Im September 2018 stießen die ÖBB bei Bauarbeiten am Bahnhof Lungitz auf Skelette und Asche mit menschlichen Überresten. Es steht fest, dass die Ascheschicht aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt und es ist"sehr viel mehr als nur Asche" entdeckt worden, unter anderem Erde, Schlacke, Eisen, Porzellan, Aluminium, aber auch Zahnpastatuben, Flaschen und Schuhsohlen sowie ein Knochen und ein Zahn als Nachweise für menschliche Überreste.
Unterrichtsmaterialien für die Unter- und die Oberstufe beleuchten das Leben und Wirken des oberösterreichischen Priesters Johann Gruber. Er rettete im KZ Gusen vielen Mithäftlingen das Leben, bevor er 1944 von der SS ermordet wurde.
Grubers Geburt fällt auf den 20. Oktober 1889. Das bescheidene familiäre Glück wird im Jahre 1900 durch zwei Schicksalsschläge zerstört. Innerhalb eines halben Jahres sterben beide Elternteile. Für die vier Geschwister im Alter von drei bis elf Jahren finden sich Pflegefamilien im Raum Grieskirchen (Oberösterreich). Der Pfarrer von Grieskirchen, den das tragische Schicksal der Familie nicht unbeeindruckt lässt, erkennt das intellektuelle und charakterliche Potenzial des Buben und vermittelt seine Aufnahme am Bischöflichen Knabenseminar Petrinum in Linz. Die Matura besteht er mit Auszeichnung, danach folgen der Eintritt in das Linzer Priesterseminar und das Studium der Theologie. Daneben ist Gruber Erzieher im Schülerheim Salesianum. Einige Jahre arbeitet er als Kaplan.
Letztes Jahr entschied sich der langjährige Obmann der Plattform Johann Gruber und des Fachausschusses Papa Gruber Kreis, Christoph Freudenthaler, die Leitung der Gedenkorganisationen um Johann Gruber, in jüngere Hände zu übergeben. Bernhard Mühleder wurde als neuer Obmann der Plattform Johann Gruber, Julia Mayr und Erich Wahl als die beiden Stellvertreter, gewählt. Der Papa Gruber Kreis wird nun von einem weiblichen Leitungsteam, bestehend aus Marlene Wöckinger und Julia Mayr, geführt.
Ein gemeinsames Gedenken am Todestag Johann Grubers heute, 7. April 2020, kann aufgrund der derzeitigen Coronamaßnahmen nicht wie geplant vor Ort in #Gusen beim Memorial stattfinden. Jedoch wollen wir Johann Gruber besonders an diesem Tag Platz schenken und wenden uns daher via Facebook an euch.
Das Anliegen der Sammlung mit über 5000 Dokumenten, Fotos, Videos usw. ist es, die Persönlichkeit Johann Grubers vielen Menschen und vor allem auch jungen Menschen zugänglich zu machen, ihn und die Opfer des Nationalsozialismus vor dem Vergessen zu bewahren und sein Leben, seinen Glauben und sein Martyrium mit unserer Zeit in Berührung zu bringen.