Donnerstag 25. April 2024

Pfarre Kirchschlag bietet Kurzurlaub in der Kirche

Neuerdings kann man täglich zwischen 8:00 und 19:00 in der Pfarrkirche Kirchschlag „Kurzurlaub“ machen.

Die Stühle werden gerne genützt für eine kurze Pause.

Die Stühle werden gerne genützt für eine kurze Pause. © Magdalena Froschauer-Schwarz

 

Möglich gemacht hat das ein Impuls aus dem Dekanatsprojekt „Liturgie und Leben heutiger Menschen“, der Wunsch eine offene Kirche zu bieten und besondere Klappstühle. 

„Mir ist es als Pastoralassistentin ein Anliegen, dass die Menschen die hier wohnen, aber auch, die die in unser Bergdorf wandern, eine offene Kirche vorfinden – eine Kirche, die einlädt, einen Schritt hineinzusetzen und drinnen etwas zu verweilen. Die Menschen sollen was Stärkendes, Erfrischendes vorfinden und rausgehen mit dem Gefühl: Kirche hat was mit dem Leben zu tun“, erzählt Magdalena Froschauer-Schwarz, Pastoralassistentin im Seelsorgeraum Reichenau-Hellmonsödt-Kirchschlag die Intention hinter der Initiative „Kurzurlaub in der Pfarre Kirchschlag“.

 

Zentraler Bestandteil des Kurzurlaubs sind zwei mit einem Psalmvers bedruckte Klapp-Liegesessel, die Froschauer-Schwarz vom Dekanatsprojekt „Liturgie und Leben heutiger Menschen“ ausborgen konnte. Von dort bekam sie auch den ersten Impuls zu diesem Angebot, denn die besagten Stühle sind bereits im vergangenen Jahr in der Pfarre Treffling gestanden.

 

Stühle in der Kirche

Stühle in der Kirche © Magdalena Froschauer-Schwarz


Schon in der Zeit des Corona-Lock-Downs hat die Pfarre Kirchschlag versucht, den Entfall der gemeinschaftlichen kirchlichen Angebote durch eine Belebung des Kirchenraums auszugleichen. So gab es in dieser Zeit in der Kirche eine Pinnwand mit Texten und Bildern, eine Gib-und-Nimm-Schale, sowie Weihwasserfläschchen und Impulse zum Mitnehmen. Vor der Kirche entstand eine Spirale aus Steinen, die hauptsächlich die Volksschulkinder gestaltet haben, außerdem wurde die Kirche, wie auch viele andere zum Kerzen anzünden verwendet. „Der Besucher, die Besucherin soll das Gefühl haben, das ist kein toter Raum, sondern da gehen Menschen ein und aus, die Sorgen haben oder Freude empfinden …, ganz normale Leute halt“, beschreibt Magdalena Froschauer-Schwarz.

 

Stühle vor der Kirche

Stühle vor der Kirche © Magdalena Froschauer-Schwarz


Nun wurde dieses Angebot durch die Liegestühle erweitert. Neben den Liegestühlen findet sich das aufgeschlagene Lektionar mit den Sonntagslesungen. Auch eine Gitarre kann man sich nehmen, um ein paar Lieder zu spielen. Auf einem Hocker daneben befindet sich ein Schatzkisterl mit Texten bzw. Bibelsprüchen und schönen kleinen Steinen zum Mitnehmen. Derzeit befindet sich dort auch ein Witzebuch: „Der Humor kann uns Christinnen und Christen nützen, den Blick zu weiten“, meint Froschauer-Schwarz. 


Dabei sieht die Pastoralassistentin die Liegestühle durchaus als Herausforderung: „Sich das zu trauen: halb liegend bequem auszuruhen, die Augen zu schließen und die Ruhe der Kirche wirken zu lassen – ein Power-Napping sozusagen – das bringt vielleicht eine gewisse Leichtigkeit in die persönliche Gottesbeziehung. Für manche ist das auch neu und ein bisschen irritierend, im besten Fall reden sie darüber und das Gesehene wird Gesprächsthema.“ Bei Schönwetter werden die Stühle mitsamt aufbauender Literatur ins Freie vor die Kirche, neben einen Tisch, der gerne als Jausenplatz genützt wird, gestellt. 

 

Aussicht vom Stuhl

Aussicht vom Stuhl © Magdalena Froschauer-Schwarz


Wo sieht Froschauer-Schwarz die Chancen hinter diesem Angebot: „Schon in den letzten beiden Monaten haben wir wahrgenommen, dass auch die Einheimischen immer wieder auch zwischendurch dem Kirchenraum einen Besuch abstatten. Es ist eine gute Gelegenheit für mich, als Pastoralassistentin dadurch unkompliziert das Gespräch mit Vorbeikommenden zu pflegen. All diese kleinen Aktionen sind hilfreiche Gesprächsöffner. Wichtig, glaube ich, ist, dass ich mich zum Beispiel auch selber in den Stuhl lege, ein Lied spiele, ein paar Zeilen lese. Ich muss mich zuallererst selber berühren lassen vom phantasievoll zärtlichen Gott, der mir den Rucksack von der Schulter nehmen will, dass ich zwischendurch mal durchatmen kann. Kurzurlaub in der Kirche, das kann und sollte eine reale Erfahrung sein.“

 

Pfarrkirche Kirchschlag

Pfarrkirche Kirchschlag © Magdalena Froschauer-Schwarz

Text: Melanie Wurzer

Oft nachgefragt
Manfred Scheuer: Bischof von Linz
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
https://www.dioezese-linz.at/
Darstellung: