NS-Urteil gegen Priester Dr. Johann Gruber aufgehoben
Montag, 1. Februar 2016, 10 Uhr
OÖ Presseclub
NS-Urteil gegen Priester Dr. Johann Gruber aufgehoben
Der oberösterreichische Priester und Pädagoge Dr. Johann Gruber war 1938 in Linz als Leiter der Kath. Blindenanstalt von der Gestapo verhaftet worden. Wegen politischer sowie angeblicher sittlicher Vergehen wurde er gerichtlich verurteilt und 1944 im Konzentrationslager Gusen zu Tode gefoltert. Der politische Teil des Urteils war bereits 1999 vom Landesgericht Linz aufgehoben worden. Nunmehr wurde Gruber vom Gericht vollständig rehabilitiert.
Die Informationstafeln wurden aus Mitteln der Republik Polen mit Unterstützung des Rates zur Bewahrung des Gedenkens an Kampf und Martyrium finanziert und in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Republik Polen in Wien und der Stiftung "Polnisch-Deutsche Aussöhnung" umgesetzt.
Für den Inhalt mitverantwortlich ist die Perspektivengruppe St. Georgen/Gusen, bestehend aus: Bewusstseinsregion Mauthausen-Gusen-St.Georgen, BM.I Abteilung IV/7 Mauthausen Memorial, Bundesimmobiliengesellschaft, Gedenkdienstkomitee Gusen, Gemeinde St. Georgen/Gusen, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, Plattform Johann Gruber.
Die internationale Befreiungsfeier an der KZ-Gedenkstätte Gusen fand am Samstag, den 9. Mai 2015 statt. In diesem Konzentrationslager wurde auch Johann Gruber ermordet. Heuer jährte sich der Tag der Befreiung zum siebzigsten mal.
Das Thema dieser Feierlichkeiten war "Steinbruch und Zwangsarbeit". Dazu kamen zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland.
Innenministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner verwies bei der Befreiungsfeier auf jene Menschen, welche die Gefangenschaft und die körperliche Ausbeutung für die Rüstungsindustrie überlebten: „Es ist unsere Pflicht und mir ein ganz persönliches Anliegen, das Bemühen der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und das Erinnern an die Vergangenheit weiterzuführen.“
Lange Zeit stand das Konzentrationslager Gusen in Österreich in der Aufarbeitung im Schatten und wurde vernachlässigt. Dazu die Bundesministerin Mag.a Johanna Mikl-Leitner: „Der Initiative der Überlebenden ist es zu verdanken, dass die Existenz des KZ-Lagers Gusen und die hier begangenen Verbrechen und die Opfer nicht dem Vergessen anheimgefallen sind.“
anlässlich des 70. Todestages von Dr. Johann Gruber
Am 7. April 2014, 19:00 wird dem Priester und Märtyrer Johann Gruber, der am 7. 4. 1944 im KZ Gusen ermordet wurde, in einem Festakt im Johann-Gruber-Pfarrheim in St. Georgen/G. unter dem Beisein der Bischöfe Ludwig Schwarz und Maximilian Aichern, des Landeshaupmanns Dr. Josef Pühringer und des Bundesministers Alois Stöger gedacht. Den Festvortrag hält der Politkwissenschafter Univ.Prof. Dr. Anton Pelinka.
Kurzfilm über das Leben und Wirken von Johann Gruber
In einer Feierstunde wird das Kunstprojekt Passage gegen das Vergessen an die Pfarrbevölkerung übergeben. Die Feierstunde findet am 29. 11. 2013, 18:00 auf dem Kirchenvorplatz statt.