Zur Dekanatsgeschichte Altheims
Ich suchte ein paar Quellen nach dem Ursprung der jüngeren Dekanatsgeschichte, zumal es bis dorthin kein Dekanat Altheim gab.
Anbei nur ein kleiner Auszug aus: Mathias Hiptmair, Geschichte des Bisthums Linz, 1885.
Nach den vergeblichen Eingaben und Beschwerden des Bischofs von Passau an den Papst infolge des „Besitzraubes“ des ganzen österreichischen Teils der Diözese, verschiedenen Schreiben und wehmütigen Klagen zwischen Passau und dem Kaiserhof, musste schlussendlich auch ein Verzeichnis der neuen Pfarren der Diözese Linz nach Rom geschickt werden. Der erste Bischof, Grab von Herberstein, fertigte einen „Elenchus“ (Register) an, unterfertigt auch von Seiten Passaus, der tlw. noch Pfarren vom Salzburger Flachgau und Aussee beinhaltete, wobei „Mauernberg“ noch unter dem Dekanat „Aschpacensis“ fiel.
Dort ist von 11 Dekanaten und einem Archidiakonat die Rede. Dem neuen Konsistorium in Linz dürften diese aber zwecks besserer und gedeihlicherer Administration zu wenig gewesen sein. „Ein Vermehrung derselber war sehr geboten und das Consistorium legte der Regierung am 21. Mai 1785 einen diesbezüglichen Entwurf vor.“ (M. Hiptmair, S 51). Es sollte am 22. Okt. 1785 ein zweiter Entwurf folgen. Sechs Decanate sollten zusätzlich im Mühlviertel und Hausruckviertel errichtet werden, acht Dekanate im Innviertel und fünf im Traunviertel. Schlussendlich gab es dann 26 Dekanate mit damals 404 Pfarren. (Jetzt haben wir 39 Dekanate)
Die alten elf Dekanate hießen: Linz, Lorch, Freistadt, Gaspoltshofen, Altenfelden, Gmunden, Altmünster, Andorf, Aspach, Aurolzmünster, Astätt und das Archidiaconat! Ranshofen.
„Die Benennung des Decanates habe dieser Entschließung gemäß immer dieselbe zu bleiben, wenn auch ein anderer Pfarrer als Dechant ernannt werde, ja es solle der geschickteste Pfarrer im Decanatsbezirk zum Dechant bestimmt werden. Zugleich solle auch auf die bessere Dotierung der Pfarre Rücksicht genommen werden.“ (M. Hiptmair, ebd. S 51)
Die neuen acht Dekanate im Innviertel sollten heißen: Andorf, Münzkirchen oder Kopfing, St. Marienkirchen oder Reichersperg, Peterskirchen oder Hohenzell, Altheim, Aspach, Ranshofen, Pischelsdorf, dazu das noch nicht einverleibte Ostermiething.
Konkret dann zum Dekanat Altheim las ich noch bei:
Wolfgang Dannerbauer, Hundertjähriger General-Schematismus des geistlichen Personalstandes der Diöcese Linz vom Jahre 1785 bis 1885, Bd. 1, Linz 1887, 385,
Nach der ursprünglichen Eintheilung umfasste das Decanat Altheim folgenden Seelsorgsposten:
1) Altheim;
2) Geinberg;
3) St. Georgen,
4) Gurten,
5) Kirchdorf;
6) Kirchheim;
7) Minning;
8) Merschwang;
9) Mühlheim;
10) Obernberg;
11) Polling;
12) Sentfenbach;
und 13) Weilbach.
Seit dem Jahre 1802 finden wir noch zugetheilt:
14) Antiesenhofen;
15) Münsteuer;
16) St. Martin;
17) Ort;
18) Reichersberg, ferner Utzenaich, welche Pfarre 1883 aber dem Decanat Ried einverleibt wurde; 19) die Expositur Wippenham kam nach ihrer Entstehung im Jahre 1860 ebenfalls zu diesem Decanate, welche also heute (sc. 1887 ist gemeint) 19 Pfarreien zählt.
Zur Zeit der bayrischen Regierungszeit gab es wieder Veränderungen: In den Jahren 1810 – 1816 gehörten die Pfarreien Altheim und Polling zum Decanat Moosbach, Minning zum Decanat Braunau; Kirchheim zum Decanat Ried, sämmtlich alle zu Salzburger Erzdiöecese;
die übrigen Pfarreien des Decanates zum Decanat Altheim-Gurten, Passauer Diöcese.
Zum heutigen Dekanat Altheim mit 16 Pfarren siehe - wikipedia:
In den letzten 20 Jahren (so ca. ab 2000) Jahren wurden von pastoralen Untereinheiten gesprochen, sogenannten Seelsorgeräumen. Diese hatten aber keine juridischen oder sonstige Strukturänderungen zur Folge.
Die Einteilung hat dahingehend ausgesehen:
SR Altheim
Altheim, Geinberg, Gurten, Mühlheim, Polling
SR Obernberg
Kirchdorf/I., Mörschwang, Obernberg,
Senftenbach, St.Georgen/O., Weilbach
SR Reichersberg
Antiesenhofen, Lambrechten, Münsteuer, Ort/I.,
Reichersberg