Dienstag 7. Mai 2024

Ökologisierung des Verkehrs in Oberösterreich beschleunigen!

Dem erfolgreichen Abschluss des UN-Klimaschutzvertrages müssen nun konkrete Maßnahmen folgen. Pro Jahr verbrauchen alleine die Autos von Oberösterreichs Haushalte rund 630 Millionen Liter Sprit.

Seit dem Jahr 1990 sind die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs in Oberösterreich um zwei Drittel gestiegen. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen für ein erdölfreies Verkehrssystem. Verstärkter Klimaschutz im Verkehr kurbelt die Wirtschaft an.

"Das Pariser Klimaabkommen hat das Ende der schmutzigen Energieträger Erdöl und Kohle eingeläutet und den Startschuss für die Modernisierung der globalen Wirtschaft gegeben. Jetzt müssen alle ihr Möglichstes tun und konkrete Maßnahmen umsetzen", betont VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen. In Oberösterreich ist der Verkehr ein großes Klimaschutzproblem. Seit dem Jahr 1990 sind die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs um zwei Drittel gestiegen, während es in anderen Sektoren, wie Energie, Landwirtschaft und Raumwärme einen Rückgang gab.

Der VCÖ weist darauf hin, dass allein die privaten Autos von Oberösterreichs Haushalten pro Jahr rund 630 Millionen Liter Sprit verbrauchen, davon rund zwei Drittel Diesel, der zusätzlich viele gesundheitsschädliche Schadstoffe verursacht. Zusätzlich kommen zu dieser großen Spritmenge der Treibstoffverbrauch der betrieblichen Autos und des Lkw-Verkehrs.  "Der Verbrauch von Diesel und Benzin ist in den kommenden drei Jahrzehnten auf null zu bringen. Eine große, aber bewältigbare Herausforderung", betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Mit einer 3-Säulen-Strategie "Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern und Verbrauch verringern" ist eine erdölfreie Mobilität erreichbar.

Investitionen in eine erdölfreie Mobilität kurbeln die Wirtschaft an. Pro 100 Millionen investierter Euro schaffen der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs sowie der Radfahrinfrastruktur um rund 50 Prozent mehr Arbeitsplätze als der Bau von Autobahnen. Eine Studie des britischen Instituts Cambridge Econometrics zeigt, dass in Europa bis zum Jahr 2030 zusätzlich bis zu einer Million Vollzeitarbeitsplätze geschaffen werden können, wenn der Treibstoffverbrauch durch den verstärkten Einsatz von E-Fahrzeugen deutlich verringert wird.

Der VCÖ fordert einen starken Ausbau des klimafreundlichen Mobilitätsangebots. Neben einem dichten Öffi-Netz in den Städten braucht es mehr Stadt-Umland-Verbindungen und die gute  Anbindung der regionalen Zentren an das öffentliche Verkehrsnetz. Großen Aufholbedarf gibt es auch bei der Infrastruktur für den Radverkehr. "Die Verkehrsinfrastruktur braucht eine klimafreundliche Mobilitätssanierung", betont VCÖ-Expertin Rasmussen und führt weiter aus: "In Zukunft soll jedes neue Verkehrsinfrastrukturprojekt einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und keines im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen stehen."  Einen großen Beitrag zu einem klimafreundlichen Verkehrssystem leistet eine verkehrssparende Siedlungspolitik, die Stärkung der Nahversorgung und ein Stopp des Baus von Supermärkten und Einkaufszentren auf der grünen Wiese.

Nötig ist zudem auf Bundesebene eine umfassende Ökologisierung des Steuersystems  sowie die Abschaffung von steuerlichen Anreizen zum Autofahren, wie beispielsweise der Steuervorteil für die private Nutzung von Dienstwagen sowie die steuerliche Begünstigung von Diesel. Zudem braucht es ein umfassendes Maßnahmenpaket für einen klimafreundlichen Gütertransport. Auf EU-Ebene ist Kostenwahrheit im Lkw-Transport herzustellen, auf nationaler Ebene ist der Bahngüterverkehr zu forcieren sowie in den Städten CO2-freie Güterlogistik.

 

Der VCÖ hat Tipps zusammengestellt, wie jeder und jede Einzelne im Mobilitätsbereich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. Die Tipps gibt es unter www.vcoe.at

 

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