29. Sonntag im Jahreskreis 19. 10. 2025
2 Verkünde das Wort,
tritt auf,
ob gelegen oder ungelegen,
überführe, weise zurecht, ermahne,
in aller Geduld und Belehrung!
Immer wieder ging es um treues Festhalten am Glauben, um Bewährung, heute wird der Adressat nun zu aktivem Tun beschworen. Er soll nicht nur still aushalten, sondern selbst verkünden und andere lehren. Der Schüler wird zum Lehrer. All das, was er im Mitleben mit dem Autor (fiktiver Paulus) und in der Lektüre der Schrift gelernt hat, soll er nun seiner Gemeinde zu deren Stärkung vortragen.
Ein großes Vertrauen wird hier in die Hl. Schrift gelegt, generell in eine zeit-übergreifende Inspiration und Wahrheit.
Evangelium: Lk 18,1-8
In jener Zeit
1 sagte Jesus seinen Jüngern durch ein Gleichnis,
dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten
(…)
8 Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt,
den Glauben auf der Erde finden?
Es sind die JüngerInnen Jesu, die zum steten Gebet angehalten werden. Sie werden in V. 1 explizit benannt.
Es sind also zu allen Zeiten diese Auserwählten, denen Erhörung verheißen wird. Im Kontext der davor erzählten Endzeitrede (17,22-37) und mit Blick auf V. 8 geht es bei dem, was erbeten wird, wohl vor allem um die Wiederkunft Christi.
Was kann das heißen?
„Wir sollen uns nicht gewöhnen an das Kriegsführen und das Böse“ (Papst Franziskus), vielmehr die lebendige Sinnidee in uns tragen, dass einmal wieder alles gut wird. Diese Erwartung und Sehnsucht, das nenne ich Glaube an die „Wiederkunft Christi“: Wiedergutmachung, Restauration, Restitution, Heilung.
Diese Sehnsucht nach Sinn für alle, denen er verwehrt wurde, das belebt und trägt das Beten.