4. Sonntag der Osterzeit 21. 4. 2024
und wird deshalb vor dem Hohen Rat verhört. Petrus, der Jesus noch wenige Wochen zuvor dreimal verleugnet hatte, bekennt sich nun in aller Öffentlichkeit zu ihm.
Evangelium: Joh 10,11-18
In jener Zeit sprach Jesus:
11 Ich bin der gute Hirt.
Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
12 Der bezahlte Knecht aber,
der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören,
sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht;
und der Wolf reißt sie und zerstreut sie.
Er flieht, (…)
Im vorliegenden Abschnitt wird zunächst die tägliche Praxis der damaligen Hirten- und Herdenwelt aufgegriffen. Verschiedene Besitzer von Schafen ließen diese von Hirten weiden und abends in einem gemeinsamen Pferch versammeln, der von einem Türhüter bewacht wurde. Gelegentlich konnte auch eine angemietete Person den Hirtendienst übernehmen („Knecht“). Diese hatte aber nicht solch ein inniges Verhältnis zu den anvertrauten Tieren wie der Hirt selbst. Diesen Unterschied streicht Jesus heraus und wendet ihn auf sich und die Seinen an. Es ist anzunehmen, dass bei Gefahr ein Hirt durchaus versucht, diese von den Schafen abzuwehren, aber im extremen Ernstfall sein Leben wohl nicht drangeben würde.
In der Übertreibung Jesu liegt seine Bereitschaft zur Lebenshingabe, die jedoch nicht als ein Unglück interpretiert wird, sondern als hoheitlich-souveräner Akt aus eigenem Antrieb. Dieser wiederum entspringt der Liebe Gottes des Vaters und dem innigen gegenseitigen „Kennen“ beider, die auch die Schafe einbezieht. Aus diesem Beziehungsgeschehen soll auch die Gemeinde ihre Identität und ihr Selbstverständnis gewinnen.
Gebet: Gott, wir sind deinem Sohn Jesus begegnet als dem, der sich für uns hingegeben hat und mit uns lebt. Er begegnet uns im Wort, das er zu uns spricht, im Brot der Eucharistie, das wir immer wieder empfangen. Stärke uns im Glauben an ihn, dass wir mutig und zuversichtlich ihm verbunden unseren Weg heute gehen können. Amen.