Samstag 20. April 2024

„Bodenständige, offene und frohe Spiritualität“

Sr. M. Mathilde Rudlstorfer vom Orden der Elisabethinen über die Erfüllung ihres Traumberufs und die Erfahrung des Geführtseins.

Wann/Wie haben Sie Ihre Berufung gespürt? Gab es ein Berufungserlebnis oder war es ein stilles Reifen? Wie hat sich Ihr Weg in die Gemeinschaft gestaltet?


Ich wuchs an der tschechoslowakischen Grenze in einer Familie mit drei Geschwistern auf.

Dass meine Mutter immer krank war, daran erinnere ich mich seit meiner frühen Kindheit. Sie hat mir oft leidgetan und ich habe heimlich mitgelitten. Sie ist dann auch sehr jung verstorben. Immer wieder kamen mir daher Gedanken und auch der Wunsch, einmal etwas zu tun oder zu lernen, wo ich kranken Menschen helfen kann.

 

Meine erste Begegnung mit Ordensschwestern war in einem Krankenhaus, ich wurde damals von geistlichen Krankenschwestern betreut, die auf mich einen positiven, gewinnenden Eindruck machten und da wusste ich: Das ist es, was ich suche, was ich einmal machen möchte.

 

Da meine Schwester bei den Elisabethinen arbeitete und eine Stelle als Stationsgehilfin frei war, bewarb ich mich mit den Gedanken, die geistlichen Schwestern mit ihrer Spiritualität und ihrer Lebensweise näher kennenzulernen. Bald reifte in mir der Entschluss, bei den Elisabethinen einzutreten. Mein Vater war anfangs darüber nicht erfreut, aber er akzeptierte meinen Wunsch.

 

Nun stand der Erfüllung meines Traumberufs nichts mehr im Weg. Ich durfte die Ausbildung zur Krankenschwester machen. Ich durfte kranke Menschen pflegen, wobei ich oft an meine Mutter dachte.

 

Was ist derzeit Ihre Aufgabe in der Gemeinschaft?


Nun bin ich bereits zehn Jahre in der Krankenhausseelsorge tätig. Es ist für mich etwas Erfüllendes, Menschen in ihren vielfachen Nöten zu begegnen und sie zu begleiten. So kann ich sagen, mein Lebensweg war und ist ein geführter Weg, wofür ich dankbar bin.

 

© Sr. M. Mathilde Rudlstorfer


Was beGEISTert Sie an der Spiritualität Ihrer Ordensgemeinschaft?

 

Meine Spiritualität ist geprägt von zwei Polen. Einerseits ist mein Leben tief in Jesus Christus und in der Spiritualität unserer Gemeinschaft verwurzelt, andererseits versuche ich, das, was ich täglich bei und mit den Menschen erlebe, was in mir nachklingt, vor Gott hinzutragen.

 

Wer ist Ihr/e Lieblingsheilige/r, und warum?

 

Mich begeistert die bodenständige, offene und frohe Spiritualität unserer Ordensgemeinschaft, das Vorbild des hl. Franziskus und die konsequente Liebe der hl. Elisabeth zu den Armen und Bedürftigen.

 

Was gefällt Ihnen am Jahr der Orden bzw. was ist Ihnen dabei wichtig?

 

Im Jahr der Orden ist mir wichtig, Menschen auf die Spiritualität, auf das Leben nach den evangelischen Räten aufmerksam zu machen, sie spüren zu lassen, dass diese Berufung ein frohes und erfülltes Leben sein kann. Und: In unserer Zeit, wo scheinbar alles machbar ist, wo Spiritualität oft in der Esoterik oder in Events gesucht wird, einen Weg in der Nachfolge Christi aufzuzeigen.  

 

Sr. M. Mathilde Rudlstorfer ist Mitglied im Orden der Elisabethinen und ist im ordenseigenen Krankenhaus in Linz in der Seelsorge tätig.

 

 

Gebet zum Jahr der Orden

Gott, unser Schöpfer,
unfassbar in deiner Größe und uns doch so nahe.
Du hast uns ins Dasein gerufen und zum Leben ermächtigt.

Gott, unser Erlöser Jesus Christus,
durch die Taufe sind wir hinein genommen
in dein Leben, Sterben und Auferstehen.
Du bietest uns deine Freundschaft an
und berufst uns, dir nachzufolgen.

Gott, unser Beistand Heiliger Geist,
du führst uns in der Kirche zur Einheit zusammen.
Du beschenkst uns mit vielfältigen Begabungen,
damit wir einander bereichern und ergänzen.
Du bewegst unser Herz zur Hingabe an dich und die Menschen,
so finden wir auch zu uns selbst.

Dreifaltiger Gott,
wir danken dir für das Geschenk unserer eigenen Berufung.
Mach uns hellhörig für deinen Ruf an uns
und hilf uns, ihn zu verstehen und zu leben.
Öffne unsere Augen und Ohren und unser Herz für dich.

Amen.

viel. mehr. wesentlich. weniger.
viel. mehr. wesentlich. weniger.
Themenschwerpunkt der Ordensgemeinschaften 2014
VIEL MEHR Glück
VIEL MEHR Glück
Gerlinde Kaltenbrunner (Bergsteigerin). Sr. Anna Kurz (Gymnasiumsdirektorin und Ursulinen-Ordensfrau) und Br. Rudolf Leichtfried (Exerzitienleiter und Kapuziner)
Status aus dem WENIGER
Status aus dem WENIGER
Dr. Astrid Rössler (Politikerin), Sr. Elisabeth Siegl (Don Bosco-Schwester) und Abt Johannes Perkmann (Benediktiner)
WENIGER ist wesentlich MEHR
WENIGER ist wesentlich MEHR
Alfred Komarek (Schriftsteller) und Sr. Beatrix Mayrhofer (Schulschwester)
MUT zum Widerstand
MUT zum Widerstand
Abtpräses Christian Haidinger (Benediktinerstift Altenburg) und Heini Staudinger (Waldviertler GEA)
Der kanalisierte Mensch
Der kanalisierte Mensch
Prof. Dr. Rotraud Perner (Psychoanalytikerin, Juristin und evangelische Theologin), Pater Erhard Rauch (Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Orden) und Pater Bernhard Eckerstorfer (Jugend-Seelsorger und Lehrer)
MEHR Lokal
MEHR Lokal
Toni Knittel (Bluatschink), Sr. Joanna Jimin Lee (Konzertpianistin und Missionarin Christi) und Sr. Cordis Feuerstein (Generalsekretärin der Frauenorden in Österreich)
Frauenorden und Kongregationen

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Finden Sie hier einen Überblick über alle Frauenorden und -kongregationen in der Diözese Linz

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Die Kongregation der Marienschwestern vom Karmel ist ein tätiger Zweig des Karmelordens mit Provinzen in Österreich und Bayern und einer Missionsstation in Uganda.

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