohnungen. Die Beratung von Pfarren und Ordensgemeinschaften in Flüchtlingsfragen gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben.
Die Bemühungen zeigen Erfolge, mit weiteren sei zu rechnen, sagte der Kommunikations-Chef der Erzdiözese Wien und Sprecher von Kardinal Schönborn, Michael Prüller: Er sprach zuletzt von mindestens 5.000 Flüchtlingen, die bis Jahresende kirchlich betreut die Chance auf ein Leben in Sicherheit bekommen sollen.
Politik soll Maß an Hilfsbereitschaft nehmen
Caritas-Generalsekretär Wachter unterstrich in seiner Aussendung die Dringlichkeit der Hilfe: Die Bilder aus Traiskirchen mit obdachlosen Kinder und ihren Müttern in einer Betreuungsstelle des Bundes "machen fassungslos und betroffen". Dem stehe das "unglaubliche Engagement und die Solidarität der Zivilgesellschaft" gegenüber und zeige der Caritas, dass eine Politik auf dem Rücken von Heimatvertriebenen "von einem Großteil der Bevölkerung nicht mitgetragen" werde.
Wachters Appell an Politiker in Bund und Ländern: "Lassen Sie sich von diesem Mut, von dieser Hilfsbereitschaft und von dieser Solidarität der Bevölkerung berühren und tragen Sie das Ihre dazu bei, dass die Bilder obdachloser Kinder in Traiskirchen endlich der Vergangenheit angehören!"
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