Heimat teilen, Barmherzigkeit leben: Sonntag der Völker im Linzer Mariendom
Am Sonntag, 25. September 2016 wurde auf Einladung der Fremdsprachigen Seelsorge der Diözese Linz und der Caritas für Menschen in Not im Linzer Mariendom ein Festgottesdienst zum „ Sonntag der Völker “ gefeiert. Bunte Vielfalt wurde auch beim anschließenden „Fest der Völker“ auf dem Linzer Domplatz sichtbar.
Das Motto des heurigen Jahres lautete „Heimat teilen, Barmherzigkeit leben“. Wo können wir Heimat teilen und wie können wir Barmherzigkeit leben? Mit diesen Fragen beschäftigte sich auch Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer in seiner Predigt. „Die Heimat wird nur so lange Heimat bleiben, wie wir bereit sind zu teilen: Begabungen, materielle Güter, Zeit, Lebensraum, Wissen … Die Globalisierung hat die Phänomene Flucht und Migration noch einmal verschärft. Das heißt: Ein Kontinent kann auf Dauer nicht gut leben, wenn er sich von den anderen abschottet, wenn er nicht die Lebensmöglichkeiten, die Ressourcen, die Güter, die Begabungen teilt, nicht die anderen daran Anteil nehmen lässt.“ Durch Flucht und Migration werde die Ungerechtigkeit noch einmal deutlicher zum Ausdruck gebracht. Diese Ungerechtigkeit müsse an Ort und Stelle, in der jeweiligen Heimat, in den Herkunftsländern bekämpft werden, so Scheuer. Dies gelte erst recht für den Krieg: „Unrecht und Krieg, zum Beispiel in Syrien, sind aber nicht losgelöst von den Interessen der anderen Mächte zu überwinden.“
Mit Blick auf die Barmherzigkeit verwies Bischof Scheuer auf die Botschaft von Papst Franziskus zum diesjährigen Welttag der Migranten und Flüchtlinge: „Die Migranten sind unsere Brüder und Schwestern, sie sollen als Personen betrachtet werden. Die Kirche steht an der Seite all jener, die sich darum bemühen, das Recht eines jeden Menschen auf ein Leben in Würde zu schützen.“
Sprachlich-musikalische Vielfalt
Die Vielfalt der verschiedenen Völker wurde besonders bei den Fürbitten in den verschiedenen Landessprachen und beim gemeinsamen vielsprachigen „Vaterunser“ spürbar. Über 1.000 Menschen beteten in ihrer jeweiligen Muttersprache mit. Musikalisch gestaltet wurde die Feier durch mehrere Chöre, die Lieder in unterschiedlichen Landessprachen sangen. Im Rahmen der Feier wurde auch Anton Zoré, Pfarrgemeinderatsobmann der slowenischen Gemeinde, für 60 Jahre Organistendienst geehrt. Das „Fest der Völker“ auf dem sonnigen Domplatz lud mit kulinarischen Spezialitäten, Musik und Tanz zum geselligen Miteinander und vielen Begegnungen ein.
Fremdsprachige Seelsorge in Oberösterreich
In der Katholischen Kirche in Oberösterreich gibt es Seelsorge für über zehn fremdsprachige Gemeinden: afrikanische und englischsprachige, albanisch-katholische, arabische und chaldäische, griechisch-katholische, kroatische, philippinisch-Katholische, polnische, slowenische, spanische, tschechische und slowakische, türkische und persische, ungarische sowie vietnamesische. Am Sonntag der Völker wird diesen Gruppen die besondere Wertschätzung zuteil. Dr. László Vencser, Nationaldirektor und Leiter der Fremdsprachigen Seelsorge im Pastoralamt der Diözese Linz, sowie MMag.a Brigitte Egartner, Leiterin der Fach- und Forschungsstelle für Migration, Integration und interkulturelle Bildung der Caritas OÖ, sind als Organisatoren wesentlich für das Gelingen des Festes verantwortlich.
Presseunterlagen zum Download
Pressemitteilung zum Download (doc / PDF)
Fotos zum Download (Diözese Linz, Reischl / honorarfrei)
Foto 1: Gottesdienst zum Sonntag der Völker im Linzer Mariendom.
Foto 2: Musikalisch gestaltet wurde die Feier durch mehrere Chöre, die Lieder in unterschiedlichen Landessprachen sangen.
Foto 3: Das „Fest der Völker“ auf dem sonnigen Domplatz lud mit kulinarischen Spezialitäten, Musik und Tanz zum geselligen Miteinander.
Foto 4: Diözesanbischof Manfred Scheuer beim Stand der ungarischen Gemeinde.
Foto 5: Verschiedenste Volkstänze belebten das „Fest der Völker“ am Domplatz.