Freitag 29. März 2024

Präsentation der Jury-Entscheidung zur Neugestaltung des Altarraums im Linzer Mariendom

V. l.: DI Wolfgang Schaffer, Prof. Wilfried Kuehn, Mag.a Henny Liebhart-Ulm, Dr. Maximilian Strasser.

Sieben Entwürfe wurden bei einem Architektur- und Kunstwettbewerbs zur Neugestaltung des Altarraums im Linzer Mariendom eingereicht. Bei einer Pressekonferenz am 7. Juli wurde die Entscheidung der Jury präsentiert.

 

 

Anfang Mai lagen der hochkarätig besetzten Jury, der Liturgiewissenschaftler, Kunstexperten und VertreterInnen der Dompfarre bzw. der Diözesanleitung angehörten, sieben Projekteinreichungen vor. Die Jury entschied sich am 30. Juni 2015 einstimmig für das Projekt der Berliner Architekten KUEHN MALVEZZI und des Wiener Künstlers Heimo Zobernig. Zobernig vertritt derzeit Österreich auf der Biennale in Venedig, KUEHN MALVEZZI nahmen 2012 an der venezianischen Architekturbiennale teil. Für die Neugestaltung des Altarraums im Mariendom konnte somit ein Team mit internationalem Renommee gewonnen werden.

 

Diözesanschof Dr. Ludwig Schwarz wurde das Projekt am Donnerstag, 2. Juli 2015 vorgestellt. Er hat es sehr positiv aufgenommen und steht dem Projekt bejahend und wohlwollend gegenüber. Er bedankte sich ausdrücklich bei der Jury und dem Beratungsteam für die gute Arbeit.

 

Im Rahmen der Pressekonferenz im Linzer Priesterseminar wurde der Entwurf, für den sich die Jury entschieden hat, in seinen Details präsentiert. GesprächspartnerInnen waren Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser, Dompfarrer, Dombaumeister Architekt DI Wolfgang Schaffer, Prof. Wilfried Kuehn vom Architekturbüro KUEHN MALVEZZI in Berlin und Mag.a Henny Liebhart-Ulm, Referentin für Altarraumgestaltung und zeitgenössische Kunst im Kunstreferat der Diözese Linz.

 

Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser schilderte den intensiven Prozess im Vorfeld, der den Boden für die Ausschreibung bereitete. „Die Entscheidung der Jury ist einstimmig ausgefallen – das zeigt, dass das Projekt in hohem Maße überzeugt“, so Strasser. Die Pfarrgemeinde sei langsam an die Umgestaltung herangeführt worden und sowohl in der Jury als auch bei den BeraterInnen durch VertreterInnen eingebunden gewesen. Für Strasser besticht der ausgewählte Entwurf durch „die leere Mitte, die mit Spannung gefüllt ist: mit der Spannung zwischen Wort Gottes und Sakrament. Sie verdeutlicht darüber hinaus die Unanschaulichkeit Gottes – das ist herausfordernd und schön zugleich.“

 

Dombaumeister Architekt DI Wolfgang Schaffer betonte, es habe sich bewährt, dass sich die Ausschreibung an Teams aus den Bereichen Architektur und Kunst gerichtet habe. „Dadurch wurde die vierte Dimension, die spirituelle Dimension, von Anfang an einbezogen.“ Der Dombaumeister bezifferte die Kosten für die Umsetzung des Entwurfs mit 700.000 Euro. „Die Vorgaben des Wettbewerbs wurden damit genau eingehalten.“ Hinzu kommen rund 250.000 Euro für die technische Ausstattung. Die Sitzplatzanzahl im Dom bleibt gleich, bestehende Bänke werden für das neue Konzept wiederverwendet. Auch für Chor und Orchester wurde mit adaptierbaren Podesten eine Ideallösung eingeplant; gearbeitet wird noch am akustischen Konzept. Nach einer intensiven Planungsphase soll nach Pfingsten bzw. Fronleichnam 2016 mit dem Umbau begonnen werden, die Fertigstellung soll vor dem 8. Dezember 2016 erfolgen.

 

Auch Prof. Wilfried Kuehn vom Architekturbüro KUEHN MALVEZZI in Berlin zeigte sich begeistert von der Herangehensweise, die in dieser Konstellation selten sei. „Dass Architekten und Künstler von der ersten Sekunde an gemeinsam am Konzept gearbeitet haben, macht seine Besonderheit und sein Potential aus. Man ist gefordert, über die eigene Disziplin hinauszudenken und den Raum in seiner Materialität und Wirkung zu sehen“, so Kuehn. Die vorgegebene Idee sei gewesen, die Gemeinschaft so zusammenzuführen, dass die Idee der versammelten Gemeinde auch ihren räumlichen Ausdruck finde. „Die Vierung ist ein großer Raum und eine große Ansage – sie heißt viele Menschen willkommen, aber auch wenige Personen sollen sich als versammelte Gemeinde empfinden. Es galt also, das Atmen des großen Raums von klein bis groß erfahrbar zu machen – genauso wie die neugotische Idee, die im Laufe der Zeit durch Veränderungen verstellt wurde“, schilderte der Architekt die Herausforderung. „Es ist wunderbar, wie Kirche sich in ihrer Raumform aktualisiert – sie ist ja kein Museum, sondern gelebter Ort“, so der Architekt.

 

Mag.a Henny Liebhart-Ulm, Referentin für Altarraumgestaltung und zeitgenössische Kunst im Kunstreferat der Diözese Linz, betonte, dass auch von Seiten der Denkmalpflege das Siegerprojekt höchst positiv gesehen werde. „Durch das neue Konzept wird die historische Situation im Presbyterium wiederhergestellt, die Offenheit und Durchlässigkeit der Ursprungskonzeption wird wieder deutlich“, so die Kunstexpertin.

 

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download

 

Unterlage Begründung der Jury-Entscheidung zum Download

 

Unterlage Projekt-Beschreibung KUEHN MALVEZZI & Heimo Zobernig zum Download

 

Biografie KUEHN MALVEZZI zum Download

 

Biografie Heimo Zobernig zum Download

 

Bild: Mittelschiff.
Credit: KUEHN MALVEZZI_Visualisierung Davide Abbonacci, KUEHN MALVEZZI

 

Bild Pressekonferenz:
V. l.: Dombaumeister Architekt DI Wolfgang Schaffer, Prof. Wilfried Kuehn (KUEHN MALVEZZI), Mag.a Henny Liebhart-Ulm (Kunstreferat der Diözese Linz) und Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser vor den Plänen des Siegerprojekts. (Credit Diözese Linz)

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