Die lange Erzählung mit einer ganzen Reihe von Menschen, die hin zu Jesus finden, wird eröffnet mit einem, der da stehen bleibt: Johannes, der Täufer. Der Verfasser des Evangeliums will so ausdrücken: die Bewegung des Täufers kommt zum Stillstand, wenn Jesus anfängt zu wirken. Der Prophet selbst weist die, die ihm selbst bisher gefolgt sind, auf Jesus hin. Er ist der Fingerzeig, der sie auf Jesu Weg bringt. Damit ist er ein Urbild für all die vielen „Fingerzeig“-Menschen, die andere zu Jesus führen.
So. 7. 1. 2024 Taufe des Herrn, Sonntag nach dem 6. Januar
1. Lesung: Jes 42,5a.1-4.6-7
5a So spricht Gott, der HERR:
1 Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze;
das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. (…)
Einfühlsam, schützend, behütend und aufrichtend wird der „Gottesknecht“ beschrieben. Es kann das Volk „Israel“ im Ganzen gemeint sein oder der kommende Messias JESUS.Der Messias bringt Recht für „Israel“ und alle Völker. Und er hat damit Erfolg! Nicht gewaltsam setzt er Recht durch, sondern in der Kraft des ihm verliehenen Geistes JHWHs und von JHWH selbst an die Hand genommen. Indem der Gottesknecht zum „Bund“ für Israel und „Licht“ für die Völker wird (V. 6), tragen „Israel“ und die Völker durch Beachtung der „Tora“ zu Recht und Gerechtigkeit bei.
Wir sehen im Fernsehen die schrecklichen Bildern vom Krieg. Wir sind weit weg von diesem „Knecht Gottes“ gekommen.
Fest der heiligen Familie, Sonntag in der Weihnachtsoktav 31. 12. 2023
2. Lesung: Kol 3,12-17 Schwestern und Brüder!
12 Bekleidet euch,
als Erwählte Gottes, Heilige und Geliebte,
mit innigem Erbarmen. Güte, Demut, Milde, Geduld! (…)Am Anfang des Textes steht ein sog. Tugendkatalog, Kol 3,12-15. Solche waren in der Antike beliebt als Orientierung für ein gemeinschaftsförderliches Verhalten. Es geht um viele Formen der Zuwendung und gegenseitige Akzeptanz. Vor allem Vergebung und Liebe sind der Kitt für gelingende Beziehungen. Die Einzelnen sollen sich als Glieder des einen Leibes Christi – d.h. der Kirche – verbunden wissen und schätzen.
So. 24. 12. 2023 – Augustinus, Aus einer Weihnachtspredigt
Der die Welt zusammenhält, lag in der Krippe: er war Säugling und (Gottes) Wort. Den die Himmel nicht fassen, den trug der Schoß einer einzigen Frau.
...Welch offensichtliche Ohnmacht und bewunderungswürdige Demut, in der sich die ganze Gottheit auf diese Weise verbarg.
...
Möge er an uns seine Gaben vollenden, er, der nicht davor zurückschreckte, unsere Lebensanfänge zu übernehmen; er soll uns zu Söhnen (und Töchtern) Gottes machen, der unseretwegen ein Sohn des Menschen werden wollte.