Dienstag 19. März 2024

Sternsingeraktion 2016: Singen für eine gerechtere Welt

In knapp vier Wochen werden in Oberösterreich wieder ca. 16.000 SternsingerInnen mit Segenswünschen fürs neue Jahr von Haus zu Haus ziehen. Die ersungenen Spenden ermöglichen in mehr als 500 Projekten in Afrika, Asien und Lateinamerika Hilfe zur Selbsthilfe.

Bei einer Pressekonferenz am 30. November 2015 im OÖ. Presseclub wurde anhand eines Beispielprojekts in Nordost-Indien aufgezeigt, wie Sternsinger-Hilfsprojekte die Lebensbedingungen von Menschen nachhaltig verbessern.

Auch heuer werden rund um den Jahreswechsel österreichweit wieder ca. 85.000 SternsingerInnen aus etwa 3.000 Pfarren singend unterwegs sein – allein in Oberösterreich sind es 16.000 Mädchen (sie stellen zwei Drittel), Buben und auch Erwachsene. Im Vorjahr wurden in ganz Österreich 16,2 Millionen Euro gespendet; Oberösterreich war Spitzenreiter mit rund 3,2 Millionen Euro. Seit dem Beginn der Sternsingeraktion 1954 konnten bereits über 380 Millionen Euro ersungen werden. Dieses Geld wird von der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, jährlich in mehr als 500 Projekte investiert. Das Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe. Mag.a Mayella Gabmann, Abteilungsleiterin der Katholischen Jungschar der Diözese Linz, erklärt: „Die Menschen in den Armutsgebieten des Südens wissen selbst am besten, was vor Ort am dringendsten benötigt wird, um die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Es fehlt ihnen aber oft an Ressourcen und Know-how. Die Mittel der Dreikönigsaktion helfen dabei, Ideen für eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen.“ Besonders wichtig dabei ist die Zusammenarbeit mit lokalen ProjektpartnerInnen, die eine langfristige positive Veränderung erst ermöglichen.

 


„Es braucht nur eine/n Jugendliche/n, um ein Dorf zu verändern!“

 

Wie diese Hilfe zur Selbsthilfe konkret funktioniert, zeigt ein Projekt in Nordost-Indien für Jugendliche, das bei der Pressekonferenz von Mayella Gabmann, dem Bildungsreferenten der Dreikönigsaktion Luggi Frauenberger und von zwei ProjektpartnerInnen aus Indien vorgestellt wurde. Diese besuchen derzeit in Oberösterreich Schulen und Sternsingergruppen in Pfarren, um das Projekt zu präsentieren. Projektpartner ist die Non-Profit-Organisation I-Card, das „Institute for Culture and Rural Development“. I-Card hat es sich zum Ziel gesetzt, Jugendlichen in Assam und Arunachal in Nordost-Indien, die der Volksgruppe der Misings angehören, eine berufliche Zukunft zu ermöglichen. Gleichzeitig werden sie zu MultiplikatorInnen der Veränderung in ihren Heimatdörfern. Das Motto: „Es braucht nur eine/n Jugendliche/n, um ein Dorf zu verändern!“

Anita Mili, Projektkoordinatorin bei I-Card, erläutert die Situation der Misings in Nordost-Indien. Der Klimawandel verschärft die alljährlichen Überflutungen, die nicht nur die Ernte, sondern auch die Dörfer zerstören. „Die Kinder arbeiten auf den Feldern, bauen Reis an, hüten Tiere, gehen fischen oder beaufsichtigen die kleinen Geschwister – dabei kommt die Schulbildung zu kurz. Obwohl es bei den Misings kein Kastensystem gibt, sind Frauen in der Gesellschaft weniger angesehen, haben keine Arbeitsmöglichkeit und sind häufig häuslicher Gewalt ausgesetzt“, schildert Anita Mili die Lebensbedingungen vor Ort.

Hier setzt das Projekt an, in dem Rajen Perme mit seiner Frau mitarbeitet. 2002 wurde in deren Haus das Ausbildungszentrum „Shooting Star“ für Jugendliche gegründet. Die Ausbildung dauert jeweils ein Jahr; inzwischen läuft der 14. Durchgang. Für jeden Ausbildungslehrgang werden 20 SchulabbrecherInnen aus 20 Dörfern ausgewählt. Es sind Jugendliche, die am Rande der Gesellschaft und des Dorflebens stehen. Wie diese Chance ihr Leben verändert, berichtet Rajen Perme aus eigener Erfahrung und mit großer Freude: „Die vergangenen 14 Jahre haben gezeigt, dass diese Jugendlichen talentiert sind und großes Potential in sich tragen – sie sind in der Lage, ihre Familien zu erhalten.“



Jugendliche als MultiplikatorInnen für eine lebenswerte Zukunft

 

In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt hauptsächlich auf der Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen. Drei Monate lang sind sie im Rahmen der Ausbildung auf „Kontakttour“ durch Indien, um andere Lebensweisen kennenzulernen und umgekehrt die Mising-Kultur in Indien bekannt zu machen. „Diese Zeit ist sehr wertvoll für die Jugendlichen, weil sie von Lösungen erfahren, die andere schon für die gleichen Probleme gefunden haben“, so Rajen Perme.

Auf das Ausbildungsjahr folgt die „Probezeit“ in den Dörfern – jedes Jahr werden von den Jugendlichen 40 neue Dörfer besucht. Sie gehen von Haus zu Haus und knüpfen erste Kontakte mit der Bevölkerung. Gemeinsam wird versucht, ein Bewusstsein für Problemstellungen zu schaffen, zum Beispiel auch, indem diese in Theaterstücken spielerisch thematisiert werden. Die Jugendlichen initiieren Selbsthilfegruppen für Jugendliche, Frauen und Ältere. „So kommen die DorfbewohnerInnen mit I-Card in Berührung – und diese Selbsthilfegruppen sind Anknüpfungspunkte für die Weiterarbeit von I-Card-MitarbeiterInnen“, weiß Rajen Perme. Der gemeinsame Einsatz der Jugendlichen entwickelt sich in eine nachhaltig wirksame und alle Misingdörfer umfassende Bewegung, die „Young Mising Association“.

Nach der sechsmonatigen Probezeit haben die Jugendlichen die Möglichkeit, ein Handwerk zu erlernen: für Mädchen ist das etwa Weben oder Schneidern, Jungen erlernen den Beruf des Tischlers, Schweißers oder Installateurs. Sie erhalten auch das nötige Werkzeug. „Mit dieser soliden Berufsausbildung kehren sie in ihr Heimatdorf zurück, wo sie ihre eigene Familie erhalten und die Entwicklung des gesamten Dorfes unterstützen. Sie arbeiten also für sich UND für die Gesellschaft – und sind ein positives Beispiel für andere Jugendliche, auch selbst etwas zur Entwicklung des Dorfes beizutragen“, erklärt Rajen Perme den „Schneeball-Effekt“ dieses Projekts. So motivieren sie etwa andere Jugendliche, die Schule abzuschließen. Oder sie helfen nach einer Überschwemmung, Brücken wieder aufzubauen, Straßen herzurichten oder einfache Toiletten zu installieren.

Dieses Projekt zeigt sehr deutlich, was auch in den anderen 500 Projekten zum Tragen kommt, so Mayella Gabmann: „Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar nimmt die Menschen vor Ort als wichtige Partner ernst – und ermöglicht so gemeinsam mit ihnen ein selbstbestimmtes Leben und eine bessere Zukunft. Ein großes Danke allen SpenderInnen hier in Oberösterreich, die die SternsingerInnen in ihrem Einsatz für eine bessere Welt unterstützen!“

Hintergrundinfos und Downloads von Pressefotos, Cartoons und Grafiken unter www.dka.at/sternsingen/medienservice

 

Infos und Kontakt:
Mag.a Mayella Gabmann
Abteilungsleitung und Öffentlichkeitsarbeit
Kath. Jungschar Diözese Linz
M: 0676 880 111 410
E: mayella.gabmann@dioezese-linz.at

 

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download

 

Pressefotos von der PK zum Download (Diözese Linz / honorarfrei)

 

Foto 1
V. l.: Mayella Gabmann (Kath. Jungschar Diözese Linz), Anita Mili (Projektpartnerin Indien), Rajen Perme (Projektpartner Indien), Luggi Frauenberger (Dreikönigsaktion).
 

Foto 2

V. l.: Mayella Gabmann (Kath. Jungschar Diözese Linz), Anita Mili (Projektpartnerin Indien), Rajen Perme (Projektpartner Indien), Luggi Frauenberger (Dreikönigsaktion).

 

Foto 3
Foto 3: V. l.: Luggi Frauenberger (Dreikönigsaktion), Rajen Perme (Projektpartner Indien), Anita Mili (Projektpartnerin Indien), Mayella Gabmann (Kath. Jungschar Diözese Linz)

 

Foto 4
Rajen Perme (l., Projektpartner Indien), Anita Mili (Projektpartnerin Indien)

 

Foto 5

Rajen Perme (l., Projektpartner Indien), Anita Mili (Projektpartnerin Indien)

 

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