Ein Philosoph stand vor einer Gruppe von Studenten. Er hatte ein großes, durchsichtiges Gefäß vor sich aufgestellt. Als der Unterricht begann, begann er stillschweigend das Gefäß mit großen Flusssteinen bis zur Oberkante zu füllen. Anschließend fragte er die Studenten, ob das Gefäß voll sei. Sie stimmten überein, dass es gefüllt war.
Sodann holte der Professor eine Kiste mit Kieselsteinen hervor und schüttete sie in das Gefäß. Er rüttelte es leicht. Die Kieselsteine fielen in die freien Bereiche zwischen den Flusssteinen. Die Studenten lachten. Er fragte sie wieder, ob das Gefäß jetzt voll sei. Sie stimmten ihm wieder zu.
Daraufhin nahm der Professor eine Kiste mit Sand und schüttete ihn in das Gefäß. Der Sand rieselte in alle Ritzen und füllte alle noch vorhandenen Zwischenräume auf.
„Jetzt“, sagte der Professor „möchte ich, dass ihr dies auf euer Leben übertragt.“
Die großen Flusssteine sind die wirklich wichtigen Sachen im Leben – eure Familie, eure Kinder, euer Partner, eure Gesundheit, vielleicht auch euer Beruf, eure Berufung, Gott.
Die Kieselsteine sind die anderen Dinge im Leben, die zwar eine Bedeutung haben, aber in einem geringeren Ausmaß. Alles was den Alltag füllt.
Der Sand ist alles Übrige, das Kleinzeug und das Unwichtige, das was keinen bleibenden Wert für euch hat.
Wenn ihr den Sand oder die Kieselsteine zuerst in das Gefäß gebt, ist kein Platz mehr für die Flusssteine. Dasselbe gilt für euer Leben. Wenn ihr all eure Zeit und Energie für Nebensächlichkeiten und die materiellen Dinge einsetzt, dann habt ihr niemals Raum für die Dinge, die wirklich wichtig sind im Leben.
Wir laden in der Fastenzeit dazu ein, Steine in ihrer unterschiedlichen Größe, Form und Funktion als Symbole zu sehen.
An den Fastensonntagen sowie beim Versöhnungsgottesdienst und in der Karwoche werden dazu Impulse gestaltet.
Wir wollen dazu anregen, in dieser Zeit den Blick auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben - die großen Steine - zu lenken und diesen Raum zu geben.