Welser Schüler bauen Europakreuz
Der Europaparlamentarier Otmar Karas hat am Donnerstag ein von Schülern der HTL Wels gestaltetes Kreuz im EU-Parlament aufgestellt und dabei dessen Bedeutung für das Zusammenleben in Europa betont: "Das Kreuz ist ein Symbol des Friedens, der Versöhnung und der Toleranz über Religions- und Völkergrenzen hinweg. Es gehört keiner bestimmten Gruppe, sondern soll uns an den wahren Grund der europäischen Friedensordnung erinnern", so der EVP-Mandatar und frühere Vizepräsident des EU-Parlaments bei der Übergabe des Kreuzes. Es soll dauerhaft im EU-Parlament aufgestellt bleiben.
Das 1,3 Meter hohe Kreuz ist eine verkleinerte Ausgabe des fünf Meter hohen Kreuzes, das seit 2006 am Alberfeldkogel/Feuerkogel bei Ebensee steht. Es besteht aus 28 Würfeln, von denen jeder einen EU-Mitgliedsstaat symbolisiert. Alle Würfel haben die gleiche Form und Größe. „Damit soll auf die Gleichheit und Einheit der einzelnen Staaten in der Europäischen Union und auf die starken Bindungen der einzelnen Staaten zueinander hingewiesen werden“, so Anton Schachl, Direktor der HTL Wels.
Alle Würfel wurden in Hunderten von Stunden Arbeitszeit von Schülerinnen und Schülern der HTL Wels aus massivem Stahl gefertigt. Dies erzeugt nicht nur eine große statische Stabilität der Konstruktion. „Es hat auch großen Symbolwert: Jeder einzelne Würfel (Staat) muss stabil genug sein, um die Stabilität des gesamten Bauwerkes (Europa) zu garantieren“, meint Gerhard Schmid, Lehrer an der HTL Wels.
So sind an den Würfelflächen kreisrunde Löcher ausgeschnitten. Schmid: „Diese Öffnungen symbolisieren die Offenheit des jeweiligen EU-Staates nach allen Seiten und ermöglichen den Zugang und einen Einblick in das Innere“ – ganz im Sinne der vier großen europäischen Grund-Freiheiten.
Jeder Würfel ist mit dem Namen des Staates, welchen er symbolisiert, in der landesspezifischen Schreibweise beschriftet. In das Würfelinnere ist ein Stein aus dem jeweiligen Land eingebaut, welcher auf die Eigenheiten des Landes hinweisen soll. Jeder Europäer soll die typischen Eigenheiten seines Landes, seine kulturelle Verwurzelung, seine Lebensgewohnheiten, seine Sprache bewahren und sich trotzdem in seiner “europäischen Heimat” frei bewegen und zu Hause, als Europäer fühlen.
Im Blick auf den tieferen Sinn des europäischen Einigungsprojekts sagte Karas, das Kreuz solle nicht trennen, sondern Menschen zusammenführen. "Gleichzeitig ist das Kreuz auch das Glaubenssymbol der Mehrheit der europäischen Bürgerinnen und Bürger", so der ÖVP-Politiker.
Die Idee zu dem Kreuz stammt von Gertraud Käfer-Eysn, die mit den Schülern und dem Direktor der HTL Wels, Anton Schachl, nach Brüssel gekommen waren. Gesegnet wurde das Kreuz durch Bischof Theodorus Hoogenboom von der Vertretung der Bischofskonferenzen aller EU-Länder bei der EU.
Quellenangabe:
(iu)