Montag 13. Mai 2024

"Wunder von Trient" oder päpstlich-kurialer Betrug?

Prof. Dr. Klaus Unterburger

Mittwoch, 13. Juli 2016, 16.15 Uhr
Prof. Dr. Klaus Unterburger
Professor für Historische Theologie / Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg

Reformation der Kirche war ursprünglich kein konfessioneller Begriff, sondern eine Forderung, mit der sich im Spätmittelalter eine Vielzahl von Wünschen, Idealen und Utopien verbanden. So war auch die katholische Kirche vor, während und nach dem Auftreten Luthers, Zwinglis und Calvin durch zahlreiche Reformversuche geprägt. Wurden diese vom Trienter Konzil (1545-1563) aufgegriffen und dann durch Papst und Kurie umgesetzt, oder vielmehr blockiert und verhindert? Beide Thesen wurden in der Kirchengeschichtsschreibung begründet und vertreten. Diese Frage fundiert zu beantworten, bedeutet einen Schlüssel zur Deutung von katholischer Reform und Gegenreformation zu besitzen und das Weiterwirken dieser Weichenstellungen bis ins 20. Jahrhundert hinein verstehen zu können.

 

Der Vortrag zum Nachhören

 

Lebenslauf


Geb. 1971 in Wunsiedel (Nordostbayern), nach dem Abitur 1990 Doppelstudium der Katholischen Theologie und der Philosophie in München, 1996 Magister in Philosophie und Assistent für mittlere und neue Kirchengeschichte, 1998 Lizentiat in katholischer Theologie, Anfang 2004 Promotion zum Dr. theol., seit Assistent, später Oberassistent für mittlere und neue Kirchengeschichte in Münster, dort 2008 Habilitation. Nach einigen Lehrstuhlvertretungen seit 2012 Ordinarius für mittlere und neue Kirchengeschichte an der Universität Regensburg.

 

Publikationen (Auswahl)

 

Dissertation

  • Das bayerische Konkordat von 1583. Die Neuorientierung der päpstlichen Deutsch-landpolitik nach dem Konzil von Trient und deren Auswirkungen auf das Verhältnis von weltlicher und geistlicher Gewalt, (MKhS 11), Stuttgart 2006.

 

Neue Monographie zu Luther

  • Unter dem Gegensatz verborgen. Tradition und Innovation in der Auseinanderset-zung des jungen Martin Luther mit seinen theologischen Gegnern (= KLK 74), Münster 2015.


Zahlreiche einschlägige Aufsätze u.a.:

  • Karl Schellhass und die Nuntiatur Feliciano Ninguardas in Süddeutschland (1580-1583), QFIAB 87 (2007) 186-223.
  • Zwischen Irenik und Kontroverstheologie. Der Einfluss des Humanismus auf die Ausbildung konfessioneller Wissenskulturen, in: Gernot Müller (Hg.), Humanismus und Renaissance in Augsburg. Kulturgeschichte einer Stadt zwischen Spätmittelalter und Dreißigjährigem Krieg, Berlin-New York 2010, 61-84.
  • Kanonisch und frei. Das Verfahren der frühneuzeitlichen Abtswahl als Spiegel kon-kurrierender Wertesysteme, in: Christoph Dartmann / Günther Wassilowsky / Thomas Weller (Hg.), Technik und Symbolik vormoderner Wahlverfahren (HZ Beiheft 52), München 2010, 201-218.
  • Glaube, Zweifel und Gewissheit. Das Ringen um Konversionen zur katholischen Kirche und die Ausbildung der theologischen Apologetik in der Frühen Neuzeit, in: Barocke Bekehrungen. Konversionsszenarien im Rom der frühen Neuzeit. Hg. von Ricarda Matheus, Elisabeth Oy-Marra und Klaus Pietschmann, Bielefeld 2013, 149-171.
  • Erfurter Anfänge. Die augustinische Totus homo-Ekklesiologie als reformationsgenerierender Faktor beim jungen Luther, in: Sebastian Holzbrecher/Torsten W. Müller (Hg.), Kirchliches Leben im Wandel der Zeiten. Perspektiven und Beiträge zur (mittel-)deutschen Kirchengeschichte. FS Josef Pilvousek (= Erfurter Theologische Studien 104), Würzburg 2013, 215-227.
  • Bischofsamt und weltliche Obrigkeit auf dem Konzil von Trient und in der nachtridentinischen Reform, in: Johannes Wischmeyer (Hg.), Zwischen Ekklesiologie und Administration. Modelle territorialer Kirchenleitung und Religionsverwaltung im Jahrhundert der europäischen Reformation (= Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz. Beiheft 100), Göttingen 2013, 67-82.
  • „Reform der ganzen Kirche“. Konturen, Ursachen und Wirkungen einer Leitidee und Zwangsvorstellung im Spätmittelalter, in: Andreas Merkt/Günther Wassi-lowsky/Gregor Wurst (Hg.), Reformen in der Kirche. Historische Perspektiven (= Quaestiones Disputatae 260), Freiburg 2014, 109-137.
  • Kardinal Otto Truchseß von Waldburg, die Römische Kurie und das Konzil von Trient, in: Thomas Groll (Hg.), Kardinal Otto Truchseß von Waldburg (1514-1573), Augsburg 2015 (= Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte 49 [2015]) 157-178.

Mag.a  Hermine Eder
Mag.a Hermine Eder
Leitung PR und Kommunikation
Katholische Privat-Universität Linz
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Bethlehemstraße 20
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