Ein junger Feigenbaum steht inmitten eines wunderbaren und ertragreichen Weingartens.
Seit Jahren wartet der Besitzer darauf, dass er endlich Früchte trägt. Doch vergeblich.
Unnütz steht er da und nimmt den ertragreichen Weinstöcken im Weingarten nur das Licht und den Platz weg.
„Hau ihn um!“
Doch der Gärtner bittet um Nachsicht und eine zweite Chance für den jungen Feigenbaum.
Denn nicht jeder Baum ist gleich.
Der eine oder andere braucht eben ein bisschen mehr um gedeihen und Früchte entwickeln zu können.
Ein bisschen mehr Zeit, Geduld und Toleranz.
Vielleicht hilft eine Bodenprobe um zu sehen, an welchen Nährstoffen es mangelt und was er braucht um gedeihen zu können.
Der geduldige Gärtner will den Boden um ihn herum lockern und düngen.
Er will den jungen Baum nähren, stärken und umsorgen, in der Hoffnung, dass es ihm gelingt, ihn aufzupäppeln.
Mit viel Zuwendung, Geduld und Fürsorge.
Damit auch aus ihm was werden kann.
Gott, der geduldige Gärtner unseres Lebens schenkt uns die Barmherzigkeit für eine zweite Chance.
Uns allen. Immer.
2. FASTENSONNTAG
„Fenster öffnen – in Beziehung treten“
Mit dem Himmel in Beziehung sein
Jesus nimmt drei seiner Jünger mit auf einen Berg. Weg vom Alltag, weg von den Sorgen und Unsicherheiten. Am Berg Tabor öffnet sich für sie ein Fenster zum Himmel. Doch diese Herrlichkeit ist nur ein Vorgeschmack. Sie müssen wieder hinabsteigen, zurück zu den schweren Herausforderungen der kommenden Zeit.
So ist es auch mit uns. Es gibt Momente, in denen wir Gottes Nähe intensiv spüren und mit dem Himmel in Beziehung sind.
Heute blicken wir durch das Fenster auf eine Spirale aus ineinander verlaufenden Farben. Die Spirale steht für Bewegung, für in Beziehung sein.
Sie steht für Wachstum im Glauben, manchmal mit klaren Momenten der Nähe zu Gott, manchmal mit Phasen des Zweifels oder der Suche.
Die ineinanderfließenden Farben erinnern daran, dass alles miteinander verbunden ist. Freude und Trauer, Licht und Schatten, Hoffnung und Herausforderungen im Alltag. So wie sich die Farben am Bild vermischen, so fließen auch unsere Erfahrungen ineinander über und formen unseren Glaubensweg.
Das Fenster zum Licht bleibt offen und bringt uns
mit dem Himmel in Beziehung.
1. FASTENSONNTAG
„Fenster öffnen – In-Beziehung-Treten“
Am ersten Fastensonntag öffnet sich für uns ein Fenster, das ganz in gelb gehalten ist. Es gibt auch eine dunkle Stelle, die sich eingeschlichen hat.
Gelb steht hier für die Wüste, in der Jesus 40 Tage gefastet hat und die dunkle untere Seite drückt die Schattenseiten sowie die Versuchungen aus, denen er in der Wüste ausgesetzt ist.
In der Wüste sein bedeutet: mit sich selbst in Beziehung zu sein, sich auszuhalten, zurückgeworfen auf sich selbst zu sein.
Die Fastenzeit fordert uns heraus, unsere Versuchungen zu hinterfragen, uns ihnen zu stellen und wandeln zu lassen.
Jesus ist uns ein Vorbild, er macht uns Mut, sich den eigenen Schattenseiten zu stellen und den Versuchungen zu widerstehen.