Palmsonntag 2. 4. 2023
sondern er reitet auf einem Esel. Damit setzt er ein prophetisches Zeichen. Schon der Prophet Sacharja hatte von einem Friedenskönig geträumt. Er beherrscht Menschen nicht, sondern richtet sie auf. Dazu ein Zitat aus Ps 118, 25 „Ach, HERR, bring doch Rettung! Ach, HERR, gib doch Gelingen! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN!“
1. Lesung: Jes 50,4-7 – 3. Lied vom Gottesknecht
Evangelium: Mt 26,14 - 27,66
Die Passionslesung aus dem Matthäusevangelium lässt uns den Leidensweg Jesu mitgehen, Schritt für Schritt. Der Text geht durch viele dramatische Höhen und Tiefen, durch Abgründe menschlichen Verhaltens, durch Emotionen, unausgesprochene Gedanken.
Augustinus +430, Aus einer Predigt. Auch wir wollen uns des Kreuzes rühmen
Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus bewirkt feste Hoffnung auf Herrlichkeit und lehrt uns Geduld. Was dürften sich die Herzen der Glaubenden nicht von der Gnade Gottes versprechen, da es dem einzigen Sohn Gottes, der mit dem Vater gleichewig ist, nicht genug war, als Mensch aus den Menschen geboren zu werden: er wollte von den Händen der von ihm erschaffenen Menschen den Tod erleiden! Großes ist uns von Gott für die Zukunft versprochen. Aber viel größer ist, was schon für uns geschah und was wir festlich feiern. Was waren die Gottlosen - wir -, und wo waren sie, als Christus für sie starb? Wer könnte zweifeln, daß er den Heiligen sein Leben geben wird, nachdem er ihnen bereits seinen Tod geschenkt hat? Warum zögern die gebrechlichen Menschen, zu glauben, daß sie einst bei Gott leben werden? Viel unglaublicher ist, was bereits geschah: daß Gott für die Menschen gestorben ist. Christus ist doch jenes Wort, das "im Anfang bei Gott war; und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott" (1). Dieses Wort Gottes "ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt" (2). Nichts an ihm war fähig, für uns zu sterben, hätte er nicht von uns Fleisch angenommen. So konnte der Unsterbliche sterben, so wollte er den Sterblichen Leben schenken. Zuerst nahm er das Menschsein an, um dann den Menschen Anteil zu geben an seinem (göttlichen) Sein. Wir hatten als Menschen nichts, das uns Leben gewährleistet, er besaß als Gott nichts, das ihm Tod gebracht hätte. So wirkte er an uns durch die wechselseitige Teilhabe das Wunder des Austausches. Unser war, wovon er starb, sein ist, wovon wir leben werden.