27. Sonntag im Jahreskreis 5. 10. 2025
7 Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben,
sondern den Geist der Kraft,
der Liebe und der Besonnenheit. (…)“
Der Dienst des Hirten und die Weitergabe des Glaubens ist dem Verfasser wichtig:
die Gnade Gottes wieder entfachen;
Geist der Kraft, Geist der Liebe, Geist der Besonnenheit;
Zeugnis für den Herrn;
Gott gibt die Kraft;
Glaube und Liebe, durch Christus Jesus geschenkt;
das kostbare Gut, uns anvertraut,
bewahren durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt.
Evangelium: Lk 17,5-10
In jener Zeit
5 baten die Apostel den Herrn:
Stärke unseren Glauben!
6 Der Herr erwiderte:
Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn,
würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen:
Entwurzle dich und verpflanz dich ins Meer!
und er würde euch gehorchen. (…)
Im Wegverlauf des Lukasevangeliums spielt sich diese Episode nicht allzu lang vor dem Einzug in Jerusalem ab. Jesus ist schon eine ganze Weile mit seinen Jüngern unterwegs, einem Lernweg der Nachfolgegemeinschaft. Die „Methode“=der Weg müsste den Apostel schon bekannt sein. Trotzdem fehlt es ihnen noch an Sicherheit und Gewissheit.
Jesus provoziert mit den Bildern vom Maulbeerfeigenbaum, der ins Meer verpflanzt werden kann, und vom kleinen Senfkorn.
Schließlich steht den JüngerInnen eine Portion Demut und Bescheidenheit gut an, sie bleiben „Knechte“. Der Glaube, die Kraft dazu, das ist in vielem Gnade und Geschenk.
Der Hl. Augustinus sagt, er ist eine innere Haltung, ein Akt des Vertrauens, der Hingabe und Liebe.
Wer kann schon ganz über seine Seelenverfassung Auskunft geben? Wer kann sagen, er/sie habe sein/ihre Seele im Griff? Glaubenszweifel, Depression, Gefühle holen uns stark ein. In Krisen des Lebens, da merkt man plötzlich, da bräuchte man einen Hand, eine Person, eine Adresse.
Wieviel sind dann die Klage- und Bittgebete der Psalmen wert!
Und in guten Zeiten, wie schön, eine Adresse zu haben, wen man das sagen und verkünden kann!
Oder in großen Entscheidungen, da ist es gut, einen „Dritten“ einzuweihen, z. B. beim Taufen, bei einer Eheschließung.
Der Glaube, er ist eine Grundtugend christlichen Lebens – so der Hl. Augustinus, ist Haltung, ist Hingabe, Vertrauen. Er bleibt letztlich ein Geschenk und eine Gnade. Wir „haben nur unsere Schuldigkeit getan“, wenn wir in Krisenzeiten durchgekommen sind, weil der Glaube (durch Gnade) uns getragen hat.