Die Katholische Kirche in Oberösterreich nimmt ihre soziale Verantwortung wahr

Die Katholische Kirche in Oberösterreich verstärkt ihren Einsatz für Menschen in finanziellen und seelischen Nöten. Härtefälle aufgrund der Corona-Krise werden individuell gelöst, so Diözesanbischof Manfred Scheuer.

„Die Menschen leiden an Krankheiten, Ängsten, seelischen Schwierigkeiten und wirtschaftlichen Problemen“, sagt Diözesanbischof Manfred Scheuer. „Ich sehe es als Aufgabe der Kirche, Vertrauen und Lebensmut zu stärken.“ Der Dienst am Mitmenschen ist ein Grundauftrag der katholischen Kirche. Die soziale Situation vieler Menschen werde aktuell immer schwieriger, so der Bischof. „Dafür suchen wir in jedem einzelnen Fall Lösungen.“ Immer mehr Menschen nehmen die kirchlichen Angebote an Seelsorge, Beratung und Hilfe in finanziellen Notlagen in Anspruch. „Sie wollen wahrgenommen, gehört und verstanden werden und wir nehmen diesen Auftrag ernst“, so Bischof Manfred Scheuer.

Aufstockung des Corona-Nothilfefonds

Die Katholische Kirche in Oberösterreich unterstützt gemeinsam mit allen anderen österreichischen Diözesen den Corona-Hilfsfonds der Caritas mit insgesamt 1 Million Euro. Die Diözese Linz übernimmt einen wesentlichen Anteil. Damit sollen ausreichend finanzielle Mittel geschaffen werden, um jene Menschen aufzufangen, die besonders von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und finanziellen Sorgen betroffen sind. Die Nachfrage nach psychosozialer Unterstützung bei der Telefonseelsorge – Notruf 142 steigt. Auch die MitarbeiterInnen der kirchlichen Beratungseinrichtung BEZIEHUNGLEBEN.AT sind zunehmend gefordert von den zahlreichen Gesprächen um soziale Einsamkeit, Konflikte in Familien im Zusammenhang mit Mediennutzung und das steigende Aggressionspotential. „Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den vergangenen Wochen eine große Menge an Anfragen beantwortet haben“, so Bischof Manfred Scheuer.

„Wir brauchen den Kirchenbeitrag, um anderen zu helfen“

„Bei Härtefällen werden wir auch beim Kirchenbeitrag individuelle Lösungen finden“, betont Bischof Manfred Scheuer. Die Diözese Linz führt dabei eine lang geübte Praxis fort: Die persönliche finanzielle Situation der Beitragszahlenden wird bei der Berechnung berücksichtigt. Auch nach Ostern sind die speziell ausgebildeten BeraterInnen in den Kirchenbeitrags-Beratungsstellen wieder für Gespräche telefonisch erreichbar. „Der Kirchenbeitrag ist die finanzielle Voraussetzung, dass die Kirche ihre Aufgaben erfüllen kann“, sagt Bischof Manfred Scheuer. Nur gemeinsam mit den Katholikinnen und Katholiken in Oberösterreich könne das gelingen: „Wir brauchen den Kirchenbeitrag, um anderen zu helfen.“

Die Kirche in Oberösterreich ist mit mehr als 9.500 Beschäftigten eine der zehn größten ArbeitgeberInnen in Oberösterreich. „Diese Arbeitsplätze möchten wir erhalten“, so Bischof Manfred Scheuer.

Soziales Netzwerk der Pfarren

Die Pfarren in Oberösterreich sind zurzeit besonders gefordert. Öffentliche Gottesdienste und Versammlungen dürfen nicht stattfinden. Die Sehnsucht nach Zuspruch ist jedoch da und wird von den Seelsorgenden auf unterschiedlichen Kanälen aufgegriffen.

Die 486 Pfarren bilden in Oberösterreich ein tragfähiges soziales Netzwerk, das für alle Menschen offensteht. Das wird durch die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag ermöglicht. Diese fließen in die Pfarren, garantieren Seelsorge, soziale und kulturelle Aufgaben, Schulen, Bildung und Entwicklungshilfe sowie den Erhalt der großteils denkmalgeschützten Gebäude. Finanziert werden zudem Obdachlosen- und Gefangenenseelsorge, Betriebs- und Krankenhausseelsorge.

Angebote der Kirche in Oberösterreich in Zeiten der Krise:

Telefonseelsorge – Notruf 142 (mit Elterntelefon 142), www.ooe.telefonseelsorge.at
BEZIEHUNGLEBEN.AT: 0732 77 36 76, www.beziehungleben.at
Krankenhausseelsorge: 0732 7610-3531
Mobbingtelefon: 0732 76 10-3610, www.mobbingtelefon.at
Kirchenbeitrags-Beratungsstellen (erreichbar wieder nach Ostern, ab 14. April):
www.meinbeitrag.at/kircheundbeitrag