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Am Schluss der Messe, fast am Ende,
bevor sie aus ist, an der Wende,
der Priester nimmt ein Buch zur Hand
und er verlautbart allerhand.
Dieses Buch war handgeschrieben,
die Handschrift konnte man da üben.
„Verkündbuch“ wurde es genannt,
den Ält’ren ist es noch bekannt.
In meinem langen Pfarrerleben
hat’s insgesamt drei Bücher geben,
die ich selber hab’ geschrieben.
Historiker, die werden’s lieben.
Im Archive sie jetzt stehen,
dort kann man jederzeit nachsehen,
was in den Jahren ist gewesen,
das kann man heute noch dort lesen.
In dem Buch steht vieles drinn,
so manches kommt mir in den Sinn:
Wann Messen sind an all den Tagen,
das muss man der Gemeinde sagen.
Es kommen dann an nächster Stelle
Taufe, Hochzeit, Sterbefälle.
Man möge zu den Feiern kommen,
an Freud und Leid wird teilgenommen.
Und in dem Gemeindeleben
da kann es allerhand noch geben:
Da gibt es eine Frauenrunde,
Ministranten-, Jungscharstunde.
Auch der Pfarrgemeinderat
demnächst eine Sitzung hat.
Der Kirchenchor hat eine Probe,
den großen Eifer ich sehr lobe.
Das Pfarrblattteam kommt auch zusammen,
dort beraten Herrn und Damen,
was das Pfarrblatt soll enthalten,
wie ansprechend wir es gestalten.
Und Elternabende gibt’s auch,
sind jedes Jahr ein fester Brauch.
Für’s Fest der Erstkommunion,
da gibt es eine Probe schon.
Firmlinge macht euch bereit,
am Freitag ist die Spiri-Night!
Es gibt auch Beichtgelegenheit,
die Beichte von der Schuld befreit.
Die Bußfeier, die gibt es auch –
ein neuer und recht guter Brauch.
Um die Bibel zu verstehen,
sollt zu einem Kurs ihr gehen !
Ein Abend dann zum Meditieren,
der soll euch in die Tiefe führen.
Das Bildungswerk lädt alle ein,
im Pfarrsaal wird ein Vortrag sein.
A wicht’ge Sammlung wird vermeld’t,
man kann sich richten dann das Geld.
Zum Konzert lädt herzlich ein
vom Orte der Musikverein.
Die Feuerwehr, die jubiliert,
ein Zeltfest wird da inszeniert.
Ein Theater gibt es wieder,
kommt recht zahlreich, Schwestern, Brüder.
So Vieles soll der Pfarrer sagen,
da muss ich seufzen, muss ich klagen.
Wer von den Jungen, von den Alten
kann das Alles denn behalten?
Unser Hirn ist strapaziert,
das Merken nicht recht funktioniert.
So vieles strömt heut’ auf uns ein,
ins Hirnkastl geht nichts mehr rein.
Früher gab’s als großen Schatz
im Gehirn viel Speicherplatz.
Doch dieser Platz ist arg geschwunden.
Man hat daher etwas erfunden.
Ein Wochenblatt wird jetzt geschrieben,
dies Blatt die Leute wahrlich lieben.
Der Zettel wird beinah verehrt,
ist jede Woche heiß begehrt.
Am Freitag wird das Blatt gemacht
und mittags schon in d’Kirch’ gebracht.
Vereinzelt dann schon Leute kommen,
dies Wochenblatt wird mitgenommen.
Am Sonntag geh’n fast alle weg,
das ist der Sinn, das ist der Zweck.
Auch an den ersten Wochentagen
manche nach dem Zettel fragen.
Man braucht gar nicht zur Kirche geh’n,
im Internet ist’s auch zu seh’n.
Man braucht da nur auf d’homepage klicken
und kann das Wochenblatt erblicken.
Informieren will das Blatt,
das jeder dann zuhause hat.
Vor allem lädt es alle ein,
bei manchem auch dabei zu sein.
Denn dieses Blatt enthält die Bitt:
Tut bei manchen Sachen mit !
Dieser Zettel trägt auch bei,
dass die Pfarr’ lebendig sei.
Jetzt endlich kommt, ihr Herrn und Damen,
das stets ersehnte Predigt – Amen.